Wir sind zum ersten Mal in Albanien. Das Land liegt an der Adria und dem Ionischen Meer, grenzt im Norden an Montenegro, im Osten an Kosovo und Mazedonien und im Süden an Griechenland. Die Fläche Albaniens entspricht etwa der Belgiens. Die Hauptstadt Tirana wollen wir später auch besuchen. Albanien ist Mitglied der NATO und der Vereinten Nationen. Es gehört nach wie vor zu den ärmsten Ländern Europas. 2009 hat Albanien einen Antrag auf EU Mitgliedschaft gestellt. Mangelnde Reformen und innenpolitische Probleme wie Korruption und die Bekämpfung der organisierten Kriminalität gelten immer noch als Hürden.
Wir kommen Mitte September aus Griechenland über die Grenze, wollen insbesondere den Fluss Vjosa kennenlernen. Er ist der letzte große Wildfluss in Europa außerhalb Russlands. Es ist nicht so einfach dem engen, kurvenreichen Flusstal zu folgen. Alle wollen irgendwie zu dem malerischen tiefblauen Wasser.
Bevor wir aber nun dem Fluss durch den Nationalpark folgen, kehren wir bei einem albanischen Winzer ein. Das Weingut „The Barrels“ https://maps.app.goo.gl/aFuLuZTLSzUPNEy27?g_st=im liegt außerhalb der faszinierenden Stadt Gjirokaster, die auch die „Steinstadt“ Albaniens genannt wird.
Schon aus der Ferne sieht man sie, diese Stadt im Süden des Landes, deren steinernen Häuser steil die Hänge eines Gebirges mit Namen Mali i Gjerë emporklettern. Steil ist auch die Straße, die ganz nach oben in die Altstadt von Gjirokaster führt. Es herrscht ein chaotischer Verkehr als wir dort ankommen. Wir nehmen den ersten Eindruck in uns auf, laufen aber nicht zu Fuß durch die „Stadt der tausend Stufen“. Der Ruf des Winzers, bei dem wir auch übernachten können, ist zu laut. ;-)) Und heiß ist es am 20 September 2023! Da gibst du dich auch mal mit einer Außenansicht zufrieden
So sitzen wir bald zwischen alten Weinreben im idyllischen Garten des alten Winzerhauses und lassen uns die Geschichte des Weinguts erzählen, trinken hervorragenden Wein, essen landestypische und schlafen später wunderbar in der ersten Nacht in Albanien.
Hohe Gebirgszüge trennen die Küste vom Rest des Landes. Wir cruisen am wilden Fluß entlang und folgen ihm auf der Bundesstraße SH4 von Süden nach Nordwesten wo er bei Vlorë in die albanische Adria mündet. In der Schlucht von Këlcyra ist er spektakulär anzusehen. Die Farbe des Wassers wechselt von tiefgrün zu aquamarinblau. Unbelievable! Wir können uns nicht sattsehen. Die richtige Fotoauswahl zu treffen, fällt schwer. Wer diese sozusagen Balkan-Blue schimmernden Mäander in dem weitläufigen Mittelabschnitt der Vjosa einmal gesehen hat, wird diesen Anblick nicht vergessen. Wieder ein „Place to be“! 272 Kilometer schön!
Wir fahren auf dieser Reise sozusagen mitten durchs Land und lassen die Kletterstrecken aus. Um zu den malerischen Buchten zu kommen sind manchmal 1000 m Höhe zu überwinden. Albanien ist fest in deutscher Hand, denken wir, als wir der „Kastenwagenfraktion“ zuschauen, die das enge Flusstal der Vjosa „fluten“.
Gut schlafen lässt es sich im Hafen des touristischen Städtchen Vlorë. Der Strand lädt ein zum Morningwalk. Dann machen wir uns auf nach Apollonia, dem antiken Heiligtum der Albaner! Das sagenumwobene Ausgrabungsstätte liegt in der Nähe der Stadt Fier.
Im Jahr 588 vor Christus wurde die heutige Ruinenstätte gegründet. Die ehemals griechische Kolonie am Verlauf des Flusses Vjosa, benannt nach dem Gott Apollon, war für 1000 Jahre ein wichtiges urbanes Zentrum der Religion. Die damaligen Bewohnen waren schlau, hielten sich gut mit den mächtigen Kaisern Cäsar und Augustus und mussten so keine Kriege aushalten. Nur eine Naturkatastrophe besiegelte den Untergang von Apollonia!
Der Spaziergang über die weitläufige Anlage bringt weite Blicke in die hügelige Landschaft. Und immer wieder sind auch Bunker zu sehen. Auf das Thema komme ich nochmal zurück. Einige dienen heute als Unterstand fürs Vieh oder andere Bewohner.
Die mehr als 2000 Jahre alte Stadt Berat liegt etwa 70 Kilometer südlich der Hauptstadt Tirana im Bergland Zentralalbaniens und ist unser nächstes Ziel. Sie wird auch die „Stadt der tausend Fenster“ genannt. Im Stadtteil Mangalem sind die typischen Häuser zu finden, für die Berat bekannt ist. Durch die enge Bauweise und die großen Fenster wirken sie aus der Ferne wie Spielzeuggebäude, die von Kindern aufeinandergestapelt wurden.
Nicht nur die pittoreske Landschaft, die von steilen Hängen und dem Fluss Osum geprägt wird, sondern auch ihre einzigartige Architektur machen den Ort zu einem der schönsten Städte Albaniens. Nachdem Berat in den 1960ziger Jahren offiziell zur Museumsstadt ernannt worden war, wurde der Stadt im Jahr 2008 auch der Titel UNESCO-Weltkulturerbe verliehen.
Bereits von weitem sichtbar ist die Burg von Berat. Wenn man den schweißtreibenden Aufstieg geschafft hat, belohnt ein einzigartiger Ausblick alle Mühen. Wir hatten kein gutes Wetter während unserer Zeit in Berat, aber die spannende Stadt, das leckere Essen in einem Altstadtlokal und der nette Parkplatzbetreiber, der uns einen Stellplatz im Grünen überlässt, haben alles wettgemacht! Berat! Ein weiterer „Place to be!
Gerne wären wir auch durch die Hauptstadt Tirana geschweift. Allein das Nichtfinden eines Parkplatzes hat uns davon abgehalten. Egal wie klein sich Bigfoot auch machen wollte, es passte nirgendwo. Also fahren wir weiter.
Es geht hinauf in die Berge nach Krujë, ganz schön steil und eng! In der Mitte Nordalbaniens liegt diese Kleinstadt; der name bedeutet auf Albanisch „Quelle“ oder „Brunnen“. Das imposante umliegende Gebirge ist das Skanderberggebirge.
Im Ort finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz und kraxeln durch die Altstadt hinauf auf die Burg von Kruja. Sie stammt aus dem frühen 6 Jhd. und ist in Albanien ein historischer Schatz.
Im Hotel „Panorama“, das seinem Namen alle Ehre macht, lassen wir bei einem hervorragenden Essen und albanischen Wein, den Abend ausklingen! https://maps.app.goo.gl/zgeMUoho3X7ZJKTq6?g_st=im
Ob die ca. 200.000 Bunker die zwischen 1972 und 1984 im sozialistischen Albanien unter der Herrschaft von Enver Hoxha entstanden sind, auch zu den Schätzen des Landes gezählt werden sollten, bleibt allein dem Auge des Betrachters überlassen.
Die Idee dahinter war, dass die Bunker der Verteidigung des Landes im Falle einer Invasion durch ausländische Truppen dienen sollten. Und zwar sollte keine Armee, sondern jeder einzelne Einwohner des Landes in seinen Bunker gehen und das Land verteidigen. Sie sind überall sichtbar, rund und erinnern an Pilze, die aus dem Boden sprießen, sogar am Strand! Sachen gibt’s!
Übrigens, Albanien ist ungefähr so groß wie Baden Württemberg und hat 28 Millionen Einwohner.
Für uns geht es weiter in den nächsten Bundesstaat in Südosteuropa, nach Montenegro! Bleibt gespannt!
Sehr schön, liebe Reisefreundin.
Immer wieder kurzweilig und interessant
Sehr schön, dass Du immer noch mitreist! Liebe Grüße :-))