Heute haben wir unseren Übernachtungsplatz im RV Campground Fort Willcox früh verlassen, wir wollten in die „Chiricahua-Berge“ um den Apachen und ihrem Indianderhäuptling Geronimo nahe zu sein.
Vorher haben wir aber noch eine kurzen Blick auf das historische Fort Willcox geworfen. Der Ort wurde im Jahr 1880 gegründet und diente ebenso wie das bekanntere Fort Bowie (wenige Meilen entfernt) als Vorposten für die früheren Siedler. Sie waren verstärkt Indianderangriffen ausgesetzt.
Mittlerweile aber gibt es im restlichen Ort viele leerstehende Häuser. Es sieht etwas trostlos aus das Ganze.
Auf dem Weg in die Chiricahua-Berge und zum Apache-Pass, kommen wir durch eine endlose Steppe und wir fragen uns, wie hier wohl Menschen leben und vor allem wovon sie leben. Denn dass es hier Farmen gibt, sieht man an den an der Straße liegenden Briefkästen.
Bald kommen wir an der Einfahrt des „Chiricahua-National-Monument“ an. Schon auf dem Weg zum Visitor Center bekomme ich eine Gänsehaut nach der anderen. Zwischen den Bäumen ragen hohe Felsbrocken hervor, man denkt, dass dass vielleicht die versteinerten Apachen sind, die sich nicht aus diesem Gebiet haben vertreiben lassen!
Schon wieder Steine, wird der eine oder andere denken. Aber das sind nicht irgendwelche Steine. Die Chiricahua Apachen nennen dieses Gebiet „The Land of Standing-Up Rocks“. Wir wurden willkommen geheißen im „Wunderland of Rocks“.
Wie eine bewaldete Insel ragt dieses „Chiricahua National Monument“ aus der heißen Wüste empor. Seine Steinsäulen erinnern an Totempfähle und Fabelwesen. Das Gelände diente den Apachen um den legendären Häuptling Geronimo während ihres grausamen Krieges gegen die US Armee Ende des 19. Jh. als Rückzugsgebiet. Es gibt viele tolle Wanderwege. Wir haben die Gegend und den Gipfel ( the Heart of the Rocks ca. 1800 m. hoch) mit dem Roller „erklommen“.
Auf der Weiterfahrt unterhielten wir uns lange über das Thema Indianer und wie sie von den „Weißen“ behandelt wurden. Für mich sahen diese riesig hohen ausgewaschenen Felsbrocken so aus als wäre das Volk der Apachen aufgrund der weißen Siedlungspolitik dort versteinert, um allen als Mahnmal zu dienen.
Wir haben auf dem früheren „Apachenland“ auf einem wunderbaren Camp, den „Desert Oasis Campground“ mit geschätzten 150 km „Rundum-Sicht“ übernachtet. Herrlich diese Weite.
Unser heutiges Ziel war ja die alte Westernstadt Tombstone. Unser Weg dahin führte uns auch noch durch die Stadt Bisbee, früher auch bekannt als die „Königin der Kupfer-Lagerstätten“. Nach dem Rückzug der Minengesellschaften sanken die Immobilienpreise rasant nach unten. Diese Gelegenheit nutzten viele Hippies aus Kalifornien, um in Bisbee Land zu erwerben. Dadurch gelang es Bisbee sich neu in Richtung Kultur und Moderne zu entwickeln. Heute sieht man auf der einen Seite noch die riesigen Krater der Abbaugebiete und in der Stadt bunt zusammengemixt verschiedene Baustile, interessante Menschen und eine super hippe Brauerei! Da kamen wir eher zu unserem ersten Brauereibesuch in Arizona als wir gedacht hatten….
Tombstone, was übersetzt „Grabstein“ heißt, ist das Westernstädchen schlechthin. Dank Wyatt Earp, Doc Holliday und anderen „Westernhelden“ ging die Stadt nach dem Versiegen der Silberadern, deshalb nicht unter, weil Touristen aus aller Welt die einnahmen für das Überleben sicherten und das bis heute anhält. für die Touristen wird einiges getan. Es gibt regelmäßige Schießereien, die Männer und Frauen laufen in der „alten“ Kleidung durch die Straßen und Postkutschen fahren auf und ab. In den Saloons ertönt die alte Musik und die Bar-Mädels tragen tolle Strapse und entsprechende Ausschnitte. Im wesentlichen besteht Tombstone aus seiner, heute verkehrsbefreiten Hauptstraße, wo sich die Saloons, Restaurants und Giftshops aneinanderreihen. Es gibt dann noch das Courthouse (Gerichtsgebäude) mit dem Originalgalgen im Hof. Ob man tatsächlich hierhin fahren muss, tja das muss jeder für sich selber entscheiden.
Morgen wollen wir dann nach Tucson, das ist die zweitgrößte Stadt in Arizona. Dort befinden sich in Old Tucson die aus den Wildwestfilmen bekannten Filmstudios.