Rundreise „Ostpreußen“-Masuren: Nikolaiken & die Großen Masurischen Seen

Wir sind nun schon eine gute Woche mit HEKA Reisen unterwegs durch die Masuren. Jeden Morgen freue ich mich auf die gutgelaunte Stimme unseres Reiseleiters. Wenn sein lautes „Guuten Mooorgen“ über den Platz schallt und er ankündigt, dass die Brötchen da sind, denke ich an den Spruch von Hape Kerkeling >Öffne dein Herz und knutsche den Tag<!


Als „ Land der dunklen Wälder und kristall‘nen Seen“ wird die Region der Großen Masurischen Seen besungen. Tausende durch kleine Flüsse und Kanäle miteinander verbundene Gewässer bilden einen zauberhaften Flickenteppich aus Wasser und Land. 


Mittlerweile befinden wir uns mitten in der masurischen Seenplatte am Sniardwy-See. Er ist das größte Binnengewässer Polens, man nennt ihn deshalb auch das „Masurische Meer“.  Wir stehen mit unseren Fahrzeugen auf dem Wohnmobilstellplatz „CamperPark Parking“ ( GPS: 53.802887; 21.573944). Er befindet sich mitten in dem, mit 3800 Einwohner nicht ganz so großem Ort Nikolaiken ( poln. Mikolajki). Die kleine Stadt befindet sich jetzt im Mai noch etwas im Winterschlaf. Die Hafenpromenade ist eine Baustelle, alles wird hergerichtet für die Saison, die am 1. Juni beginnt. Dennoch ist hier einer der größten masurischen Wassersport-Verkehrsknotenpunkte.

Hier fließen zwei Seen ineinander, man gelangt mit dem Boot unter der modernen Brücke hindurch in den Hafen von Nikolaiken. Über den Sommer herrscht auf dem Dorfplatz des „ Masurischen Venedig“ und am Seeufer rund um den Segelhafen buntes Treiben. Wir machen bei bedecktem Wetter eine ausgedehnte Bootstour auf den beiden Seen, Sniardwy- und Mikolajskie-See. Auch wenn das Wetter uns nicht so hold war an dem Tag, hatten wir die Sonne im Herzen und singen im Bauch des Schiffes „ Heidewizka Herr Kapitän….“


Zwei Abende essen wir in einem von Matthias empfohlenen Lokal unweit des Stellplatzes. Das „ZLOTA-RYBKA“ Restauracja können nun auch wir uneingeschränkt empfehlen. Ist ein echter Vorteil wenn man einen einheimischen Reiseleiter an Bord hat. ;-))


Insbesondere wenn es um die polnische Sprache geht. Wahre Zungenbrecher sind z.B. die Ansagen der Straßennamen für unser Navi. Wir stehen immer etwas ratlos vor der vermeintlichen Aneinanderreihung von Konsonanten.

Es ist aber am Schluss wie immer im Ausland. Mit etwas Mut, einem freundlichen Lächeln und „Händen und Füßen“ verständigen wir uns auch hier in Polen. Die jungen Leute sprechen hier alle Englisch. Uns helfen natürlich Anna und Matthias, was ein großer Vorteil ist. Ich bin ganz zufrieden mit meinen drei Worten polnisch: Dzien dobry (Guten Tag) Do widzenia ( Auf Wiedersehen) und Dziekuje (Danke).

Ein echtes Phänomen ist der von mir schon beschriebene Versorgung-und Bierwagen. Kaum geht gegen Abend die Klappe auf, stehen die Ersten schon vor der Theke und freuen sich auf ein frisch gezapftes Bier.

Es ist unbezahlbar seine eigene Kneipe dabei zu haben. Die Mücken sind abends schon etwas nervig. Aber wir wissen uns zu helfen;-))

 
Wir fahren weiter durch den malerischen masurischen Seen- und Landschaftspark in das ca. 25 km entfernte Krutyn.

Hier unternehmen wir mit dem „Stocks Boot“ eine Flussfahrt auf der Krutynia.
„In the middle of nowhere“ oder wie der Lateiner sagt, „Irgendwo im Nirgendwo“ stehen wir auf einer großen Wiese umgeben von vielen Kanus und Kajaks. (Restauracja Krutynska; 53.68321; 21.430418).

Zu dem Gelände gehört ein Restaurant in dem wir später zu Abend essen.

In der Nähe des Stellplatzes werden Schaffelle verkauft, die in unserer Gruppe reißenden Absatz finden.

Über 100 Wasserkilometer lang ist die berühmte Krutynia-Paddelroute. Die Tour führt mit sanfter Strömung durch idyllisches Auenland und durch grüne Baumtunnel. Seicht ist die Krutynia und das Wasser so klar, dass man die Kiesel auf dem Grund zählen kann. Zahlreiche Verleiher bieten die Möglichkeit ein Kanu oder Kajak zu leihen und auf dem Fluss zu paddeln.

Dank des zunehmend beliebten Paddelsports haben sich die Orte Krutyn und Ukta, die Mitte der 1990er Jahre noch aus einigen wenigen windschiefen Holzhäuschen an schmalen staubigen Sandwegen bestanden, herausgeputzt und ihr touristisches Angebot ausgebaut. Ungefähr 10 Paddeltage rechnet man für die gesamte Strecke, berichtet unser Bootsführer später. Unterwegs bieten Wasserstationen einfache Übernachtungsmöglichkeiten in festen Häusern und verfügen außerdem über angeschlossene Zeltplätze.

Wir verleben schöne Stunden auf diesem ruhigen Fluss, der an manchen Stellen nur 0,70 m tief ist. Die Männer mit den Stöcken, die das Boot in Bewegung halten, leisten gegen die Strömung ziemlich schwere Arbeit.

Morgen verlassen wir die >Masurische Seenplatte< in Richtung Norden. In dieser schönen Region, die mit ihren über 3000 Seen und weitem Ackerland die „grüne Lunge Polens“ genannt wird, könnte man ewig verweilen.

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