„72 Vororte auf der Suche nach einer Stadt“…… mit diesen Worten hat die amerikanische Dichterin Dorothy Parker einmal ihre Wahlheimat beschrieben.
Gegründet wurde El Puebla de la Reina de Los Angeles 1781 (Dorf der Engel) durch den spanischen Gouverneur de Neve, der 11 Familien schickte um dort zu siedeln. Wir waren auf dem sog. Gründungsplatz in der Nähe des Hbf in Downtown L.A.
Heute leben in den fünf Landkreisen der Metropolitan Area rund 19 Mio Menschen. Los Angeles ist nach New York die zweitgrößte Stadt der USA.
Los Angeles ist aber keine Stadt im üblichen Sinn. Inzwischen besteht das Konglomerat aus über 90 eigenständigen Städten und Gemeinden. Zwar markieren einige wenige Hochhäuser weithin sichtbar den Kern der Stadt, doch ringsum breiten sich Wohnsiedlungen wie wuchernde Pilz aus.
Viele setzen Los Angeles gleich mit Hollywood, dem American Dream aus Showbiz, Oscars und Filmsets, obwohl etliche Stars und Studios in den Westen und den hügeligen Norden gezogen sind. Dort haben sie Ortschaften wie Beverly Hills– mit dem Rodeo Drive als exklusivster und bestbewachter Einkaufsmeile der Welt- oder Bel Air und Brentwood zu ihren Adressen gemacht.
Am Pazifik dagegen reiht sich über eine Strecke von mehr als 100 km ein Sandstrand an den nächsten. Die bekanntesten sind der Santa Monica Pier und Venice Beach. Surfsound, Beachboys und -girls sorgen das ganze Jahr über für Urlaubsstimmung und Highlife. Mit Stolz präsentieren die Schönen ihre sonnengebräunten muskelstrotzenden Körper und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Eben typisch L.A.!
Es gibt aber auch noch eine andere Seite, die nicht so gerne erwähnt wird. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft hier sehr sichtbar auseinander. Los Angeles hatte im letzen Jahr 57000 registrierte Obdachlose. Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Damit liegt L.A. ziemlich weit oben in der „Negativ-Rangliste“. Dafür haben sie aber die Kriminalität in den Griff bekommen. Mit aufwendigsten Sicherheitsprogrammen haben sie die Polizeipräsenz erhöht und als „Lohn der Arbeit“ wurde L.A. von 2012-15 mit dem Titel „sicherste Stadt“ in den USA ausgezeichnet. Jetzt läuft ihr New York den Rang ab.
All das war für mich vorher nur etwas worüber ich gelesen und recherchiert hatte. Das wir das aber alles genauso vorfinden wo oben beschrieben, hätte ich so nicht gedacht.
Dafür hat ein kleines feines deutsches Familienunternehmen gesorgt, die unter www.losangeles-touren.de Stadtrundfahrten der besonderen Art in L.A anbieten. Sandra & Dennis sind „deine deutschen Reiseleiter“ in Los Angeles.
Wir waren schon auf dem Weg nach Los Angeles als wir von Maria aus der Heimat diesen aktuellen Tipp erhielten. Wir hatten uns selber schon einen Plan gemacht, wie wir diese „Riesenstadt“, die flächenmäßig so groß ist wie Berlin, Frankfurt und München zusammen, angehen wollten. Das ist mit einem Wohnmobil ja nicht so einfach. Wir wollten aus den Bergen kommend in den südlichen Strandbereichen in einem Statepark übernachten und uns dann über den Highway Nr. 1 quasi der Stadt nähern und uns einige Punkte gezielt ansehen. Aber diese Gelegenheit, die Stadt von erfahrenen Reiseleitern gezeigt zu bekommen, wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir haben die Hotline, die auf der Internetseite angegeben war angerufen und auf den Anrufbeantworter unseren Teilnahmewunsch geäußert. Dann haben wir zunächst eine ganze Zeit nichts mehr gehört.
Also haben wir unseren Plan weiter verfolgt und sind aus dem Joshua- Tree- Park kommend in den Süden gefahren. Wir wollten es uns gerade in San Clemente in einem Statepark gemütlich machen, und uns den Sonnenuntergang am Meer ansehen, als der Anruf kam. Wir können morgen früh die Tour mitfahren, verkündet uns eine sehr freundliche Sandra. Um 7.15 Uhr sollten wir am Campground Dockweiler (ist in Flughafennähe am Strand) abgeholt werden. Natürlich hatten die um 19.00 Uhr an einem Freitag Abend keinen freien Stellplatz mehr für uns. Dennoch haben wir nicht lange gezögert und Plan B aktiviert. Wir haben zugesagt, den Liegestuhl wieder eingepackt und sind 50 Meilen nach Norden nach L.A. gefahren und haben dort auf dem ruhigsten und sichersten Walmart Parkplatz auf der ganzen Reise im Ortsteil Downey eine kurze Nacht verbracht. Heute morgen sind wir pünktlich in den Tourbus gestiegen.
Unser Wohnmobil wurde auf dem bewachten Parkplatz neben dem Campingplatz geparkt. Nachdem wir diesen Campground Dockweiler gesehen und die Flugzeuge, die minütlich vom nahe gelegenen Flughafen starten gehört hatten, waren wir froh, dass wir dort nicht untergekommen sind. Und teuer war der Platz auch noch (Range von 50-65 Dollar)
Wir haben nichts bereut, es war ein toller ereignisreicher Tag. Unser Reiseleiter hat uns 8 Stunden und 110 km durch die Stadt gefahren und uns viele Themen spielerisch und sehr informativ nährgebracht. Der Tourbus ist für 16 Personen mit viel Beinfreiheit gut ausgestattet. Wir bekamen Wasser und Snacks und gute Unterhaltung geboten.
Wir waren in Historic Downtown, mit dem historischen Bahnhof,
sind dann hoch in den Griffith Park gefahren, von dort hat man an normalen Tagen ohne Dunst einen phantastischen Blick über die Stadt und auf den Hollywood-Schriftzug.
Auf dem Weg kamen wir noch an der imposanten Walt Disney Concert Hall vorbei.
Weiter ging es nach Hollywood zum „Walk of Fame“,
zum Grauman`s Chinese Theatre mit den Fuß- und Handabdrücken der Stars
und Dolby Theatre, wo die jährlichen Oscars verliehen werden.
Danach zum Farmer`s Market, weiter zum Sunset Strip und Sunset Boulevard, danach nach Beverly Hills am Beverly Wilshire Hotel vorbei zum Rodeo Drive und nach Bel Air, nach Santa Monica
und nach Venice-Beach
und und und…..
Jetzt sitzen wir hier beim Sonnenuntergang mit unserem Bier immer noch am Strand und sagen „Alles richtig gemacht“!