„Primavera“ en España 2022; Abwechslungsreiches Andalusien: Matalascañas und Isla Cristina

Noch auf dem Parkplatz in Rota, entdeckt mein Fahrer eines Morgens Ölspuren unter unserem Wohnmobil. Dieser Sache muss schnellstmöglich auf den Grund gegangen werden. Über die Mobilitätshilfe von Iveco International wird aus Italien für uns ein Termin in der nächsten Iveco Werkstatt koordiniert. Wir verlassen schweren Herzens die Costa de la Luz und fahren in dem nahegelegenen Jerez de la Frontera in die Werkstatt. Wir sind dort angemeldet, und als wir ankommen, ist sofort jemand da, der das Wohnmobil in Empfang nimmt und mit der Ursachenforschung beginnt. Nach einer Stunde ist der Fehler behoben, die undichte Verbindung am Verteilergetriebe ersetzt und Getriebeöl nachgefüllt. Wir wurden freundlich und professionell behandelt. Danke an „Iveco International“ für diese schnelle Unterstützung.

So können wir zügig unseren Weg fortsetzen. Wir lassen Sevilla dieses Mal aus und fahren bis in das kleine Städtchen Umbrete. Hier übernachten wir kostenfrei auf deren schönem Stellplatz am Rande der Sportanlagen.

Am nächsten Morgen gehts auf eine Runde durch das schmucke aufgeräumte Dorf. Wir kaufen in der örtlichen Markthalle die teuersten Fische unseres Lebens. Für den Preis können wir noch oft nach Umbrete zum Übernachten kommen.;-)) Geschmeckt haben sie dennoch hervorragend.

Spannend ist auch welche Leute man so trifft auf den Stellplätzen. Unterwegs aus den unterschiedlichsten Beweggründen, mit interessanten Lebensmustern und mit teils abenteuerlichen Fahrzeugen. Da ist eine junge Familie, die mal eben ausgestiegen sind aus dem „Hamsterrad“, dass man auch Arbeit nennt. Sie wollen so lange weg sein, wie das Geld reicht und dann mal sehen. Hier in Umbrete treffen wir sie wieder. Sie sind auch auf dem Weg nach Portugal und noch guter Dinge, dass sie auch ohne Küche und Dusche in ihrem Mercedesbus weiter prima zurechtkommen. Gleichzeitig begegnen wir einer taffen jungen Frau mit zwei kleinen Kindern. Sie fragt uns um Rat bezüglich der Stellplatzsuche in Portugal und wo es denn besonders schön ist an der Algarve. Dieter kann ihr in dem langen Gespräch auch noch technisch weiterhelfen. Sie erzählt uns, dass sie sich gerade von ihrem Mann getrennt hat und dass diese Reise für sie und ihre Kinder einen Neuanfang bedeutet. Alle zuhause hätten versucht, ihr die Reise auszureden, von wegen zu gefährlich und überhaupt um welche Zeit (April/Mai/Juni) sie denn im Süden unterwegs wäre. Es wäre doch viel zu heiß. Das sind typische Ratschläge von sogenannten guten Freunden. Dabei stellt sich auch für uns heraus, dass gerade diese Zwischensaison goldrichtig ist. Die Überwinterer mit ihrem ganzen Equipment sind zuhause und die Individualisten mit dem „kleineren Gepäck“ unterwegs. Auch preislich kommt diese Zeit richtig gut. Wir stellen gemeinsam fest, alles richtig gemacht! Herzerfrischend diese kleine Familie. Wir hatten auch die neugierigen Pänz gleich ins Herz geschlossen.

Unsere Wege trennen sich, wir fahren weiter Richtung Portugal, machen aber noch zwei Stopps. Den Ersten am Traumstrand von Matalascañas. Ich kann da einfach nicht vorbeifahren und Dieter tut mir den Gefallen und biegt ab, an der Sand-und Westernstadt El Rocio vorbei in den Naturpark Doñana. (Parque Nacional Coto Doñana). Das Feuchtgebiet um die Mündung des Guadalquivir ist eines der größten Naturreservate Europas. Wir kommen hierher wegen der kilometerlangen Sandstrände unserer geliebten Costa de la Luz. Bisher sind wir nur im Winter hier gewesen. Jetzt im Mai ist schon mehr los. Die Feriensiedlung ist gut besucht. Wir fahren zunächst nicht nach unten an den Strand, an dem wir mit Dirty Harry neben einem, im Winter geschlossenen, Restaurant im Sand gestanden hatten. Wir wollen uns erst einmal in dieser anderen Jahreszeit ein Bild von der Lage machen. Ganz am Ende dieses, sich über mehrere Kilometer erstreckenden Ortes befindet sich, nur durch einen Zaun mit dem Naturpark Doñana getrennt, ein großer naturbelassener Parkplatz. Hier stehen schon einige Wohnmobile. Wir finden einen schönen Platz. Bigfoot fühlt sich wohl, umgeben von Pinien und Margaritenfeldern.

Wir laufen über Holzstege durch die Dünen des Naturparks runter zum Strand. Wunderbar zu gehen, die Bohlen federn bei jedem Schritt. Unten angekommen ist schon ein buntes Strandleben im Gange. Der Parkplatz, den wir kennen, steht voll mit Autos und Wohnmobilen. Die Strandbar (Chiringuito) ist geöffnet. Wir essen leckere gegrillte Sardinen und Salat. Hat auch was. Im Winter ist man hier ganz alleine, jetzt wuselt alles um dich herum.

Wir unternehmen lange Strandspaziergänge und freuen uns, dass wir oberhalb wunderbar ruhig auf dem großen Rastplatz stehen. Wir beschließen wiederzukommen, dann auch gerne für länger! Allerdings sollte man alles dabei haben, hier gibt es nichts außer Natur:-))

Danach verbringen wir noch eine schönes sonniges Wochenende auf dem „Camperpark Playas de Luz“ in Isla Cristina https://camperpark.es/de/home-2/ Hier zieht es uns wegen der nahegelegenen Thunfischfabrik und den Salinen immer wieder hin. Auf dem Platz ist wenig los, wir stellen uns in die erste Reihe, haben eine schöne Fernsicht. Das einzige Geräusch ist das Vogelgezwitscher um uns herum. Ganze Kolonien sitzen in den Bäumen und haben sich den Tag über etwas zu erzählen. Wunderbar!

Wir wundern uns ein wenig über die neue Preisgestaltung auf dem Platz. In der ersten Reihe stehen kostet jetzt mehr, der Eintritt ins Schwimmbad kommt dazu. Ab Mai gelten gestaffelte Saisonpreise. Die Acsi Card wird akzeptiert. Als wir vor drei Jahren kurz nach der Eröffnung hier waren, haben wir einfach 8 Euro bezahlt und fertig. Egal, –wir kommen trotzdem immer mal wieder her.

Der Besuch in der Saline und deren Entstehungsgeschichte ist interessant. Es war Mitte des letzten Jahrhunderts als der Deutsche Hans Burghard, zusammen mit seinem spanischen Freund Manuel Gómez, begann, eigene Salinen in den Sümpfen der Isla Cristina zu bauen. Das war der Ursprung der „Salinas del Alemán“ Auf dem Produkten sind beide Männer mit ihrem Konterfei abgebildet. Später ging die Saline in den Besitz der Familie Gómez über. Es konnte ja nicht sein dass ein „Deutscher“ hier das Sagen hat, erzählt man uns „Alemans“ schmunzelnd. Die Tochter von Manuel, Doña Manuela Gómes verändert das Unternehmen, indem sie die Herstellung verschiedenerer Salzsorten auf handwerkliche Weise in den Fokus nimmt. Das Salz, das hier gewonnen wird, ist Fleur de Sel, Salzflocken und natives Meersalz. Es macht Spaß, den Leuten mal bei der Arbeit zusehen zu können, der Einkauf in der Thunfischfabrik nebenan, komplettiert unseren kulinarischen Rundgang.

Jetzt freuen wir uns auf Portugal. Die Grenze ist nur noch 35 Kilometer entfernt. Mein Fahrer möchte gerne zuerst auf einen Stellplatz an einem Stausee. Hier soll man von oben eine herrliche Fernsicht haben. Na, das hört sich ja gut an. Was wir da sonst noch so erlebt bzw. sich im Gras bewegt hat, erzähle ich euch im nächsten Bericht.

Ein Kommentar bei „„Primavera“ en España 2022; Abwechslungsreiches Andalusien: Matalascañas und Isla Cristina“

  1. ..super! Gut berichtet!

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