„Primavera“ en España 2022; Abwechslungsreiches Andalusien, Teil 2: Weiße Dörfer, weiße Strände!

Wenn ich morgens in unser Bad im Wohnmobil gehe, freue ich mich an der Helligkeit dieses kleinen Raumes. Das liegt nicht nur an dem Dachfenster, sondern auch an der Anordnung der Spiegel. Es macht das Ganze optisch größer und die weißen Badmöbel tun ihr Übriges. Der Nachteil ist, dass keine Falte mehr verborgen bleibt, jedes neue graue Haar sichtbar wird. Ich warte ja nur darauf, dass die „Unendlichkeit“ der Spieglein mir irgendwann mal das Lied singt: Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön…..Wie im Märchen. ;-))

Ein paar schöne Tage verbringen wir in Torrox Costa auf dem Stellplatz -Paradise Beach-( www.paradisebeachcamper.com) mit direktem Blick aufs Meer, aber auch nah an der Straße N 344. Die Geräuschkulisse ist ein Konglumerat aus Meeresrauschen, Fahrzeuggewusel und Nachbarn. Die Stellplätze sind angemessen, aber die Markise rausmachen geht eher nicht. Ob das „paradiesisch“ ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Valentina und Andrea tun jedenfalls alles um den Wohnmobilisten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Es gibt frische Frühstückseier von ihren eigenen Hühnern, Valentina kümmert sich auch um Arzttermine und vieles mehr. Sie spricht gut Deutsch, das ist von großem Vorteil, wenn etwas Spezielles anliegt. Wir haben Glück. Als wir ankommen ist der Platz nicht so voll. Der grandiose Meerblick erfreut das Herz. Bars und Restaurants am Strand haben geöffnet. Alles gut, nur das Wetter will nicht so richtig mitspielen, es bläst ein ziemlicher Wind.

Wir machen lange Strandspaziergänge, ich sammele fleißig Steine. Hier in Torrox Costa gibt es die schönsten Kiesel zum Bemalen. Das sieht auch meine Reisefreundin Martina so! Dieter schaut mir aus der Strandbar zu. An einem Tag gehen wir auch hoch ins Dorf, nach Torrox Pueblo und schauen in der „Carisma-Bar“ vorbei. Hier hatten wir im letzten Winter die deutschen Wirtsleute Chris und Stefan kennengelernt, leckeren Sangria getrunken und der Live-Musik zugehört. Chris erzählt uns, wie es ihnen im Corona Jahr ergangen ist. Sie hatten ziemlich zu kämpfen um über die Runden zu kommen, haben sich einiges einfallen lassen. „Im Dorf hält man aber zusammen, das hilft“, sagt sie. Es bläst auch hier ein stürmischer Wind, die Sangria schmeckt trotzdem. Wir wünschen den Beiden Glück und machen uns auf den Heimweg. 12.7 Kilometer haben wir am Ende des Tages auf der Uhr. Gut für die Fitness!

Die Abende sind lang. Die Sonne geht erst nach 21.00 Uhr unter. Zeit also noch Steine zu bemalen für den Stellplatz. Das hat die Chefin sich gewünscht! Die Tage vergehen schnell. Mit Luftküssen nehmen wir Abschied von den herzlichen Stellplatzbetreibern. Ein junger Spanier ruft uns noch voller Inbrunst zu: „I love this Caravan“! Bigfoot fährt mit stolzgeschwellter Brust von dannen.;-))

„Good Ghost Sam“ begleitet uns auf der weiteren Reise!

Wir fahren wieder zurück in die Berge, immer begleitet von Regenwolken. Über die Autobahn, vorbei an Antequera mit seinen berühmten Dolmengräbern. Quadratkilometer Porreestangen werden durch Olivenhaine abgelöst. In Campillos, auf dem kostenfreien Stellplatz mitten im Ort verbringen wir den restlichen Regentag. Dieter macht trotz Regen eine Runde durch den Dorfkern und ist angetan von dem „schön gekramten“ Ort. Alles ist fußläufig zu erreichen, auch der Mercadona, in Spanien unser Lieblingssupermarkt.

Wir sind nun in der Gegend des bekannten Wanderwegs „Caminito del Rey„. In der Pandemiezeit war der spektakuläre Weg geschlossen, jetzt kann man dort wieder laufen. Die Eintrittskarten muss man nach wie vor im Internet kaufen. Bis Ende Mai gibt es aber keine Karten mehr. Damit ist ein Highlight auf unserer Tour passé. Auf dem weiteren Weg Richtung Ronda erreichen wir die 4000 km Marke. Erstaunlich was da so zusammenkommt wenn man auf Reisen ist. Gut, dass die Spritpreise in Spanien subventioniert sind.

Wir frühstücken Olvera, einem wunderschönen weißen Dorf, dass auf einer Kuppe liegt. Von weitem sieht man die alte Kathedrale, die mit der Burgruine um den schönsten Anblick konkurriert. Das müssen wir uns doch ansehen. Die Anfahrt zu deren Stellplatz ist etwas tricky, es geht eine schmale Straße ziemlich steil bergab. Es lohnt sich aber, denn hier am alten Bahnhof des Ortes beginnt der „Via Verde“ ein langer Bahntrassenradweg. Spannend! Das merken wir uns. Mit uns auf dem Parkplatz steht ein Wohnmobil, ein Flair von Niesmann + Bischoff. Diese Marke haben wir auch lange gefahren. Der Besitzes des Wohnmobils ist nicht da; es wird aber später noch eine interessante Begegnung geben. Mehr wird an der Stelle nicht verraten.

Wir bewundern eine Gruppe Radfahrer, die ab hier mit ihren Leihrädern, trotz Regen gut gelaunt auf eine Fahrradtour gehen. Auch wir sind nicht faul, schnappen unsere Anoraks und Schirme und machen uns, nach Bergziegen-Manier, an den Aufstieg. Zuerst laufen wir ein Stück den „Via Verde“ entlang bis zum ersten Tunnel und biegen dann ab über die Wiesen querfeldein hoch Richtung Burgruine. Der Lehm klebt an unsren Schuhen, wir werden mit jedem Schritt schwerer. Irgendwann sind wir oben. Es hat sich gelohnt. Trotz des Regens haben wir einen wunderbaren Fernblick.

Fünf Kilometer sind wir gelaufen bzw. geklettert, die Kalorienbilanz einwandfrei. Wir fahren weiter und werden auf dem Weg nach Algodonales auf der A384 mit einem traumhaften Abschiedsblick auf dieses spannende weiße Dorf belohnt! Unbedingt muss hier ein Fotostopp eingelegt werden.

Algodonales, auch ein schmuckes „weißes Dorf“ wartet mit einem großzügigen freien Stellplatz vor den Toren des Ortes auf. Es regnet wieder einmal, deshalb verschieben wir die Dorfbesichtigung auf den nächsten Tag. Wir haben Glück, die Sonne scheint, wir laufen den kurzen Weg ins Zentrum und frühstücken mit den Einheimischen auf der Plaza. Wunderbar! Auch hier gibt es schöne Wanderwege. Alle ausgeschildert und mit EU Mitteln gefördert. Uns soll es recht sein, haben wir doch wunderschöne Rundblicke von oben. Es fällt auf, dass jeder Hügel bis auf die Spitze mit Olivenbäumen bepflanzt ist. Tolle Gegend hier, am Rande der Sierra de Grazalema. Von weitem sieht man das nächste Dorf in der Sonne weiß leuchten.

Das unbeständige Wetter veranlasst uns, eine Planänderung vorzunehmen. Ronda ist auch im nächsten Jahr noch da. Es zieht uns auf direktem Weg an die Costa de la Luz. Die Schnellstraße in die Sonne ist zu verlockend. Bigfoot hat vom bergkraxeln auch erst mal genug. Bevor wir nach Rota kommen, liegt an der Straße eine Tankstelle mit Ver-und Entsorgung für Wohnmobile und einer großzügigen Waschanlage für „Bigfoots“. Hier waschen wir den Staub der Berge ab und hatten noch eine Begegnung der „besonderen Art“. Ich hätte zu gerne gefragt, welchen Kraftstoff das Pferd benötigt. :-))

Wir fahren die acht Kilometer weiter nach Rota und hier auf einen Strandparkplatz, den wir schon vom letzten Jahr kennen. Wir haben Glück und finden an einem Sonntag einen Parkplatz. Die ersten Spanier haben ihren Wochenendausflug beendet, der Platz leert sich, bis auf die ausländischen Überwinterer, die immer wieder hierherkommen, oder immer noch da sind. Es ist aber auch schön hier. Über einen Bohlenweg erreicht man schnell die traumhafte weiße Sandküste. Hier auf dem Parkplatz wird auch Campingverhalten von der örtlichen Polizei in gewissem Maße geduldet. Was das bedeutet und was das Ganze mit dem Niesmann+ Bischoff Besitzer zu tun hat, erfahrt ihr im nächsten Bericht.

Übrigens: Wer früher wissen möchte, wo wir so unterwegs sind, kann sich die App, „Find Penguins“ runterladen. Ich beschreibe dort in kurzen Stichworten unseren Reiseverlauf und markiere durch Hochladen eines sog. Footprints unsere Stopps. Hier kann man dann nach „Dreamteam on Tour“ suchen und den Wunsch „folgen“ äußern.

Ein anderer Zugang ist über die URL: findpenguins.com/2y3u4v8ruvu0z

Ein Kommentar bei „„Primavera“ en España 2022; Abwechslungsreiches Andalusien, Teil 2: Weiße Dörfer, weiße Strände!“

  1. Martina und Roland sagt: Antworten

    Ach, ich liebe eure Berichte… Fernweh kommt auf
    Herzliche Grüße von der Reisefreundin

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