Von Brühl zum Bosporus; Teil 6: Auf dem Weg nach Rumänien

Im Dreiländereck Ungarn, Serbien, Kroatien tummeln sich gefühlt alle Grenzbeamten in unserem Wohnmobil! Am freundlichsten ist der kroatische Grenzer, er will wegen des starken Regens nicht unseren Innenraum schmutzig machen, schaut nur in die Garage. Am dreistesten ist der Serben. Mit Schuhgröße 48 latscht der Kerl mit schlammbeschmutzten Schuhen im Wohnmobil herum, bis es mir reicht und ich demonstrativ anfange zu putzen. Auf einmal ist er schneller draußen als ich schauen kann. Im Grunde genommen sind alle sehr bemüht. Bei der Ausreise aus Ungarn unterhalten sich die Beamten mit uns auf Deutsch, fragen wo wir hinfahren und wünschen uns alles Gute. Hier in der Gegend sind die Grenzübergänge in kurzen Abständen.

Wir fahren ja immer an der Donau entlang, kommen über Serbien wieder nach Kroatien, schauen uns das immer noch zerschossene Vukova an. Der ganze Ort ist quasi ein Mahnmal damit hoffentlich solche Gräueltaten wie im Jugoslawienkrieg nicht mehr passieren. Der Diesel in Kroatien kostet im Juni 1.28 Euro. An riesigen landwirtschaftlich genutzten Flächen vorbeikommend übernachten wir in dem kleinen Dorf Šarengrad, direkt am Fluss mit vielen Mücken, die uns auffressen wollen. Egal, es ist wildromantisch hier. Nur ein paar Fischer fahren mit ihren Booten auf die Donau. Sie sind wahrscheinlich immun gegen die lästigen Stecher! Wo man überall so hinkommt. Klasse!

Die Ausreise aus Kroatien an einem kleinen Grenzübergang ist easy. In Backa Palanka in Serbien machen wir im Nieselregen Strecke auf der Autobahn, düsen 230 Kilometer Richtung Rumänien. Auf der Autobahn ziehen wir ein Mautticket. 3,50 Euro für unser Wohnmobil, Klasse 3, wird berechnet. Der Diesel kostet in Serbien 1.50 Euro. Bald erreichen wir in Kaluderovo die Grenze zu Rumänien dem nächsten Highlight- Land auf der Reise.

Es regnet immer noch, wir folgen der Donau. Die mächtigen Karpaten kommen in Sicht, reichen bis fast in den Fluss, dazwischen die schmale Uferstraße auf der wir unterwegs sind. Es ist Wochenende und die Rumänen, die begeisterte Angler sind, nutzen jeden freien Platz zwischen Leitplanke und schmalem Ufer um dort ihr Lager fürs Wochenende aufzuschlagen. Trotz Dauerregen, haben sie sich unter phantasievollen „Verschlägen“ eingerichtet und angeln. Unglaublich!

Wir finden Platz für die Nacht bei einigen Wohnwagen-Anglern. Sie rücken zusammen und heißen uns willkommen. Es gibt selbstgebrauten Schnaps. Danach spüren wir keinen Regen mehr! :-)) Am nächsten Morgen hat der Regen aufgehört, die Nässe wabert als Nebel über den inzwischen sehr breiten, braunen Strom. Die Strecke ist von Steinen übersät, der Dauerregen hat das verursacht. Es ist ziemlich gefährlich, man hört es immer noch rumpeln. Wir steigen dennoch aus um die dicksten Brocken weg zu räumen, wir wollen schließlich weiter in den Nationalpark Cernei zum berühmten Eisernen Tor und zum Decebalus! Was es damit auf sich hat, steht im nächsten Teil!

6 Kommentare bei „Von Brühl zum Bosporus; Teil 6: Auf dem Weg nach Rumänien“

  1. Liebe Abenteurer, wir wünschen euch eine spannende Zeit und reisen gerne mit.

    1. Das freut uns, liebe Reisende!

  2. Hallo ihr Beiden ,

    Wieder sehr schön geschrieben
    Bin gespannt wie es weiter geht .

    Lg kiki

    1. Hallo ihr Lieben,
      danke! Ja, die Reise war echt spannend und aufregend.
      Alles Gute für Euch in der Weihnachtszeit.
      Lg Renate

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