Leichtes Reisefieber während des Sommers

„Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“! Diese Zeilen, angelehnt an das kleine Gedicht „Erinnerung“ von Goethe, sind mir in diesem Sommer immer wieder im Kopf rum gegangen. Nach einem reisefreudigen ersten Halbjahr, wollten wir den Sommer über zuhause bleiben, unseren blühenden Garten genießen, (die Hortensien freuen sich über mein regelmäßiges gießen) und hin und wieder einige Wochenend-Trips zur Familie und Freunden unternehmen. Daraus ist ein Kaleidoskop von spannenden Erlebnissen und Begegnungen geworden, so dass ich mich entschlossen habe, darüber zu schreiben. —Übrigens, nochmal zur Erinnerung! Durch antippen der blauen Überschrift, gelangt man in die lesefreundliche Fassung des Reiseblogs.

Dirty Harry muss im Juni zur Inspektion, wir fahren dazu zu unserem Händler nach Friedrichsdorf im Taunus. Ich denke na ja, der Taunus gehört zum Einzugsgebiet der Metropole Frankfurt und ist dementsprechend dicht besiedelt und entsprechend hochpreisig. Ob wir da wohl irgendwo einen bezahlbaren Stellplatz finden? Wir machen zunächst einen kleinen Schlenker nach Undenheim, einem Weinort in Rheinhessen. dort besuchen wir Freunde und feiern einen lustigen 60. Geburtstag. Das Motto ist „Djungelbuch“. Sich zu verkleiden macht auch im Sommer Spaß.:-))

Hier dürfen wir beim Nachbarn auf der Wiese übernachten. So alleine stehen, das wünschen wir uns öfter. Gerade im Sommer, wo alle unterwegs und die Stell-und Campingplätze rappelvoll sind, ist diese Wiese ein Genuss. Das wollen wir jetzt bei all unseren Unternehmungen so haben….Schau mer mal, wie das weitergeht. Nachdem wir uns noch bei einem unserer Lieblingswinzer, der Familie Jung in Undenheim, mit köstlichem Sekt („Gelber Muskateller“) und einem herrlichen „Babbelschoppen“, eingedeckt haben, geht’s wie schon gesagt in den Taunus. Hier finden wir in Usingen am Hattsteinweiher einen schönen Übernachtungsplatz auf einer Wiese! Offiziell ausgewiesen als Stellplatz. (GPS: N 50°20’37“; E 8°30’32“)

Die Gaststätte Neumann ist fußläufig zu erreichen. Wir essen lecker, trinken einen Bembel Äppelwoi und machen einen langen Spaziergang auf den zahlreichen Wanderwegen rund um den See.

Später freuen wir uns auf das professionelle Team bei Wohnmobil United in Friedrichsdorf. Hier haben wir den MLT vor einem Jahr gekauft und sind sehr zufrieden mit der Performance des Womos und der Betreuung durch den Chef der Firma und seine Mitarbeiter. Wir erhalten sogar Freikarten zur „Offroadmesse“, die jedes Jahr über Fronleichnam auf einem stillgelegten Militärgelände mitten im Nirgendwo in den Wäldern Bad Kissingens stattfindet. Auf dem Weg dorthin übernachten wir in Mernes, (GPS: N 50°14’27“; E 9°28’37“) einem kleinen Ort im Spessart. Hier muss ich wieder verstärkt an Goethe denken und bin dankbar gegenüber engagierten Gemeindemitgliedern, die sich in ehrenamtlicher Arbeit, darum kümmern, dass Touristen und Wohnmobilsten, die in den kleinen Ort kommen, sich dort wohlfühlen.

Ein Rentner, der uns auf dem kleinen aber feinen Gemeindestellplatz am Ortsrand besucht, erzählt uns einiges über den Ort und seine Geschichte. Vor unserem Stellplatz hat der NABU unter Mithilfe der Dorfbewohner einen romantischen Seerosenteich angelegt, erzählt uns Rainer.

Hier sitzen wir am Abend am Ufer unter schattenspendenden Bäumen, nachdem wir im nahegelegenen Schwimmbad, welches von einer sympathischen Frau aus dem Ort beaufsichtigt wird, ausgiebig geschwommen sind.

Sie erzählt uns auch, wie schwer es bei allem Engagement ist, dieses alles aufrecht zu erhalten und macht uns noch auf die Wanderwege rund um Mernes aufmerksam. Der Eintritt ins Bad kostet übrigens 1.60 €. Wir bleiben drei Tage, so schön ist es hier. Die Wanderwege tragen hier den Namen „Spessartspuren“ und man wird auf einer umfangreichen Karte am Stellplatz zum „Spazierwandern“ durch das idyllische Jossatal angeregt. Soll heißen, nicht losrennen, sondern sich im Einklang mit der Natur bewegen. Auch gibt es einen ausgeprägten und gut gepflegten Kneipp-Rundweg neben dem Schwimmbad, den wir am Ende der Spazierwanderung noch genießen. Die Stellplatzgebühr von 6 Euro bezahlen wir im Krämerladen um die Ecke.

Es wird Zeit weiterzufahren, der Termin der Messe naht. Wir hatten uns im Vorfeld mit unseren Wohnmobilfreunden Heidrun & Harald für die Messetage verabredet. Wir wollten nicht auf der „legendären“ Campingarea stehen. Legendär deshalb, weil es über das Campen dort viele wilde Geschichten gibt, z.B. wie es dort auf den Wiesen bei Regen zugeht und dass es eigentlich nur unebene oder am Hang gelegene Stellplätze gibt, für Offroader eben. ;-)) Da wir aber eher zu den Neulingen in der Szene zählen und ich wohl nie gerne aus dem Bett oder sonstwo rollen möchte, verabreden wir uns in dem 8 km entfernten Ramsthal in Franken. Und wieder erleben wir eine engagierte Gemeinde. Wir stehen auch hier am Ortsrand neben dem Feuerwehrgelände auf dem kostenlosen Gemeindestellplatz mit Vor-und Entsorgung. (GPS: 50°8’17“; 10°3’45“) Bäume und grüne Wiesen ringsherum tragen zum Wohlgefühl bei.

Der Weinort hat alles was man zur Versorgung braucht. Hervorragende Metzgers-und Bäckerskunst bescheren uns ein wunderbares Frühstück. Wir besuchen jeden Tag die Gastwirtschaft im Ort und genießen die heimischen Frankenweine und ein überaus preisgünstiges Essen. Wir sind geflasht von der Gastfreundschaft. Ein besonderer Service darf hier nicht unerwähnt bleiben. Damit wir auch pünktlich zur „Abenteuer-Allrad“, wie die Messe in Bad Kissingen offiziell heißt, gelangen, gibt es einen Rufbus, d.h. die Buslinie verkehrt zwar regelmäßig in der Gegend, aber für die direkte Strecke nach Bad Kissingen, wird dieser Rufbus eingesetzt. Wir rufen die angegebene Telefonnummer an der Haltestelle des Linienbusses an und werden am Messetag zur angegebenen Uhrzeit abgeholt. In Bad Kissingen steigen wir um in den Shuttlebus zum Messegelände. Wir verabreden mit dem Fahrer einen Rückfahrttermin am Abend. Er ist pünktlich zur Stelle. Wo gibt’s denn sowas noch?! Wunderbar, alles richtig gemacht, denke ich, als wir an der besagten Campingarea vorbeikommen. Mittlerweile gibt es eine Ausdehnung auf drei weitere Geländeeinheiten, eines hügeliger als das andere. Na, ja! Am nächsten Tag fahren die Männer mit dem Fahrrad auf das Campinggelände, sie wollen die teils abenteuerlichen Off-road- Fahrzeuge aus der Nähe betrachten. Das gibt mir die Gelegenheit, die „Ramstaler-Weinerlebniswege“ zu erkunden. Alles ist gut beschildert und so mache ich mich mutig auf den Weg die Weinberge hoch in den Wald, während Heidrun die Wohnmobile „bewacht“.

Ich schaue auf dem Weg den Winzern bei der Arbeit zu und denke an meine Heimat, die Mosel und wie ich selber dort gestanden und die Arbeiten verrichtet habe, die im Frühsommer dran sind. Von Oben habe ich herrliche Ausblicke ins Tal und freue mich später auf einen guten Schoppen Müller-Thurgau oder Silvaner, der hier um mich herum wächst.

Das lange Wochenende vergeht wie im Flug und Harald hat für unseren Heimweg noch einen Übernachtungstipp parat. Und zwar fahren wir nach Ockenheim zu „Metzis Panoramablick“, einem Wohnmobilstellplatz mitten in den Weinbergen. (GPS: 49°56’46“; E 7°58’15“). Der Panoramablick ist durch die dichte Belaubung etwas eingeschränkt, aber an bestimmten Stellen, kann man das Niederwalddenkmal bei Rüdesheim auf der gegenüberliegenden Rheinseite erahnen. Der Platz ist gut gefüllt, wir finden noch einen Randplatz und machen uns auch hier auf eine Wanderung hoch in die Weinberge.

Es gibt einen neu angelegten Rundwanderweg erzählt uns der freundliche Stellplatzbetreiber. Der Weg mit dem kuriosen Namen „Schönhölle und Spelzenberg“ bietet uns wunderbare Rundblicke und wir sind Zaungäste einer Hochzeit mitten in den Weinbergen.

Ob der Pastor auch Goethe rezitiert?! Wir kommen erschöpft aber glücklich auf den Stellplatz zurück gerade rechtzeitig zum Essen. Hier wird abends der Grill angeheizt und Winzer aus dem Ort bieten ihre Weine an. Wir sitzen mit Leuten vom Stellplatz zusammen um den Grill und lassen uns den Rheinwein schmecken.

Jetzt aber ab nach Hause sagen wir am nächsten Tag, die Hortensien brauchen Wasser! Den Rückweg am Rhein entlang genießen wir aber noch.

Ich freue mich auf mein schattiges Liegestuhlplätzchen im Garten. Die zweite Hitzewelle des Sommers rollt an.

Ach was soll’s. Wenn ich eine Verabredung in meiner Lieblingsstadt habe und dann noch mit netten Düsseldorfern, (ihr habt richtig gehört, die gibt es tatsächlich) :-)), dann verlasse ich gern meinen Schattenplatz im Garten und fahre die wenigen Kilometer nach Köln, zum Reisemobilhafen „An der Schanz“ der Familie Frohn. (GPS N 50°57’44“; E 6°59’9″). In Köln hatte ich vorher reserviert, der Platz ist stark frequentiert, da freut man sich über diesen Service. Ansonsten steht man dort recht kuschelig beisammen, hat auch teilweise keinen Fernsehempfang, aber wenn ich auf den Rhein gucken kann, brauche ich keinen Fernseher. Der Stellplatz liegt super zentral zur Stadt, du gehst zu Fuß immer am Rhein lang, auf den Dom zu oder fährst mit der Straßenbahn Linie 18 von der nahegelegenen Haltestelle in kürzester Zeit rein. Wir stehen also schön in der ersten Reihe mit Blick auf den Rhein und haben Spaß mit den an uns vorbei flanierenden Menschen. Sie beglückwünschen uns zu dem schönen Sitzplatz mit grünem Teppich und leckerem Aperol spritz im Glas.

Auch Herr Frohn kommt zur Begrüßung vorbei. Mit Blick auf das Düsseldorfer Kennzeichen sagt er schelmisch: “ Keine Sorge wir nehmen auch Düsseldorfer“ ;-)) Man muss wissen, dass Kölner und Düsseldorfer schon lange ihre Rivalitäten pflegen, die aber mit einem Augenzwinkern zu betrachten sind. Es gibt viele Witze in der Richtung. Hier ist einer, der aus meiner Sicht am Besten das Gegensätze deutlich macht: „Köln brauchte gar nicht festzustellen, dass es eine Stadt war. Düsseldorf musste das immer wieder betonen“! Auf jeden Fall haben wir viel Spaß zu viert in Köln. Gaby und Peter aus Düsseldorf dürfen wiederkommen. ;-))

Meine Moselheimat Bremm will auch mal wieder besucht werden. Dazu fahren wir auf unseren Stammstellplatz in das gegenüberliegende Neef . Der Stellplatz liegt direkt am Moselufer. (GPS: N 50°5’42“ E 7°8’13“) Den hatten wir in den letzten zwei Jahren gemieden. Die Ursache war die gigantische Baustelle oberhalb des schönen naturbelassenen Stellplatzes. Der über 100 Jahre alte Petersbergtunnel musste erneuert werden. In einer weltweit einmalig durchgeführten „Tunnel-im-Tunnel-Methode“, also bei laufendem Bahnbetrieb, wird nun im dritten Jahr dieses große Tunnelerweiterungsvorhaben durchgeführt.

Unsere Stellplatznachbarn erzählen uns, dass sie allen Beeinträchtigungen, verursacht durch Bohrlärm, Sprengungen und hohem Staubaufkommen, getrotzt haben und immer wieder hergekommen sind. Wir freuen uns, dass das Bauvorhaben erfolgreich zum Ende des Jahres fertiggestellt wird, wir erleben an dem Wochenende wenig Baulärm. Umsomehr erfreuen wir uns an den schönen Wanderwegen rund um Neef und laufen über den Calmontklettersteig auf das Bremmer Gipfelkreuz.

Ich wundere mich immer wieder, dass einem Menschen aus aller Welt auf dem Moselsteig begegnen. Diese vernetzen Premiumwanderwege machen auch hier die Welt ein Stückchen kleiner. Ein Besuch bei meiner Familie rundet das Wochenende ab.

Die nächste Kurzreise führt uns in den Norden von Nordrheinwestfalen nach Bad Arolsen an den Twistesee zum gleichnamigen Reisemobilhafen. (GPS: N 51°23’2″; E 9° 3’55“). Wir waren einige Jahre nicht mehr dort gewesen, dementsprechend happy sind wir, mal wieder in diese Gegend zu kommen.

Wir freuen uns, dort auf unsere Womo-Clique zu treffen, Astrid hatte für 6 Wohnmobile reserviert. Diesen Service bieten die sehr freundlichen Gastgeber hier auch an. Der Platz ist mittlerweile auf 150 Stellplätze angewachsen. Natürlich sind die Plätze in der ersten Reihe mit freiem Blick auf den Twistesee die schönsten. Wir stehen mittendrin im Getümmel, haben zwar großzügige Parzellen und auch viel Spaß miteinander;

der Traffic auf dem Platz und die kreisenden Wohnmobile auf der Suche nach einem freien Platz auf dem knirschenden Kies beeinträchtigen allerdings das Wohlbefinden. Wenn ich an die kleineren Gemeindestellplätze denke, die wir besucht haben, muss ich sagen, dass ich diese mittlerweile bevorzuge. Bad Arolsen ist eine nette Stadt zum Bummeln und mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Wir hatten Spaß mit dem heimischen Drehorgelspieler und die auch mit uns. Wir brachten die Stadt zum Swingen!

Beate swingt immer noch. :-))

Im Twistesee ein Bad zu nehmen und den See zu umrunden hat mir gut gefallen.

Wir trotzen dem Regen und grillen bis der Arzt kommt. Es gibt dazu leckere selbstgemachte Salate. Das Leben mit Gleichgesinnten ist schön!

Das jährliche Burgunderfest ausgangs Juli lockt uns mal wieder an die nur ca. 50 km von uns entfernte Ahr. Wildromantisch schlängelt sich der schmale Fluss durch das enge gleichnamige Tal. Gemütliche Weinorte laden zum Verweilen ein. Besonders schön ist Ahrweiler mit seiner noch komplett erhaltenen Stadtmauer und vier stattlichen Toren, durch die man in die Altstadtgassen gelangt. Ganz perfekt und nah dazu liegt der Campingplatz am Ahrtor von Petra Schmitt. (GPS N 50°32’19“; E 7°5’46“) Freunde von uns nennen sie nur noch „die freundliche Frau Schmitt“, weil sie immer für ihre Gäste da ist. Ihr kleiner CP ist fast immer ausgebucht, sie sagt trotzdem jedem: „Bitte anrufen, ich sehe dann was ich tun kann“. Wir haben Glück und ergattern noch einen Platz. Wenn Feste an der Ahr sind, ist dort immer Alarm. Trotz Wetterkapriolen wagen wir den Aufstieg auf dem Rotweinwanderweg zum „Eingang“ des Burgunderfestes.

8 km geht man in luftiger Höhe von Ahrweiler nach Bad Neuenahr, kann sich unterwegs an Weinständen laben und später auf der Festwiese, auf Strohballen sitzen, den Ausblick genießen, sich über die wieder teurer gewordenen Weinpreise (17! Euro die Flasche) ärgern und das Tanzbein schwingen.

Wir verbringen ein schönes Wochenende in Ahrweiler und fahren quasi auf dem Heimweg noch in das nur 20 km von Ahrweiler entfernte Mayschoss. (GPS N 50°31’2″; E 7°1’12“) Hier stehen wir auf dem Gemeindestellplatz für kleines Geld neben dem Bahnhof umgeben von Weinbergen und erkunden einige Etappen des Ahrsteigs.

Das letzte Teilstück zwischen Mayschoss und Rech ist 2017 fertig geworden. Die Leute hier sind stolz, dass sie jetzt auch über einen insgesamt 100 km langen Premiumwanderweg „Ahrsteig“ verfügen. Der Platzwart übergibt uns einen entsprechenden Flyer.

Sonntags, bei unserer ersten Wanderung, regnet es noch, das hält uns aber nicht davon ab, den Berg hoch zu steigen. Wir gehen Richtung Altenahr.

Montags, an unserem Hochzeitstag, wandern wir den Ahrsteig in die andere Richtung. Hoch hinauf geht es in den Wald zur Saffenburg, die in 253 m Höhe Mayschoss überragt.

Dann gehts weiter über Rech nach Dernau. Wir überqueren die steinerne Brücke und wandern auf der anderen Seite der Ahr über den Rotweinwanderweg wieder zurück nach Mayschoss. 15 km eine anstrengende, aber tolle Tour!

Nachdem wenig später die Hortensien und natürlich alle andere Blumen in unserem Garten ihr Wasser bekommen haben, freuen wir uns auf ein nächstes Wochenendtreffen mit sympathischen Wohnmobilsten, dieses Mal im Nachbarland Holland, in Maastricht. Wir stellen mal wieder fest, wie nah wir doch an Holland wohnen. Ruck zuck ist man hinter Aachen dort und kommt sich sofort vor wie im Urlaub. Der Stellplatz liegt schön in der Marina von Maastricht, (GPS N 50°49’27“; E 5°42’14“) mit dem Fahrrad ist man schnell in der schönen alten Stadt, die übrigens in einer Kirche eine äußerst spannende Bibliothek beherbergt.

Unsere schon erwähnten „Düsseldorfer“ bringen uns mit Saskia und Peter zusammen, die wir bisher nur als Leser unseres Reiseblogs kennen. Es hatte sich herausgestellt, dass die Beiden im nächsten Jahr auf der gleichen Afrika-Tour sind wie wir. Wir kriegen uns nicht mehr ein, wie klein ist doch die Welt. Saskia hatte hier in der Marina Maastricht reservieren können, was bei mehreren Fahrzeugen und dann noch in der Urlaubszeit von Vorteil ist. Hier lerne ich auch dass im Grenzgebiet die Fahrradwege mit Knotenpunkten versehen sind. Mit einer entsprechenden App fährt man hier an der Maas wunderschöne Radtouren, was wir unter der fachkundigen Leitung von Peter neben stundenlangen Informationsaustausch über das Leben im Einzelnen und über Afrika im Besonderen auch getan haben.

Was ich an dem Wochenende auch noch kennegelernt habe, ist das Piep-Ei! Unglaublich wie alt ich werden muss, bis der Kölner Dom nun auch in unserem Kochpott gelandet ist. Jeder meint wahrscheinlich, jetzt ist sie endgültig durchgeknallt, die liebe Renate. Mitnichten! Das Piep-Ei sagt dir, wenn die Eier fertig sind, die, wenn sie konventionell gekocht werden, mit kaltem Wasser aufgesetzt werden. Da wir einen Eierkocher benutzen, hörte ich diesem „Eierkoch-Gespräch“ beim Frühstück nur mit halben Ohr zu. Interessant wurde es für mich als ich hörte, dass es diese Piepeier in allen Variationen zu kaufen gibt und dass das Kölner-Piep-Ei wunderbare Kölsche Lieder spielt! Ha! Jetzt kommt mein Ei bei dem Lied „Superjeile-Zick“ von Brings aus dem Wasser. Dieter hat sich noch für keine Melodie so richtig entscheiden können, vielleicht Viva Colonia mein lieber Herr Haasi….

Über ein letztes Highlight im August freuen wir uns besonders. Hierzu führt unser Weg nochmal etwas weiter weg nach Nordhessen nach Neukirchen zum Reisemobilpark Urbachtal. (GPS N 50°52’21“; E 9°21’5″) Auf den perfekten und großzügig angelegten Stellplatz von Klaus Hünerkopf kommen wir immer wieder gerne. Hier treffen wir auf die Clique, die die zum wiederholten Mal stattfindende „Kulinarische Weinverkostung“ genießen darf. Im letzten Jahr habe ich darüber ausführlich berichtet. Deshalb hier nur kurz. Doro Hünerkopf hat uns, gemeinsam mit dem hervorragenden Koch Patrick Bierwirth und dem fachkundigen Sommelier Hans Schweigert, wieder einen unvergesslichen Abend beschert.

Die verschiedenen Weine waren perfekt auf das herausragende Menü auf Sternekücheniveau abgestimmt. Gaumenfreude pur! Das Motto in diesem Jahr lautete: „Dem Koch über die Schulter schauen“, was bei den einzelnen Gängen auch ausgiebig genutzt wurde.

So lernen wir an diesem Abend auch Tofu in vielen Geschmacksrichtungen kennen. Früher habe ich über Tofu essende Leute immer etwas die Nase gerümpft, spätestens seit dem Wochenende bin ich eines Besseren belehrt. Das Schöne ist, dass man gleich in Neukirchen in der Nähe der Firma von Klaus Hünerkopf, bei „Tofutown“ wunderbaren, frischen Tofu kaufen kann. Markus Basten ist der kluge Kopf hinter Tofutown und Geschäftsleiter der Firma. Ja, die Stadt an der Schwalm ist eine echte Wundertüte. Neben Hünerkopf Innovationen gibts auch sonst immer Neues zu entdecken. So lassen wir das Wochenende auf einer Wanderung durch die Lochbachklamm im Knüllgebirge ausklingen. Natur pur im Rotkäppchenwald!

In unserem Garten verblühen so ganz langsam die Hortensien, so dass wir uns bald auf unsere Herbstreise an Nord-und Ostsee vorbereiten können. Wir lassen unsere Wochenendtrips nochmal Revue passieren und erklären Mernes als unseren Hotspot des Sommers, gefolgt von Ramsthal und Mayschoss. Wir wollen in der Folge auf den Reisen auch jetzt z.B. in den Norden, den Augenmerk auf kleine, feine Stellplätze und interessante Lebensgeschichten legen.

Vorher besuchen wir aber natürlich noch den Caravan-Salon in Düsseldorf. Für Wohnmobilsten sozusagen ein Pflichtprogramm. Danach machen wir einen Abstecher nach Südtirol in den Caravanpark Sexten. Hier erkunden wir eine Woche mit Ingrid und Andreas, die sich dort bestens auskennen, die Wanderwege rund um die „Drei Zinnen„. Ich hab tüchtig dafür trainiert. Hoffentlich kann ich die „schwindelnden Höhen“ auch erklimmen. Das gleichnamige Lied lässt sich ja ziemlich leicht singen. :-))

P.S.

ich habe etwas Neues ausprobiert. Wer auf den unterstehenden Link tippt, dem werden in googlemaps die von uns besuchten Orte angezeigt und man erfährt bei Bedarf durch antippen mehr darüber. Auf der nebenstehenden Karte sind die Orte auch geografisch vermerkt. Am besten in den „Satellitenmodus“ wechseln und die Karte mit zwei Fingern etwas zusammen schieben oder mit +/- verkleinern. Ich übe noch, deshalb diese Anleitung;-))

https://goo.gl/maps/4yK6MEuPwSzs2Nwj9

4 Kommentare bei „Leichtes Reisefieber während des Sommers“

  1. Wie immer ausgesprochen interessant geschrieben. Macht Lust, einiges selbst zu erkunden. Dürfen uns das WoMo von Freunden ausleihen und werden mal klein anfangen .

    1. Das ist doch mal ein Anfang, Evy, schön dann treffen wir uns bestimmt mal unterwegs! Viel Spaß und bei technischen Fragen ist Dieter der richtige Ansprechpartner!

  2. Ach Renate, was freue ich mich mit 48 Jahren schon auf meinen Ruhestand! Du hast scheinbar alles richtig gemacht. Ein paar deiner Stellplätze kennen wir, z. B Twistesee und Hünerkopf und teilen voll und ganz Deine Meinung darüber. Wir sind im Moment in Klingenberg a. Main bei Sonja‘s Wohnmobilhafen. Empfehlenswert, schaut‘s Euch mal an! Schönen Herbst und viele schöne Fahrten und Wanderungen. Liebe Grüße Tim

    1. Hi Tim, danke für den Tipp mit Klingenberg! Ich hab alles richtig gemacht, bin aber froh dass Ihr noch da seid. Da hab ich die Gewissheit, dass der Arbeitgeber nicht alles machen kann was er will!! Ich würde mich sehr freuen wenn wir uns auf irgendeinem Stellplatz auch mal treffen würden! Bis dahin! Deine Zeit kommt auch noch. Alles Gute!

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