Berge und Mehr…..

Zeit zu haben ist ein unbeschreiblich gutes Gefühl. Insbesondere, wenn es um eine Reiseplanung geht. Noch vor zwei Jahren sind wir, um Urlaubstage zu sparen, mit einer Übernachtung die 1000 km in den Caravan Park Sexten gedüst. Jetzt haben wir uns eher in den Süden treiben lassen und unterwegs noch Freunde besucht. Begonnen haben wir die Tour mit einem Besuch in der ältesten Stadt Deutschlands, in der Römerstadt Trier. Man steht ganz gut auf dem Reisemobilpark-Treviris auf der anderen Moselseite.

In die Stadt kann man gut an der Mosel entlang zu Fuß laufen. Die Mosel überquert man auf der alten Römerbrücke und bekommt so gleich einen Eindruck von den Spuren, die die Römer hier überall hinterlassen haben. Überhaupt wenn ich in die Stadt komme habe ich immer so das Gefühl als kämen sie hier gleich um die Ecke oder durch das alte Stadttor Porta Nigra geritten.

Als wir am Geburtshaus von Karl Marx vorbeikommen, denke ich, was hätte sich der römische Legionär und Karl Marx wohl zu erzählen gehabt, wenn sie sich mal zufällig in einem Zeittunnel getroffen hätten?!  Vielleicht hätten sie über die Arbeits-und Lebensbedingungen der Menschen im allgemeinen philosophiert und dabei einen guten Riesling aus eigenem Anbau  im Weinhaus genossen :-))

In Düren, einem kleinen saarländischen Dorf in der Nähe von Saarlouis, dürfen wir mit Genehmigung der Ortsvorsteherin auf dem Dorfplatz übernachten. Wir verbringen hier bei unseren Saarländer Freunden ein genussvolles Wochenende und planen weitere Reisen mit  unserem zweitliebsten Fortbewegungsmittel, dem Schiff. Auf der Weiterfahrt erfreuen wir uns am schönen Wetter und der Schneelandschaft des Allgäu und

erhalten eine Nachricht, dass sich nette Menschen in Oberstdorf aufhalten. Also nix wie hin! Bei schönsten Wetter verbringen wir einige Tage mit Karin und Andreas auf dem Stellplatz Geiger in der Nähe der Nebelhornbahn. Die Stadt ist fußläufig gut zu erreichen. Der Platz ist immer voll und man steht so ziemlich Tür an Tür. Früher hat hier die rotweiße „Messlatte“ des Stellplatzchefs genau vorgeschrieben wie du zu stehen hast!

Jetzt haben sie als Orientierung Stangen angebracht in deren Mitte man sich hinzustellen hat. Es muss halt alles eine Ordnung haben. Mit 20 Euro ist der Platz nicht gerade günstig, aber die zentrale Lage rechtfertigt wohl den Preis. Wir haben es uns gut gehen lassen und die Lokalitäten genossen.

 

Besonders erwähnenswert ist die Dampfbierbrauerei in der Nähe des Bahnhofs. Auch der Besuch in der Breitachklamm hat sich gelohnt. Es war ein wunderbarer Spaziergang durch die Klamm mit ihren riesigen Eiszapfen.

Die nächste Übernachtung war in Nesselwang, dort lohnt sich eine Einkehr in den Brauereigasthof Post, der in unmittelbarer Nähe zum Stellplatz liegt. Ausgeruht fahren wir weiter über den Fernpass und vignettenfrei auf der Tiroler Bundesstraße 171. Bevor wir aber Deutschland endgültig verlassen haben, musste ich doch einmal am Landesschild anhalten. Das haben wir und viele andere in Amiland bei jedem Staatenwechsel getan.  Hierzulande ist das ja eher nicht üblich. :-))

An der Brennerautobahn liegt kurz nach der Ausfahrt Nößlach, der Humlerhof.

Hier kann man zum einen kostenlos übernachten, sollte aber eine Mahlzeit im Gasthof einnehmen. Zum anderen ist hier der Kaiserschmarrn ein absoluter Geheimtipp und schmeckt sensationell. Gut gestärkt und nach einer ruhigen Nacht setzen wir bei schönstem Wetter unsere Reise in die Dolomiten fort. Wir machen noch einen Stopp im schönen Südtiroler Städtchen Sterzing.

Dort besuchen wir auch den Weinhändler unseres Vertrauens MairMair. Er hat eine gigantische Wein-und Spirituosenauswahl. Insbesondere die Südtiroler Weine mit ihren lokalen Rebsorten Lagrein und Teroldego interessieren uns hier.

Unsere Lieblingswinzerin aus dem Trentino, Elisabetta Foradori, hat hier auch ihre Weine im Verkauf.

Sie wird in Italien die „Königin des Teroldego“ genannt. Ihr Weingut liegt in Mezzolombardo zwischen Bozen und Trento. Sie produziert dort einen von Italiens elegantesten Roten – den „Granato“ aus eben dieser lokalen Rebsorte Teroldego. Sie hat den Weinbau mit Leidenschaft revolutioniert, als Sie in jungen Jahren den Hof vom plötzlich verstorbenen Vater übernahm und nicht nur das alte, raumgreifende Südtiroler Pergola System peu a`peu auf das moderne Guyot System umgestellt (dabei ranken die Reben an Drähten empor). Sondern auch mittlerweile auf Bio-Anbau gesetzt. Im Weingut selber ist fast immer die Produktion ausverkauft und man muss wie wir z.B. nach Sterzing ausweichen.

Ein letztes Mal übernachten wollten wir in Bruneck auf der Piazza Mercato di Stegona, einem großen freien Platz am Rande der Stadt, den wir in der App „CamperContact“ gefunden hatten. Bei der Anfahrt sahen wir schon ein uns bekanntes Schild „Campieren verboten“. Entgegen den Aussagen in der App, durften wir nur bis 23.59 Uhr für eine Parkgebühr von 2 Euro dort stehen. Sehr unverständlich, wenn man diesen riesigen Parkplatz vor sich sieht. Wir haben dann doch noch einen kostenlosen Übernachtungsplatz in Bruneck gefunden. Geholfen hat dabei  das Forum „MeinWomo net“. In der Neurauth-Str. in der Nähe der Tennishalle ist am Schwimmbad ein großer öffentlicher Parkplatz, wo Übernachten nicht verboten ist. Die ruhige Umgebung ließ uns gut schlafen und vom Caravanpark Sexten träumen.

Hier sind wir nun heute angekommen und freuen uns auf die kommenden zwei Wochen in traumhafter Umgebung der „Drei Zinnen“.

Am kommenden Wochenende beginnt hier das 25. jährige Niesmann & Bischoff Wintertreffen mit einem abwechslungsreichen Programm. Darüber und über die netten Menschen die hier jetzt täglich dazu anreisen, will ich ausführlich berichten.

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