Unser erster Morgen im Bundesstaat Maine begann auch wieder ungewöhnlich. Und zwar mit einem Frühstück(!) in der Sunday Brewery, die so auf unserer Strecke lag, dass wir nicht vorbeifahren konnten. 🙂 Ein kleines Bier zur Abrundung des kräftigen Frühstücks war dann doch erlaubt.
Unser Ziel ist der Acadia Nationalpark im Norden des Bundesstaates, direkt an der zerklüfteten Felsküste, für die Maine bekannt ist. Maine ist übrigens der östlichste Staat Neuenglands. Die Herkunft des Namens ist unklar. Wahrscheinlich ist er nach der französischen Landschaft Maine benannt, möglicherweise ist der Name aber auch die Kurzform von „Mainland“ (Festland)
Wir nehmen auf der Strecke einige interessante Orte mit, z.B. fahren wir durch die sympathische Hauptstadt Augusta und schauen uns das Capitol und den repräsentativen Amtssitz des Gouverneurs an. Warum muss ich dabei an einen ehemaligen deutschen Bischof denken… Augusta liegt am Kennebec River und ist die drittkleinste Hauptstadt der US Bundesstaaten.
Ebenso waren auch kurz in Bangor. Hier wohnt ein prominenter Bürger der Stadt, der schon manch einem mit seinen Büchern schlaflose Nächte bereitet hat, Stephan King. Viele von Kings Geschichten spielen in oder haben einen Bezug zu Bangor, hatte ich gelesen. Es lief mir ein leichter Schauer über, als wir in die Straße einbogen, so wie beim Lesen seiner Bücher. Friedhöfe hatten wir auf dem Weg dorthin ja schon einige gesehen. Das Buch „Friedhof der Kuscheltiere“ war nämlich mein erstes Buch von ihm.
Camden, eine schnuckelige Hafenstadt liegt schon an der bekannten Felsenküste Maines. Wir beendeten dort den Tag wie wir ihn begonnen hatten, in der Micro Bowery im Ort. Zum ersten Mal in meinem Leben trank ich ein Bier mit einem Zimt-Zuckerrand am Glas. „Das war in dieser Saison der Hit“, sagte uns die Chefin. Mir hat`s überraschender Weise auch geschmeckt. Gut, das ganz in der Nähe ein Statepark Campground zum Übernachten einlud.
Am nächsten Morgen tingeln wir weiter an der idyllischen Küste entlang Richtung Acadia Nationalpark.
Kurz vor dem kleinen Örtchen Bucksport machen wir eine Pause an der sehenswerte Penobscot Narrows Bridge. Eine Besonderheit dieser Hängebrücke ist ein Observationdeck in der westlichen Pylone in 126 m Höhe. Von dort hat man einen tollen Rundumblick.
Angekommen sind wir im Süden des Parks in Bass Harbour. Dort gibt es ein altes Lighthouse, landschaftlich reizvoll gelegen, das wir uns angesehen haben.
Bass Harbour Headlight wurde 1870 errichtet, ist noch in Betrieb, wie 70 weitere „Leuchtfeuer“ entlang der Küstenlinie von Maine. Unser Nachbar auf dem Campground ist Al, er macht Führungen zu den Leuchttürmen an der Küste.
Er hat uns viel erzählt von Maine und den Leuchttürmen und wollte uns sogar einen Lobster zubereiten. Unterwegs hatten wir die Stände schon gesehen, wo in großen Bottichen Wasser erhitzt wird und die Lobster fangfrisch hineingeworfen werden.
Es gab aber gerade keine mehr zu kaufen. Das war uns auch lieber. Die Hummer essen ist das eine, sie aber lebend kaufen und zubereiten, dass mussten wir nicht unbedingt haben.
Der alte Fischereihafen Bar Harbour ist morgen unser Ziel und eine weitere Runde durch den Acadia Nationalpark Loop. Er ist der einzige Nationalpark in Neuengland und gehört zu den zehn meistbesuchten Nationalparks in den USA.