„Wenn ihr nach Kalifornien kommt, dann müsst ihr auch unbedingt den Highway Nr. 1 fahren, und zwar am Besten von Norden nach Süden, dann ist man auf der richtigen Seite am Wasser und kann die besten Fotos machen ohne das Fahrspuren und andere Autos auf den Bildern sind….“ Natürlich hätten wir gerne diesen Vorschlag von erfahrenen Amerikareisenden die Himmelsrichtung betreffend gerne umgesetzt, nur –er passte nicht in unsere Reiseroute. Wir waren von Süd nach Nord unterwegs und haben ihn soweit gefahren wie er im Moment befahrbar ist. Zum ersten Mal begegnet sind wir dem Highway Nr.1 an seinem Anfang in San Capristano, als wir aus den Bergen kommend in den südlichen Strandbereichen in San Clemente auf ihm gefahren sind. Das war ein tolles Gefühl, sahen wir doch gleichzeitig nach über 14000 Kilometern und drei Monaten auf der Tour auch endlich den pazifischen Ozean.
Nach zwei spannenden aber auch anstrengenden Tagen in der Metropole Los Angeles haben wir uns in Santa Monica kurz von der zweiten Traumstraße, der Route 66, die dort endet oder beginnt, je nachdem wie rum man fährt, verabschiedet und sind dem Highway Nr. 1 nach Norden gefolgt.
Dabei war uns wichtig, dass wir so nah wie möglich am Pazifik bleiben und in naturbelassenen Stateparks übernachten wollten und das ohne Reservierung. Das ist an einem Wochenende nicht so einfach. Und ein wenig anspruchsvoll sind wir ja auch noch. Unser Reiseleiter aus L.A. hatte uns den Statepark „Leo Carillo“ empfohlen. Wir fanden den Strand viel zu klein und sind mutig weitergefahren. Aber einige Meilen weiter fanden wir kurz hinter Malibu in Point Mugu, direkt am Strand dann gestern unseren ersten Übernachtungsplatz. Herrlich! Wir haben den ganzen Tag aufs Meer geschaut und am Abend Feuer gemacht und auf den schönen Tag getrunken.
Heute Morgen sind wir nach einem ausgiebigen Frühstück auf dem Highway Nr 1 weitergefahren. Wir wollten im Statepark-Morro den Tag ausklingen lassen. Auf diesem Streckenabschnitt stellten wir fest, dass es nicht nur am Meer entlang geht. Zunächst aber fanden wir am Rincon Parkway am Faria-Beach eine weitere tolle Campingmöglichkeit, die wir zu einer Pause nutzten.
Wir fuhren dann weiter durch die schöne Stadt Santa Barbara.
Da war soviel Stau überall, da sind wir mal schnell über eine Privatallee im Villenviertel oberhalb des Ortes weitergefahren. Danach ging es hoch in die Berge, die Landschaft änderte sich schlagartig, plötzlich waren wir mitten in der Landwirtschaft angekommen. Dutzende Menschen ernteten Erdbeeren und Gemüse, es gab Gewächshäuser und riesige Anbauflächen. Wir kamen uns vor wie am Bodensee auf der Insel Reichenau.
Als Clou obendrauf kamen wir ich noch an Ölpumpen vorbei.
Sowas hatten wir hier überhaupt nicht erwartet. Im Übrigen war dieser Abschnitt des Highways nicht wirklich interessant. Schöner wurde es als wir bei Grover Beach wieder an die Küste kamen. Wir sind dann kurzentschlossen in der Gegend geblieben, haben eine langen Strandspaziergang gemacht und jetzt im Statepark Pismo-Beach wieder ein Feuer angemacht. Mein Chefkoch zaubert gerade ein leckeres Abendessen.
Morgen verlassen wir dann den Highway Nr. 1 und fahren weg von der Küste zum Sequoia-National-Monument mit seinen uralten Mammutbäumen. Danach geht es weiter in den Yosemite- Nationalpark.