Glitzernde Hochhäuser, Spielautomaten an jeder Ecke und Wasserspiele in der Wüste Nevadas- so präsentiert sich Las Vegas den Menschen aus aller Herren Länder, die hier im Spiel ihr Glück suchen.
Ohne Wasser kein Leben– diese Regel hat insbesondere in Las Vegas Gültigkeit. Las Vegas, entstanden um eine Oase herum an einem der Immigration Trails von Osten nach Kalifornien, war bis zu Beginn der 1930er Jahre nur ein kleines Mormonenstädchen. Der Aufstieg der Wüstenstadt begann 1935 mit der Fertigstellung des Hoover-Damms am Colorado River. Etwa zeitgleich erlaubte Nevada Glücksspiel und Alkoholausschank. Es dauerte nicht lange bis die ersten Unternehmer das Potential der abgelegenen Siedlung erkannten. Sie eröffneten die ersten Kasinos, für den nötigen Glamour sorgten u.a. auch Auftritte von Frank Sinatra und Elvis Presley.
Das die amerikanische Mafia die Stadt kontrollierte, trug zum besonderen Kitzel eines Besuchs in Las Vegas bei. Die kriminellen Zeiten sind längst vorbei, geblieben sind das nächtliche Strahlen der Luxushotels, die spektakulären Shows und natürlich die allgegenwärtigen Spielautomaten, Black-Jack-und Roulette-Tische.
Die großen bekannten Hotels liegen alle beidseitig des berühmten Las Vegas Boulevards, besser bekannt als Strip. Sie überbieten sich mit Attraktionen um die Besucher in ihre Casinos zu locken. Wir sind für drei Tage nach Las Vegas gekommen. Wir wollen versuchen soviel wie möglich von dieser verrückten Stadt zu sehen und sind jeden Tag bzw. Abend mit dem Motorrollern reingefahren.
Am ersten Abend haben wir, von Süden kommend den Anfang des Strip besucht. Es war ein Erlebnis der besonderen Art. Der heiße Wüstenwind verband sich mit den glitzernden Lichtern und dem Geräuschpegel des Strip. Das eigentlich alles nur Fassade und Klamauk ist, sieht man im Dunkeln nicht wirklich. Wir haben die Pyramide des Luxors bewundert und sind ein Stück den Strip hinaufgelaufen zum Excalibur und haben uns die größte Stadt in Vegas angesehen, New York.
Die Freemont Street ist übrigens die Wiege des Glücksspiels in Vegas. Hier stand bzw. steht das erste Kasino der Stadt.
Auch das Golden Nugget zeugt noch aus dieser alten Zeit und ist immer noch stark frequentiert.
Inzwischen überwölbt sie ein Dach aus LED-Dioden, die allabendlich für eine bombastische Lichtshow sorgen.
Lange bevor diese Hightech-Anlage installiert wurde standen schon der 12 m hohe Neon Cowboy Vegas Vic und seine Freundin Vegas Vicky am „Straßenrand“.
Wir haben natürlich auch diesen alten Teil besucht und waren völlig fasziniert von dem was sich dort abspielte. Hier wummerte an jede Ecke Musik, Künstler, oder solche die es werden wollen, zeigten ihre Darbietungen, Mädels und Jungs mit nicht viel an wollen für ein Foto mit Ihnen Dollars.
Es ist laut, heiß, voll und ein bißchen verrucht. Diese Atmosphäre hat ihren besonderen Reiz und lässt schon ahnen was früher außer dem Spieltrieb die Menschen noch in diese Wüstenstadt gezogen hat. Die bombastischen Hotels am Strip sind natürlich auch bewundernswert, aber hier in dieser drangvollen Enge der Fremont Street spürt man die Urinstinkte des Lebens.
Außerdem wird nach wie vor in Las Vegas neben dem Glücksspiel auch noch kräftig geheiratet. Wobei im Hellen betrachtet auch das ein Glücksspiel sein kann. 🙂
Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert in Las Vegas, sagen Anne und Werner. Früher konnte man als Fußgänger locker von einer Straßenseite des Strip auf die andere wechseln. Heute wird alles der mitten durch die Stadt laufende Interstate 15 untergeordnet. Die Fußgänger werden über Brücken geleitet, die zufällig auch durch die Casinos der Hotels führen. Es sind außerdem viele neue Hotels entstanden, man muss ja den immer wiederkehrendem Publikum immer etwas Neues bieten. Dieter und ich sind zum ersten Mal in Las Vegas. Wir nehmen die Eindrücke erstmal alle auf und entscheiden später ob wir nochmal wiederkommen wollen. Heute haben wir staunend weitere Hotels angesehen. Z.B. das Venetian, man denkt man ist tatsächlich in Venedig. Gondeln fahren herum, du denkst du bist auf dem Marktplatz. reinkommen tut man über die „Rialto-Brücke“. Total verrückt.
Gegenüber in dem Hotel findet zu jeder vollen Stunde ein Vulkanausbruch statt, unglaublich!
Es gibt so viel zu sehen, man wird ganz verrückt und erkennt dass der menschlichen Phantasie keine Grenzen gesetzt sind.
Aber das Glücksspiel steht überall an erster Stelle.
Von diesem ganzen Glamour und all den Versuchungen haben wir uns tagsüber auf unserem Stellplatz am Swimmingpool ausruhen müssen. Wir hatten uns den Oasis-RV Park südlich des Strip ausgesucht. Er ist im Katalog von „Passport Amerika“ gelistet. Wir sind dort gegen eine geringe Gebühr Mitglied geworden und bekommen häufig die Plätze zum halben Preis.
Morgen machen wir uns auf den Weg Richtung Kalifornien nach Los Angeles.