„Nova Scotia“ sagt der Lateiner zu Neu Schottland

Für Schotten ist Pictou, die kleine Hafenstadt im Nordosten der dritten Provinz der Maritimes, die Geburtsstätte von Nova Scotia. Hier landete 1773 ihr Segelschiff Hector mit 189 Menschen an Bord. Damit hat die Hector für Schotten eine besondere Bedeutung. Augenfällig sind die typisch schottischen Steinbauten im Zentrum Pictous und am Kai liegt natürlich der Nachbau des oben bereits erwähnten Dreimasters. All das und auch eine Weinprobe in dem  deutschen Weingut Jost in Malagash heben wir uns für unseren nächsten Besuch auf. Es bleiben uns halt nur noch wenige Tage und so hatten wir uns vorgenommen neben Halifax, noch das UNESCO Welterbe, die Stadt Lunenburg und den Fischerort Peggy`s Cove, wegen des schönen Leuchtturms, zu besuchen.

Der Name Nova Scotia steht landschaftlich für eine zerklüftete, mal felsige mal grüne Atlantik-Küste (7400km!) mit unzähligen romantischen Fischerhäfchen. Sie bestehen oft nur aus einer Handvoll Hütten, einem Anleger mit ein paar bunten Booten. Diverse Bilderbuchstädte laden zum Bummeln und Verweilen ein und kleine lokale Museen erzählen die Begebenheiten einer langen maritimen Vergangenheit. Also wer da nicht Lust bekommt einen langen Urlaub hier zu verbringen…

Wir nehmen uns „eine Mütze“ dieser romantischen Einstimmung mit und besuchen Lunenburg bei ziemlich bedecktem Wetter. Vermutlich will man uns schon einstimmen auf das Herbstwetter zu Hause. 🙂

1753 gründeten Foreign Protestants aus Deutschland und der Schweiz diesen Ort. Sie waren von den englischen Kolonialregierung als zuverlässiger eingeschätzt worden als ihre eigenen Untertanen. Im Age of Sail Mitte des 19 Jh war die reiche und damals viel größere Stadt Zentrum der Kabeljaufischerei und des Schiffsbaus. Old Town Lunenburg gehört wegen seiner 250 jährigen Holzarchitektur „als besterhaltenes Beispiel für britische Siedlungen in Nordamerika“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir sind durch die überschaubare Innenstadt spaziert, fanden die Häuser eindrucksvoll und zogen den Hut vor den Besitzern, die diese Holzhauskultur bewahren … müssen!

Ich fotografierte z.B. gerade ein Haus (s.u.) aus dem Jahr 1700, da kam der Besitzer aus der Haustür und holte seine Post. Ich zeigte ihm den erhobenen Daumen, gab damit ein kurzes Zeichen, dass ich das Haus gut fand, er lächelte und sagte: „Thank´s, but ist old!“ Es hat halt immer alles seine zwei Seiten.

Im Hafen angekommen hatten wir heute Glück. Es lag dort der originalgetreue Nachbau des weltberühmten Regattaschiffs von 1921 und einstiger Stolz von Nova Scotia, die Bluenose II, vor Anker und hatte auch noch den „Tag des offenen Decks“. Dieter war für kurze Zeit dann auch mal „Kapitän“ auf der Bluenose II.

Ein schöner Übernachtungsplatz war auch bald gefunden, so konnten wir die Eindrücke des Tages bei einem leckeren Abendessen verarbeiten.

Heute regnet es zum ersten Mal auf unserer Tour seit Monaten richtig stark, so dass ich mit dem Schirm meine Fotos mache…..

Auf dem Weg zum Fischerort Peggy`s Cove kamen wir nach Mahone Bay, einem netten Städtchen und beliebten Ferienort am Wasser.

Dort findet am Wochenende das „Scarecrow-Festival“ statt.

Übersetzt heißt das „Vogelscheuchen“ Fest. Überall im Ort stehen skurrile, witzige Figuren herum.

Der Phantasie ist keine Grenze gesetzt. Die Jungs und Mädels regnen leider heute ein wenig voll. Am Ufer ist die englische Königsfamilie aufgestellt.

Da musste ich doch mal die Gelegenheit ergreifen und mit Prince William ein Selfie machen.

Auch bei Kate habe ich vorbeigeschaut, damit sie nicht eifersüchtig wird. 🙂

 

Mein Tun hat Mark B. beobachtet. Er ist der Reporter vor Ort, der das Festival begleitet und darüber berichtet. Er bat mich um ein kleines Interview und ich solle doch auch die Queen noch knutschen während er fotografierte. Ein Selfie mit ihm hat der immer stärker werdende Regen durchkreuzt. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht, so ein spontanes „Shooting“.

Später sind wir noch in der angesagten „Saltbox“ Brewing & Co. eingekehrt. Man sieht dass wir uns auch bei Regen beschäftigen können. 🙂

Das pittoreske Küstendorf Peggy`s Cove mit dem 1904 errichteten, rot-weißen Bilderbuch-Leuchtturm auf glatt geschliffenen Granitfelsen ist das vielleicht meistfotografierte Motiv Nova Scotias.

Die bunten Häuser des Dorfes schmiegen sich um einen kleinen Hafen herum. Auch wir sind als erstes dorthin gefahren und haben danach unseren Stellplatz direkt am Meer bezogen. Im Regen sieht zwar alles etwas grauer aus, aber diese urwüchsige Landschaft verträgt das – und wir auch.

Morgen soll es wieder schöner werden. Ich liefere dann die Sonnenfotos der Gegend und des Leuchtturms in meinem vermutlich letzten Bericht dieser Reise mit Schwerpunkt Halifax nach.

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