Seit gestern sind wir im nordwestlichsten Bundesstaat der USA in Washington angekommen. Wir sind die wunderbare Westküste Oregon’s auf der 101 bis zum Ende gefahren. Dabei haben wir den höchsten Punkt der Steilküste passiert. Leider lag er total im Nebel. Das hat nicht nur uns, sondern auch die Hunderte anderer Ausflügler sehr betrübt. Am gestrigen Sonntag war soviel los, dass wir durch das schöne Küstenörtchen Cannon Beach nur im Schritttempo fahren konnten. Unser geplanter Brauereibesuch musste auch ausfallen. Mit unserem “ kleinen“ Auto kamen wir auch bei gutem Willen von anderen, die auf dem Parkplatz und an der Straße näher zusammenrücken wollten, nicht unter. Aber vom Haystack Rock am Strand konnte ich noch ein kurzes Bild erhaschen.
In Astoria sind wir dann über den Columbia-River mit seiner beeindruckenden Brücke in den Bundesstaat Washington gefahren.
Eingekehrt sind wir in den geschichtsträchtigen und seiner exponierten Lage wegen „Cape Disappointment State Park“. Der Campground ist über die ganze Landzunge verteilt. Man hat viel Platz und steht entweder im Wald unter Bäumen oder wie wir an einem innenliegenden See.
Alle Plätze haben einen guten Zugang zum Strand des Columbia-Rivers und des Pazifiks.
Der Columbia-River mündet auch genau hier ins Meer.
Wir haben heute morgen noch eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt an „den Rand der USA“ unternommen. Dort steht eine Gedenktafel die den beiden „Pionieren des Westens“ Lewis und Clark gewidmet ist.
Sie haben im Jahr 1804 auf Geheiß des damaligen Präsidenten Thomas Jefferson eine Expedition zur Erschließung des Westens bis an den Pazifik begonnen. Sie sollten erkunden ob und wie eine durchgehende Ost-West Verbindung auch auf dem Landweg hergestellt werden könnte. Sie erreichten nach einem Jahr am Schluss per Kanu auf dem Columbia River den Pazifik. Versuche, in Sichtweite des Cape Disappointment segelnde Handelsschiffe auf sich aufmerksam zu machen, blieben ohne Erfolg (daher der Name des Kaps) und so wählten Meriwether Lewis und William Clark auch für den Rückmarsch den Landweg. In fast zweieinhalb Jahren hatten sie über 8000 Meilen zurückgelegt. Ihre exakten Aufzeichnungen erschlossen den ersten Weg nach Westen. Jedes amerikanische Schulkind kennt diese Daten und die Geschichte. Im Gegensatz zu anderen bedeutenden Figuren der US-Geschichte drang der Ruf dieser beiden Männer kaum über den Atlantik.
Von hier oben hatten man auch einen schönen Rundblick auf z.B. den alten Leuchtturm und einen Felsen voller Kormorane.
Der Bundesstaat Washington hatte uns gestern mit trübem Wetter empfangen.
Das hat aber unsere Laune nicht getrübt, es fiel uns nur auf wie grün es überall war.
Hier regnet es wohl häufiger haben wir gedacht. Der Nickname „The Evergreen State“ kommt also nicht von ungefähr. Er kommt aber auch von den überproportional vorhandenen Nadelwäldern. Der Bundesstaat wurde nach dem ersten Präsidenten der USA, George Washington, benannt. In Abgrenzung zur Hauptstadt der USA, wird er auch Washington State genannt.
Beim Abendessen hatten wir auch noch Besuch von einem Waschbären.
Vor diesen netten Zeitgenossen wird hier gewarnt. Sie sind ständig auf der Suche nach etwas Essbarem und kommen auch ins Wohnmobil. Dieter konnte einen Besuch heute morgen gerade noch verhindern.
Heute, auf unserer Weiterreise in die Hauptstadt Olympia sind wir noch nach Long Beach gefahren. Der sympathische Ort ist ein Surfer Paradies und der Strand wird außerhalb der Sommersaison zum offiziellen “ Washington State Highway“. Ein 13 Meilen langer Küstenabschnitt darf sogar ganzjährig mit dem Auto befahren werden.
Das seltene Ereignis konnten wir uns nicht entgehen lassen und so befuhren wir zum zweiten Mal nach Daytona in Florida, in Long Beach in Washington einen Strand. Ein herrliches Erlebnis. „Flair an Strand“ das hat was!
Anschließend haben wir uns in Oysterville mit frischen Austern belohnt.
In der Hauptstadt Olympia haben wir uns hauptsächlich das beeindruckende Regierungsviertel angesehen. Das Capitol steht in einem großzügig angelegten Park. Die Stadt wurde 1850 offiziell angelegt und erhielt ihren Namen von den nahen landschaftlich schönen Olympia-Mountains. Heute wohnen ca. 50.000 Menschen in dieser Stadt.
Unser Wohnmobil passte auch gut ins Bild 🙂
Morgen werden wir noch die größte Stadt in Washington besuchen, Seattle. Wir sind schon ganz gespannt.