Im Denali Nationalpark

Wir werden Fairbanks als freundliche Stadt in guter Erinnerung behalten. Daran hat das Walmart-Management auch seinen Anteil. Zum ersten Mal haben wir auf einem Parkplatz dieser bekannten Supermarktkette eigene Parkplätze für RV´s vorgefunden.

Nach einer ruhigen Nacht machen wir uns auf den Weg in den bekanntesten Nationalpark Alaskas.  Wir nehmen noch einen Kaffee aus einer gemütlichen Kaffeebude mit.

Davon haben wir hier in Alaska schon mehrere gesehen. Erinnert mich stark an die „Kaffeebud us Kölle“. Wir haben ca. 350 km in südlicher Richtung vor uns. Der Parks-Highway und das Wetter meinen es gut. Unterwegs kommen wir an einem Zusammenfluss zweier Flüsse vorbei.

Das Städtchen Nenana, dessen indianischer Name in etwa besagt: Stelle, um zwischen zwei Flüssen zu lagern, ist  hierzulande bekannt für einen Wettbewerb der besonderen Art. Das „Nenana Ice Classic“ ist eine Art Wette, bei der seit 1917 versucht wird, auf die Minute genau vorauszusagen, wann um Ende April/Anfang Mai herum das Eis des Tanana River aufbricht. Das wird mit Hilfe eines großen Dreibeins aus Stahlrohr festgestellt. Das Gebilde steht ab März auf dem Eis und ist über eine Leine mit dem Uhrenschalter verbunden. Bricht das Eis, bewegt sich das Dreibein und die Leine stoppt die Uhr. Tickets kann man überall in Alaska kaufen. Wer mit seiner Einschätzung am besten liegt, erhält den gesamten Topf. Wegen der mittlerweile erreichten Popularität der Eiswette mit mehrere hunderttausend Teilnahmescheinen lohnt es sich, dort mitzumachen. In guten Jahren kommen ca 500.000 US Dollar zusammen. Wir werden uns einen Teilnahmeschein kaufen. 🙂

Je näher wir in Richtung Denali Nationalpark kommen, je schlechter wird das Wetter. Vorher erleben wir aber noch seltsame Wolkengebilde und schöne Landschaften.

Wir beziehen unseren reservierten Stellplatz auf dem Savage-Campground im Denali Nationalpark.

Ein kleiner Abendspaziergang an den nahegelegenen Savage-River hat nach der langen Fahrt gut getan.

Denali bedeutet „Der Hohe“ und ist die indianische Bezeichnung für den immer schneebedeckten Gipfel (6194m). Er ist hierzulande der Berg der Berge! Benannt wurden der höchste Berg der USA und der Park einst nach dem ehemaligen US Präsidenten William McKinley (1897-1901). Abgeordnete aus McKinley Heimatstaat Ohio setzen sich immer wieder erfolgreich gegen die Umbenennung auch des Berges zur Wehr, der bereits über Jahre in vielen Karten als Denali bezeichnet wurde.  Der letzte Präsident Obama hat als eine seiner letzten Amtshandlungen dem Berg endgültig seinen indianischen Namen wiedergegeben. Der Park gehört im Juli und August zum festen Programmpunkt unzähliger Alaska-Touristen, so auch für uns! Lediglich die ersten 24 Kilometer bis zum Savage-River und dem dazugehörenden Campground sind für Touristenfahrzeuge zugelassen. Dahinter ist für den privaten Verkehr jedoch Schluss. Wer weiter in den Park hinein möchte, ist auf das Reservierungssystem-und kostenpflichtige Shuttlebus-System angewiesen.

Eine superfreundliche Rangerin kutschierte uns den ganzen Tag durch den Park.

Werner hatte von Deutschland aus bereits die Fahrt mit dem Shuttlebus bis zum Eielson Visitor Center (4 Stunden 1 Strecke) gebucht. Es hieß früh aufstehen, der Bus hat uns um 08.00 Uhr an der Haltestelle vor dem Campingplatz aufgenommen. Die ganze Nacht hatte es geregnet, wir dachten schon, oh je, wir müssen mit dem Regenschirm auf Grizzli-Bären Foto-Jagd ;-),  dass kann ja heiter werden. Kaum im Bus, klarte es auf und wir hatten einen wunderschönen sonnigen Tag.

Unterwegs auf der Strecke melden die Busfahrer das Auftauchen von Großwild und geben Auskunft über Flora und Fauna. Im Bus rufen die Touristen ständig was sie gerade draußen sehen. Das Wort Bär fällt oft. Meistens sehen sie aber braune Baumstümpfe. Alle lachen, die Stimmung im Bus ist gut. Die Rangerin legt immer wieder Fotostopps ein. Wir sehen tatsächlich eine Grizzli-Bärin mit ihrem Jungen durch die Ebene traben. Wunderbar anzusehen, sie verschwindet aber immer in der Deckung von Sträuchern. Ein Foto gelingt nicht.

Dafür laufen Karibus vor und hinter dem Bus her.

Herrlich diesen Tieren mit ihren großen Geweihen beim Laufen zuzusehen.

An unserem Endpunkt dem Visitor-Center angekommen, erleben wir den gigantischen Berg Denali—allerdings in Wolken gehüllt.

Das tut unserer Stimmung keinen Abbruch.

Dieser Park ist einfach fantastisch, diese Natur, diese Ruhe, diese Tiere.

Wir sind müde und glücklich gegen 17.00 Uhr an unserem Stellplatz zurückgekehrt und haben mit einem schönen Lagerfeuer und guten Steaks auf dem Grill den Tag abgerundet.

Besuch hatten wir von dem „Alaska-Spatz“  (ich nenne ihn mal so) der mutig vor meinen Augen mein Fladenbrot geklaut hat. Er hatte das ganz genau geplant.

Und weiter geht die Reise nach Anchorage. Wir freuen uns dort unseren 11. Hochzeitstag verbringen zu können. Auf dem Weg nach Süden haben wir tolles „Hochzeitswetter“ und mehrfach Gelegenheit uns vom Berg der Berge zu verabschieden. Man fährt nämlich auf dem Parks-Highway noch ca. 120 km außen am Denali-NP vorbei.

Auf dem letzten Aussichtspunkt lernten wir eine sehr nette Familie aus Anchorage kennen. Sie wollten alles über unsere Reise wissen und gaben uns ihre Adresse und Telefonnummer falls wir Hilfe benötigen. Wir sollen sie auch auf dem Rückweg besuchen kommen.

Er bleibt in Wolken, es gibt kein Hochzeitsgeschenk. 🙂

Wer hätte vor 11 Jahren gedacht wo wir heute stehen….

Und gleich gehen wir in die Glacier-Brewery, eine angesagte Adresse für Seafood und Bier in Anchorage und beschließen den Tag angemessen!

3 Kommentare bei „Im Denali Nationalpark“

  1. Hammer Bilder, hammer Natur!!! Hin will! Und alles Gute zum Hochzeitstag!

  2. Glückwunsch zum Hochzeitstag, weiterhin eine tolle Zeit und bleibt gesund!

    Herzlichst
    Johannes aus Neuss

  3. Susanne Schüßler sagt: Antworten

    Liebe Renate, das ist wieder ein spannender Reisebericht mit tollen Bildern.
    Ihr habt aber auch wirklich ein riesen Glück mit dem Wetter.
    Herzliche Glückwünsche noch zum Hochzeitstag und weiterhin eine gute Fahrt durch Nordamerika und die Ehe.
    Liebe Grüße
    Susanne und Wolfgang Schüßler

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