Von Whitehorse sind wir mit unseren „verkleideten“ Womos zunächst auf die Huskyfarm von Frank Turner gefahren.
Wir hatten über Frank Turner eine Reportage im Fernsehen gesehen und haben die Gelegenheit jetzt genutzt diese Farm zu besuchen.
Das war ein besonderes Erlebnis. Dort leben 140 Hunde in und auf mit ihrem Namen versehenen Holzkisten.
Freigehege sind natürlich auch ausreichend vorhanden. Die Hunde werden dort von Volontärinnen betreut und in bestimmten Zeitabfolgen können sie sich im Freilauf austoben. Frank Turner ist bekannt geworden, durch den Yukon Quest; das ist ein 1984 ins Leben gerufene Langstrecken-Schlittenhundenrennen das über rund 1000 Meilen durch Alaska und Kanada führt. Dieses Rennen wird jedes Jahr im Februar ausgetragen. Die Route verläuft zwischen Whitehorse und Fairbanks. Die schnellsten Teams brauchen zwei Wochen für diese Strecke. Manche kommen auch erst in der doppelten Zeit an. Frank Turner hat dieses berühmte Rennen mehrfach gewonnen.
Während des Rennens sind an der Wegstrecke Checkpoints benannt. Diese Versorgungsstationen haben dann 24 Stunden geöffnet. Man weiß ja nie wann der nächste Hundeschlitten vorbeikommt. Auf unserem weiteren Weg haben wir auch an einer solchen Station, der Braeburn-Lodge gehalten und uns mit frischem Zimtkuchen versorgt. Diese, in der Gegend berühmten cinnamon buns werden zur Zeit des Rennens rund um die Uhr gebacken.
Frank Turner hat aus Altersgründen vor einigen Jahren aufgehört dieses Rennen zu fahren. Seit 2007 bewirtschaften Manuela und Jeff diese Farm. Sie heißt Muktuk Adventures. Manuela kam vor 11 Jahren aus Deutschland nach Kanada und ist der Liebe wegen geblieben. Sie und ihr Mann haben die Farm als Ferienresort ausgebaut. Die Hunde laufen keine Rennen mehr, sie „fahren“ jetzt Touristen aus aller Welt durch die wilde kanadische Landschaft. Im Winter ist ihre Hauptsaison erzählte uns Manuela.
Wir durften uns auch den Hunde-Nachwuchs ansehen. Ein Wurf war gerade 6 Wochen alt.
Überwiegend sind es Alaska- Huskies auf der Farm wo auch andere Hunderassen wie Schäferhund, Labrador und andere Gene mit drin sind. Es gibt auch noch die uns bekannteren Sibirienhuskies mit den blauen Augen. Sie sind selten, weil die Winter auch in Kanada immer milder werden und diese Rasse mit ihrem dicken Fell zunehmend leidet, hat uns Manuela erläutert.
Der Klondike Highway lässt sich bei milden 25 Grad und Sonnenschein gut fahren. Es gibt schöne Unterwegshalte mit Blick auf den mächtigen Yukonstrom.
Wir finden einen schönen kostenlosen Übernachtungsplatz am Wasser bei spellings-Crossing und lassen es uns gut gehen. Wir gehen sehr spät ins Bett, es gibt hier zur Zeit 21 Stunden Tageslicht.
Dieses Bild am Feuer habe ich um 22.30 Uhr aufgenommen.
Heute morgen zeigt uns der Highway sein rauhes Gesicht. Wir weichen Schlaglöchern aus und fahren 13 Kilometer raugh-road. Mensch und Maschine leiden 🙁
Wir freuten uns nach Überqueren der Brücke des Klondike River endlich unser Ziel Dawson zu erreichen. Bevor wir in die Stadt einbogen, sind wir noch auf deren Hausberg gefahren. Von dort hat man einen guten Überblick über die Stadt, den Zusammenfluss von Klondike River in den Yukon, das deutsche Eck von Kanada 🙂 und die von den Goldgräbern umgegrabene Erdmassen.
In Dawson City ließen vor fast 120 Jahren die Goldgräber die Puppen tanzen – heute übernehmen das die Touristen. Damals machte am Zusammenfluss von Yukon und Klondike der Goldrausch die Menschen verrückt, Dawson City wurde zur größten Stadt nördlich von San Franscisco. Der Boom dauerte nur wenige Jahre. Zur Jahrhundertwende war schon alles vorbei. Dawson City schrumpfte zum Dorf. In den 1960er Jahren kam es zur Wiederbelebung. Historische Gebäude im Stadtkern wurden sorgfältig restauriert, andere baufällige abgerissen und originalgetreu wieder aufgebaut. Die Straßen sind mit Absicht nicht gepflastert, die Gehwege Holzplanken.
Und es gibt sie immer noch, die Goldfelder. Denn ohne diese Goldfelder wäre Dawson nicht was es ist. Wo einst vor über 100 Jahren unendliche Sand- und Schottermengen x-mal durchwühlt wurden, sucht man heute immer noch überall nach Gold. Auch wir Touristen dürfen zur Waschpfanne greifen. Das werden wir im Bonanza Creek im Claim 33 heute tun! Mal sehen wie lange wir verlängern können 🙂
Wir werden später auf dem Top of the World Highway weiterfahren und dann über die Grenze nach Alaska. Diese Strecke wird wohl die spannendste aber auch schwierigste werden. Die Straßenverhältnisse auf dem Highway sind abenteuerlich, um es mal so auszudrücken……
Kommt gut über die Piste.