Durch die Mojave Wüste in das „Wonderland of Rocks“

Nach Glamour, Lärm und Hitze zurück in die Natur. Das war heute auf dem Weg nach Los Angeles unsere Devise. Wir wollten vor der nächsten Großstadt nochmal saubere Luft atmen und hatten uns den Joshua-Tree-Nationalpark als nächstes Ziel ausgesucht. Um dieses „Wunderland of Rocks“ zu erreichen, musste erstmal abseits der Interstate 15, die Mojave Wüste durchquert werden. Gott sei Dank war das Wetter heute bedeckt und das Thermometer bewegte sich bei 35 Grad. Die Straße war gut befahrbar, es begegnete uns kein Mensch, links und rechts nur Mesquite Büsche.

Das war Kontrastprogramm pur. Gestern noch auf dem Farben sprühenden hell erleuchteten Strip, heute in sandiger Wüstengegend unterwegs.

Das gab uns Gelegenheit, den Aufenthalt in Las Vegas nochmal Revue passieren zu lassen. Vegas ist eine Stadt der Superlative, sie lässt für den vergnügungswilligen Menschen kaum Wünsche offen und entwickelt sich immer weiter. Und wir erinnerten uns an den deutschen Bäcker, bei dem wir fast den Laden leer gekauft hätten. (Danke Maria für den Tipp) Den deutschen Apfelstreuselkuchen und die Laugenstangen schmeckten echt wie zu Hause. Wir werden bestimmt noch mal in die Gegend kommen. Vielleicht dann mal in einem der tollen Hotels. 🙂

Aber zunächst sind wir jetzt in dieser einsamen aber sehenswerten Wüstengegend unterwegs. Wir fahren ca 200 km  durch die meistens flache Landschaft ohne Reklametafeln und Lieferwagen, die auf ihren Stellflächen mit Bildern von nackten Frauen werben.

Gebirge und Lavalandschaften wechseln sich ab und dann wieder lange nichts.

Bald taucht bei Kelso/Cima die hellgelben Kelso Dunes auf. Sie sind 200 Meter hoch und können erwandert werden.

Ein wenig beklemmend war das schon, so durch das „Nichts“ zu fahren und wir fragten uns, wenn wir an windschiefen Häuschen oder nur Wohnwagen vorbei kamen, wovon die Leute hier wohl leben. Dass sie Herrn Trump gewählt haben, zeigen sie stolz auf Tafeln vor dem „Nichts“ in dem sie leben. Wir können es zum wiederholten Mal nicht fassen.

Danach geht es nach Amboy, einer „Geisterstadt“ mit Kreuzung und einem Café , die von sich reden macht, weil dort die historische Route 66 wieder ins Blickfeld gerät.

Wir fahren sie ein Stück, bevor wir auf die Straße in den Joshua Tree Nationalpark abbiegen. Dabei fahren wir schon bald an einem großen Feld voller Yucca Palmen vorbei.

Der Name dieses ausgedehnten Parks (ca. 2300 Quadratkilometer) bezieht sich auf den baumartigen Joshua Tree (Yucca). Das Zusammenspiel der oft bizarren Joshua Trees mit der eigenartigen Felslandschaft drumherum verleiht diesem Nationalpark einen unverwechselbaren Reiz.

Die Mormonen, die im 19. Jh. die unwirtliche Mojave-Wüste auf ihrem Weg nach Westen durchquerten, müssen sich gefühlt haben wie das Volk Israel auf seiner leidvollen Wanderung in das Gelobte Land: Wassermangel und sengende Hitze setzten ihnen zu und die Wüste schien kein Ende zu nehmen. So erinnerten sie die bis zu 12 m hohen Yuccabäume mit gen Himmel gerichteten Ästen an den Propheten Joshua, der seinem Volk mit weit ausholender Geste den Weg wies – der Name Joshua Tree war geboren.
Im Park gibt es viele Möglichkeiten diese Wonderlands of Rocks zu erwandern.

Wir haben auf dem Jumbo-Rock- Campground im Park einen tollen Übernachtungsplatz gefunden und glücklich in den Sonnenuntergang geblickt.

Heute Morgen bei der Weiterfahrt nach LA haben wir noch kurz im Park einen Abstecher  zum Key View gemacht. Von dort hat man einen grandiosen Weitblick in die San Bernardino Mountains und sieht auch den San Andreas Graben.

Da wir nun in Kalifornien angekommen sind, wurde auch unsere Karte auf dem Wohnmobil ergänzt.

Bei der Ausfahrt aus dem Joshua Tree Nationalpark konnte ich mich an den Steinformationen und dieser wunderbaren Landschaft nicht satt sehen.

Auf nach Los Angeles!

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