Alles hat seine Zeit…

Wir sind jetzt seit Mitte Oktober in Spanien und Portugal unterwegs…und wissen, es war und ist die richtige Entscheidung für uns! Allerdings haben wir unser Reiseverhalten den jeweiligen aktuellen länderspezifischen und regionalen „Pandemie-Auflagen“ angepasst. Sodass wir jetzt häufiger länger an einem Standort sind.

Gerade haben wir eine mehrtägige Regenperiode und es bleibt genug Zeit eine Rückschau auf unser/mein Camper-Leben und die daraus entstandene Entwicklung zu machen:

Mit Hauszelt und Pkw ging es in den 70ern in die Bretagne und an die franz. Mittelmeerküste, dann folgten einige Jahre Wohnwagen-Touren nach Jugoslawien (heute Kroatien)!

Der erste „Eigenbau“ eines Wohnmobils ist dann schnell in der Planung und Umsetzung. Damals ein Daimler-Benz Kastenwagen (Typ 207). Ein Jahr lang sägen, schrauben, kleben…Die Fa. Bimobil, damals noch in den Anfängen, hilft mit Rat und Tat, sowie Material. Dann einige Jahre in die Türkei, Schweden, Finnland, Nordkap, Norwegen.

Zwischendurch mal mit Motorrad und Zelt an die holländische Küste und in die Türkei. Nach einem Motorradunfall in der Türkei, habe ich dann schweren Herzens das geliebte Motorradfahren aufgegeben.

Die guten Kontakte zur Fa. Bimobil bescherten dem Camperherz später eine Absetzkabine auf Nissan-Pickup… nach einigen Türkei-Touren war das Getriebe hin (die Sperre an der Vorderachse wurden noch an der Radnabe eingelegt!!!) Na, ja eigene Schuld… ein neuer Pickup gleichen Typs kam unter die heißgeliebte Kabine…

Durch berufliche und private Veränderungen gab es dann eine Pause.

Ich hatte danach die Idee, aus der Absetz-Kabine einen Wohnwagen zu bauen. Gedacht, getan!

Das war der Hingucker schlechthin (leider habe ich keine Bilder mehr aus der Zeit, nur ein ähnliches im Netz „geliehen“). Ein Schäfer hat dann später das besondere Gefährt erworben und von dort aus seine Herde betreut.

Renates „Camperherz“ ist eher größer und so wurde in den nächsten Jahren nacheinander der erste, zweite und dritte Flair von Niesmann+Bischoff erworben und optimiert! Anhänger, Toyota IQ, Motorroller usw. halt alles was man so meint zu brauchen!

Reisen innerhalb Europas und in die USA haben unser Reisefieber sehr befeuert und so sind wir Zweidrittel des Jahres unterwegs….die Zeit läuft -:)))

In dieser Phase wurden wir durch zwei Wohnmobilclubs und Wohnmobilfreunde bei vielen Treffen umfassend in die Szene der Reisemobilisten integriert! Wodurch wir immer weiter unsere eigene Entwicklung und Erfahrungen machen konnten. Wir sind den Beteiligten daher sehr dankbar und haben dabei „unseren“ Weg gefunden!

„Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden“ (dänischer Philosoph)

Also schauen wir nochmal kurz zurück und dann weiter nach vorne:

Aktuell sind wir ja mit „Dirty Harry“ unserem Allrad-Mobil unterwegs und haben nach Marokko, Spanien u. Portugal, sowie deutschen Landen unsere Vorstellungen von der etwas „freieren“ Reise umgesetzt, d.h. nicht mehr immer in Reih und Glied auf dem Stellplatz stehen, sondern mehr Raum und Natur drum herum! Ja, das klappt nicht immer, aber immer öfter. Außerdem schafft die „höhere Beinfreiheit“ und der 4×4 Antrieb ein sichereres Gefühl auf gewissen Strecken!

Ja und was ist nun mit unserem geliebten „Dreamliner“, der bestens ausgerüstet, als treuer Reisebegleiter mit uns in USA, Polen usw. unterwegs war? Verkaufen, behalten für „ruhigere“ Zeiten?

Nach langem Zögern haben wir kurz vor dem Start nach Portugal entschieden, uns doch zu trennen, da längere Standzeiten und immer größerer Wertverlust zu erwarten waren.

Angebote von Händlern waren wenig überzeugend. So haben wir erstmals spontan den „Eigenverkauf“ in die Wege geleitet! Kaum inseriert, passierte alles das, was ich früher so gefürchtet habe! Viele Anrufe/Mails seriöse und weniger seriöse. Es meldeten sich „alte“ und „neue“ Freunde. Interessant war auch, wer sich so alles einmischt und anderen sogar vom Kauf abrät!? Aber letztendlich ist schnell die „Spreu vom Weizen“ getrennt und nach knapp 14 Tagen haben liebenswerte Menschen, die den Flair dauerhaft bewohnen wollen, unseren Zuschlag erhalten! Bei der Einweisung für die neuen Eigentümer in die tolle Technik und Ausstattung unseres Flairs bin ich dann nochmal schwer ins Grübeln gekommen, ob wir denn alles so richtig machen? So fuhr er aber schließlich dahin und macht, wie wir so hören, die neuen Besitzer glücklich!

Wie geht’s denn jetzt weiter, werden wir hier und da gefragt! Wir wollen ja Dirty Harry noch zu 1-2 Fernreisen nutzen und dann wieder abgeben. Monatelang haben wir schon überlegt, uns informiert, Hersteller und Messen besucht, um endlich für unsere jetzigen Vorstellungen die „eierlegende Wollmilchsau“ zu finden! Haben uns dabei von erfahrenen Menschen beraten lassen. Besonderer Dank gilt Silke, Aldo und Bert, die sich um uns sehr bemüht und weitergeholfen haben.

Wir wollen:

— keinen „Lieferwagen“ mehr mit überdimensioniertem Aufbau.

— keinen Leicht-Lkw mit zu wenig Zuladung,

— kein Expeditionsfahrzeug.

— Den Luxus eines Liners mit Bodenfreiheit und großen Rädern, möglichst 4×4, mit ausreichender Zuladung!

Naja, für Eigenbau ist das Leben zu weit fortgeschritten, gegen die Lkw-Variante spricht der abgelaufene Führerschein für die Klasse über 7,49 t und auch zum Teil die Unterhaltskosten!

Aber schlussendlich, wir haben ihn tatsächlich gefunden, den Allrad mit Liner-Qualität. Und einen Namen hat er auch schon:

Big Foot“ soll er heißen!

Lasst Euch mal überraschen! Bestellt ja! Lieferzeitpunkt offen!

Alles hat seine Zeit -:))

11 Kommentare bei „Alles hat seine Zeit…“

  1. Hallo
    Das sind ja aufregende Zeilen.
    Aber….schade das wir Euch dann nicht mehr im NBEC treffen werden.
    Bleibt Gesund

    1. Wir finden es auch spannend und sind dankbar, dass wir so einiges umsetzen können!
      Ja, mit dem Club ist schade. Aber so sind nun mal die Regeln, d.h. aber nicht „aus den Augen, aus dem Sinn“. Es wird bestimmt Gelegenheiten geben!

    2. Da bin ich mal gespannt, ihr Lieben, Mit welchem Gefährt ich euch weiter begleiten darf im Reiseblog. Alles Gute für euch und bleibt gesund.

      1. Hallo Evy,
        ja, wir sind auch mal gespannt, ob das alles so wird, wie wir den Hersteller beauftragt haben und ob wir alles richtig gemacht haben! Wichtig: Vom Gefühl her ist das so..-:)))LG

  2. Meega, alles richtig gemacht….. das Leben leben und für neue Herausforderungen offen sein….. ich wünsche Euch weiterhin viele glückliche Stunden überall wo es Euch hintreibt❣️

    1. Hy,Dagmar
      danke, wir üben dauernd!
      Ihr seit ja auch auf einem guten neuen Weg -:))

      1. Hallo Ihr Lieben,
        ein toller Bericht und sehr schöne Zusammenfassung eines langen Camperlebens. Wir glauben aber, der hätte noch viel viel länger ausfallen können. Wir wünschen Euch alles Gute und freuen uns, Euch demnächst in einer hoffentlich wieder besseren Zeit mit Eurem neuen „Big Foot“ einmal wieder zu sehen. Bis dahin bleibt gesund und liebe Grüße
        Monika & Andreas

        1. Hallo ihr Beiden,
          ja, das ist „öffentlichkeitstaugliche“ Kurzfassung -:))
          Danke für die guten Wünsche!
          LG zurück
          Renate+Dieter

  3. Martina und Roland sagt: Antworten

    Wunderschön zu lesen…
    Wir haben auch mit 207 angefangen, 36 Jahre ist das jetzt her wie doch
    die Zeit vergeht. Und wir sind immer noch für jeden Unsinn zu haben, gell.
    Auch in Zukunft werden wir eure Berichte mit Fernweh verschlingen.
    In 2 Wochen geht es nach Hause zum Arbeiten und im Herbst, inshallah“,
    sind wir wieder auf Tour.
    Seid doll gedrückt und genießt die Sonne

    1. Hy Martina,
      wir haben ja etwas mehr Zeit bis zur Rückreise…Ist doch super, wenn der Plan für die nächste Tour schon langsam Formen bekommt. Bis zum Herbst wird ja hoffentlich eine gewisse Normalität da sein!?
      Wir bleiben in Kontakt und drücken Euch ganz fest! LG

  4. Hallo, wir sind sehr gespannt auf die „Eierlegende Wollmilchsau“ da wir auch lange überlegt haben und immer noch was für uns das optimale Womo ist.
    In USA haben wir ein 10 m Womo gemietet und Afrika Süd / Namibia mit dem Bus erkundet!
    In Island in den Westfiorden und in Marokko im Atlas kam unser Carthago eline 51 an seine Grenzen, mussten zum Teil rückwärts die steilen Schotterpisten hoch.
    Ja nun unser Morelo Loft 82 ist zwar sehr komfortabel und Altersgerecht, aber natürlich auch nicht für die Piste geeignet!
    Für die mir vorschwebende Tour entlang der Seidenstraße erfahren wir vielleicht Anregungen von Eurem neuen? Wann erfahren wir mehr?
    Herzliche Grüße
    Rena und Helmut

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