Schutzengel und andere kleine Erfolgserlebnisse…

Nachdem wir jetzt fast ein Drittel der Reise hinter uns haben, sind wir voll in Ami-Land angekommen. D.h. wir beherrschen den Alltag und haben kleinere Schwierigkeiten mit unseren Flairs bisher im Griff. Die Reiseplanung erweist sich als perfekt und führt uns von einem Highlight zum nächsten.

Für die technisch Interessierten haben wir folgende Probleme mit Bordmitteln bisher lösen können:

Kühlschrank im Gasbetrieb ohne Funktion, mit Bordkompressor Düse gereinigt (auch bei anderen netten Reisenden mit deutschem Fahrzeug).

Schlafraum-Klimaanlage defekt, ausgebaut und defekte Glasrohr-Sicherung für zukünftige Störungen nach Aussen verlegt. Das war ein sehr aufwendiger Aus-und Einbau.

Reinigung der Zwischenböden beider Flairs:-)))

Dieter, Flair Modell 2016, Stadt-Wasseranschluss genutzt (ist ja auf fast jedem US-Campground möglich) innenliegender Schlauch abgesprungen und Zwischenboden unter Wasser. Jetzt wissen wir warum bei US-Wohnmobilen der Anschluss außen sitzt und verschraubt ist. Also weiterhin wieder normal Wasser tanken, leider!!!

Wegen scheinbar fehlendem Druckpolster, obwohl regelmäßig Warmwasser aus dem Boiler abgelassen, schaltet die Wasserpumpe zu oft und der Druckschalter verabschiedet sich. Leider kann man das Ersatzteil in USA nicht einzeln bekommen. Wir können aber an der mexikanischen Grenze eine vergleichbare Pumpe erwerben und unsere Wasserversorgung ist „gerettet“. Fazit: zu Hause Druckbehälter einbauen!

Werner, Flair Modell 2009, Duschwasser läuft in Zwischenboden, da Rohrleitung vor dem Geruchverschluß aufgesprungen ist. Nach Ausbau der Küchenschubladen und einigen Verrenkungen unsererseits haben wir die Leitung im Zwischenboden wieder abgedichtet.

Schutzengel:

Der Teufel steckt Detail und manchmal in der Verkettung von Umständen. Um das transportable Navi zu laden (für die Fahrten mit unseren Rollern) benötigt man eine 12 Volt Steckdose. Diese ist im Flair vorne nur mit eingeschalteter Zündung in Betrieb.

Dann „piepst“ aber die ausgefahrene Treppe. Also Treppe einfahren. Leider wollte Werner später noch Getränke aus der Garage holen. Da er üblicherweise rückwärts aus dem Flair aussteigt, führte das ohne Treppe zu einem heftigen Sturz. Gott sei Dank nur leichte Prellungen…Alle sind erleichtert, auch wenn bei der Aktion die Fliegengitter-Schiebetür unwiederbringlich zerstört wird. Jetzt ziert den Flair , bis zur Reparatur in Deutschland, eine amerikanische Version mit Magnetverschlüssen.

Dachfenster in Werner`s Flair läßt sich nicht öffnen bzw. richtig schließen. Wir reparieren den Kurbelantrieb mit Blechteilen einer Nivea-Dose. Weitere Details würden hier zu weit führen. Aber nach ca. 2 Stunden Bastelei funktioniert das Teil wieder.

Nächste Aktion: Frontrollo im älteren Flair defekt. Nach längerer gemeinsamer Überlegung, wie den die Fäden dort laufen, kriegen wir das Ding wieder hin und kommen uns vor wie das tapfere Scheiderlein… wir haben tatsächlich mehrere Meter neuer Schnur richtig geführt und gespannt.

Ansonsten haben wir noch einige kleinere Defekte, die wir zu Hause im Werk reparieren lassen müssen. Die Dauernutzung und die Fahrbedingungen für unsere Flairs sind auch nicht ohne!  Wir hoffen ohne weitere technische Probleme durch zu kommen.

Nach einem Sandsturm in Arizona, habe sich scheinbar scharfe Körner in den Dichtungen unsere vorderen Schiebefenster festgesetzt. Bevor wir es gemerkt haben zieren jetzt heftige Kratzer beide Seitenscheiben. Mal sehen, ob es zu Hause dafür eine Lösung gibt!

Beide IVECO´s laufen super, bis auf die etwas aufwendige Luftfilter-Reinigung (beim neuen Flair) und Öl nachfüllen, bisher alles ok.!!!

Das bisher einzige wirklich unschöne und nervige Erlebnis dieser Reise ist, dass eine Kreditkarte gehackt wurde und nur das Kreditkartenlimit höheren Schaden verhindert hat. Der bürokratische Aufwand mit der Bank und der deutschen Polizei war enorm und wurde dadurch erschwert, dass wir uns in einer Gegend ohne ausreichende Internet- und Telefonverbindung befanden. Hilfreich sind die Drucker und Scanner an Bord, sonst wären die Formulare kaum beherrschbar gewesen. Außerdem haben nette Ami´s mehrfach ihre Handy`s anderer Provider zur Verfügung gestellt.

In wenigen Tagen kann die neue Kreditkarte postlagernd in Empfang genommen werden. Fazit: Mehrere Kreditkarten mitnehmen, höllisch aufpassen, wenn man die Dinger aus der Hand geben muss. Wir zahlen jetzt auch häufiger bar oder lassen nur über den Chip abbuchen, da der Magnetstreifen wohl nicht fälschungssicher ist!

Ansonsten macht die Reise wirklich viel Spass und wir sind jeden Tag überrascht von diesem Land, der Natur und den Menschen.

4 Kommentare bei „Schutzengel und andere kleine Erfolgserlebnisse…“

  1. Was mich immer wieder erstaunt: Es ist egal, ob man ein Mobil fuer 40,000.- oder fuer 150,000.- oder noch teurer erwirbt, die verbauten Komponenten (Kuehlschraenke, Wasserpumpen, Boiler, Schlaeuche, Fenster usw) sind immer die gleichen Fabrikate und Typen und es ist immer wieder die gleiche, billige Plastikqualitaet, die nicht durchhaelt. Schon nach relativ kurzer Zeit gehen Teile fuer wenige Cent kaputt, und man ist u.U. gezwungen das ganze, grosse Teil zu erneuern.
    Mich wuerde wirklich mal interessieren, ab welchem Preis in einem Wohnmobil Teile verbaut werden, die professionellen Dauereinsatz verkraften und mindestens 10 Jahre klaglos Dienst tun.

    1. Das ist wohl leider wahr!
      Renate u. ich schließen schon Wetten ab, wann der nächste Verbindungsclips zwischen Fensterverdunkelung und Fliegengitter runterfällt. Von den sechs Fenstern fehlt nur noch eines…ist allerdings mit Sekundenkleber leicht zu reparieren! Wir hoffen es bleibt bei solchen beherrschbaren kleineren Reparaturen…Auffällig ist tatsächlich, dass bisher nur Komponenten von Zulieferern betroffen sind.

  2. Guten Tag

    Ich bin der Martin von Egg bei Zürich und bereite mich auch auf eine Canada/USA Reise vor. Im Facebook bin ich auf Eure Seite aufmerksam gemacht worden, von einem Johannes Tissen. Wir bereiten uns auf Canada und die USA vor. Im Frühling 2019 werden wir in Halifax starten und möchte 1 1/2 Jahre durch Canada und die USA reisen. Eure Einträge und Photos sind sehr interessant. Ich werde sie weiter durchstöbern! Zurzeit überlege ich mir, was für Ersatzteile ich wohl mitnehmen muss. Ist eine Ersatz Wasserpumpe nötig? Danke, wenn Du mir noch gute Tips hast.

    Ich wünsche Euch weiter eine gute Reise um viel Schönes zu sehen.
    Herzliche Grüsse
    Martin Hoch

  3. Gerne helfen wir mit unseren Erfahrungen….z.B. ist die Wasserpumpe für das Womo nicht unbedingt erforderlich, falls ein Druckbehälter installiert ist… unsere Pumpe ist im Bereich der Druckschalter/Membranen wegen zu häufigen schaltens defekt gegangen… Bei Campingworld in USA erhält man manche Ersatzteile …
    gerne weitere Auskünfte… einschlägige Internet-Foren wie z.B. Womo-Abenteuer sind auch sehr aufschlussreich und befassen sich mit USA-Reisen
    Beste Grüße
    Dieter
    haase.treis@t-online.de

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