Inside-Passage; Prince Rupert; Yellowhead Highway

Die Inside Passage ist ein Seeweg vor der Küste Alaskas (USA) und British Columbias (Kanada) mit etwa 1000 Inseln. Sie kann von allen see-gängigen Schiffen befahren werden und wird daher von der Schifffahrt stark frequentiert. BC Ferries und das Alaska Marine Highway System betreiben Fährverbindungen. Die Bezeichnung Inside Passage wird auch für die Inseln entlang des Schiffsweges verwendet.

Der nördliche Teil im Alaska Penhandle erstreckt sich auf über 800 km in Nord-Süd Richtung. Der kanadische Teil ist etwa gleich dimensioniert.
Ende des 18. Jh wurde die Inside Passage von Forschungsreisenden verschiedener europäischer Länder besucht. James Cook und Georg Vancouver waren die ersten Briten die umfangreiche kartografische Arbeiten durchführten. Die Kolonisation durch europäische Siedler begann im 19. Jh. Vorher waren dort verschiedene Stämme der „First Nation“ beheimatet.
Das bisher schwerste Schiffsunglück auf dieser Route ereignete sich im Oktober 1918 als das kanadische Passagierschiff Princess Sophia auf ein Riff lief und sank. Alle 343 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Es handelt sich um das bis heute größte Schifffahrtunglück an der nordamerikanischen Westküste.

16 Stunden haben wir gestern auf dem südlichen Teil der Inside Passage von Port Hardy nach Prince Rupert verbracht. Dank der modernen Navigationstechniken braucht man wegen eines möglichen Schiffsunglück keine Sorge mehr haben, ob wohl die Passage an manchen Stellen ganz schön eng wurde.

Unsere Sorge war eher ob wir denn Wale im Wasser oder Bären am Ufer sehen würden. Von der Brücke gab es wegen der Wale auch öfter eine Durchsage und man sah die Körper unter der Wasseroberfläche vorbeischwimmen und ihre Wasserfontänen beim Atmen in der Luft. Auch haben sie uns hin und wieder ihre Schwanzflossen gezeigt, aber mehr als ein kleiner Wasserplatscher bekamen wir nicht aufs Foto. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Wir sind ja noch etwas länger in dem Land der Bären und Wale unterwegs. Bei dem Anblick sagte Werner:“ Das ist das St. Bartholomä von Kanada“…

Was wir gesehen haben, war wieder unendliche Natur zur beiden Seiten der Fähre unterbrochen von kleinen Ortschaften und pittoresken Leuchttürmen. Vormittags hatten wir Sonnenschein und warme Temperaturen. Das änderte sich je weiter wir nach Norden kamen. Da wurde es richtig mystisch. Die tiefhängenden Wolken und der Nebel ließen an Filmkulissen wie aus  „Herr der Ringe“ denken.

Kurz nach Mitternacht verließen wir in Prince Rupert die Fähre und suchten uns einen Schlafplatz. Wir wollten nicht für die paar Stunden Schlaf den einzigen und überteuerten Campground im Ort aufsuchen. Den Schlafplatz hatten wir bald gefunden. Heute Morgen rieben wir uns im Hellen verwundert die Augen wie schön wir doch gestanden hatten.

… auf dem Walmart Parkplatz direkt am Wasser. Sehr schön und sehr ruhig! Was will man mehr.

Von Prince Rupert haben wir wegen der nächtlichen Stunde nicht viel mitbekommen aber ein paar Zahlen Daten Fakten sind erwähnenswert.
Denn Prince Rupert (12.600 Einwohner) liegt nur 50 km südlich des äußersten Südzipfels von Alaska und ist neben Vancouver der einzige bedeutende Überseehafen in British Columbia.
Neben seinen verkehrstechnischen Vorzügen und der guten Lage zwischen Bergen und Meer bietet vor allem die landschaftlich grandiose Routenführung des Yellowhead Highway entlang des Skeena Rivers das stärkste Motiv für einen Besuch von Prince Rupert. auch wenn das Regenrisiko hier sehr hoch ist, man wird mit einer sensationellen Landschaft belohnt. Auch wenn wir aus Zeitgründen die Stadt nicht näher erkunden konnten, so haben wir uns doch die Zeit genommen, den 6 km außerhalb liegenden „Butze Rapids Interpretive Trail“ zu gehen. Der Rundkurs ist 5,6 km lang und weitgehend ebenerdig. Er führt durch Regenwald zu kleinen, je nach Gezeitenstand scheinbar aufwärtsfließenden Stromschnellen an der Grassy Bay und hat immer wieder schöne Ausblicke auf Wasser und Strand.

Zur Zeit fahren wir auf diesem wunderbaren  Yellowhead Highway nach Kitwanga. Der Reiseführer hat wieder mal Recht mit seiner Aussage “ …..das der Straßenverlauf entlang des Flusses landschaftlich kaum zu überbieten ist……“ das Gebirgspanorama, die Steilhänge mit unzähligen Wasserfällen- eine traumhafte Landschaft und eine der schönsten voll ausgebauten Straßen Kanadas. Ich habe gar nicht aufgehört zu fotografieren. Man wird hier „verrückt“ vor lauter Natur. Anders kann ich es nicht ausdrücken.

In Kitwanga angekommen haben wir einen kostenlosen Übernachtungsplatz der Gemeinde nutzen dürfen. Neben vielen Totempfählen hat der kleine Indianderort  noch eine Besonderheit zu bieten. Eine hübsche Kirche mit zwei Kirchtürmen.

Heute geht es weiter über Stewart in Kanada nach Hyder in Alaska. Hoffentlich sind die Lachse schon da, denn dann kommen die Bären auch!?

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