„Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz“ -Hermann Löns-
Das Lied Hulapalu von Andeas Gabalier ist zum Abschluss unseres Aufenthaltes auf dem Campingplatz Stogi in Danzig am letzten Abend der Hit in unserer Gruppe. Es läuft gefühlt in einer Endlosschleife. Die Sängerinnen und Sänger am Stehtisch beweisen stimmliches Durchhaltevermögen. Andreas Gabalier hätte seine Freude daran gehabt. „Cordula Grün“ komplettiert das Repertoire der „HEKA Mobilreisen- Entertainment Group“. Ob die umliegenden fremden Wohnmobilbesitzer das auch so gut fanden, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls hatten Dagmar und Bert einen feucht fröhlichen Start in ihren 35. Hochzeitstag! Herzlichen Glückwunsch! Bei der Alkoholkontrolle in der Nähe des Campingplatzes müssen alle PKW Fahrer blasen. Die Womos werden durchgewunken. Glück gehabt!
Wir fahren in das ca. 120 km entfernte Leba. Es ist die letzte Station dieser wunderbaren, etwas anderen Reise.
Die Dünengebirge der Slowinzischen Küste zählen zu den eindrucksvollsten Naturattraktionen an der polnischen Ostseeküste. Sand ohne Ende — der Slowinzische Nationalpark wird deshalb auch die „Polnische Sahara“ genannt.
Zwischen Kiefernwald, Heide und Torfmooren am Ostrand des Slowinzischen Nationalparks gelegen, ist der Badeort Leba, an der Mündung des gleichnamigen Flüsschens ins Meer gleich von drei Seiten von Wasser umgeben.
Ca. 8 km entfernt, türmen sich außerdem die riesigen Sand-Dünen des Nationalparks auf.
Auf dem >Campingplatz Rafael Leba< (N 54.757412; E 17.546919) haben wir eine große Wiesenstellfläche zu unserer Verfügung. Hier lassen wir, trotz des regnerischen Wetters, das Hochzeitspaar hochleben und stärken uns für die spätere Party in einem nahegelegenen Fischlokal.
Wir sind begeistert von den geschmacklich hervorragenden Fischfilets und beschließen spontan, am nächsten Tag wieder hin zu gehen. Zum wiederholten Mal muss ich sagen, dass es total super ist, seinen eigenen einheimischen Reiseleiter dabei zu haben. er geht auch mit uns am letzten Tag frühmorgens an die Fischkutter und „wacht“ dort über Qualität und Preis. ;-))
Die Hochzeitsparty zu Ehren von Dagmar und Bert wird ein voller Erfolg. Als dann noch die HEKA-Girls-Group ihren Auftritt hat, ist die Stimmung auf dem Höhepunkt. Wir schunkeln und tanzen im Mondschein auf der Wiese und singen als gäbe es kein Morgen mehr.
Kölsche Tön von „de Höhner“ und „BAP“ mischen sich mit Volksliedern aus Polen und Russland. Zwischendurch singen Wolfgang Petri und DJ Ötzi. Am nächsten Tag ist die Stimme etwas lädiert, was der Stimmung keinen Abbruch tut.
Am Sonntag stehen die Wanderdünen auf dem Programm. Einige fahren mit dem Fahrrad die ca. 8 km in den Nationalpark, die anderen werden von einem Elektrowagen abgeholt. Im Naturschutzgebiet dürfen keine Autos fahren.
Wieder andere, darunter auch wir, machen bei dem regnerischen Wetter nur einen Spaziergang durch den netten aber sehr touristischen Ort und Hafen bis zum Strand.
Nachmittags gibts wieder was zu feiern, dieses Mal in einem ganz anderen Thema. Paderborn hat in letzter Minute den Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft. Und wir freuen uns mit, denn unser FC Köln hatte den Wiederaufstieg ja schon in der Tasche. Conny und Werner sind happy und schwenken die Fahne und die Kölner Fans (Dagmar, Bert & Renate und Dieter) verweisen auf Berts Schüssel auf dem Womodach.
Da wir noch etwas länger bleiben, wollen wir die „Sahara Polens“ bei dem entsprechenden Wüstenwetter besuchen. :-)) Und dieses Wetter haben wir heute am Montag. Conny und Werner entscheiden sich bei dem schönen Sonnenschein auch noch hier zu bleiben. Wir verabschieden die Gruppe, die nacheinander zu verschiedenen Zielen aufbrechen. Mit dem Fahrrad geht es dann von Leba aus in den Slowinzischen Nationalpark. (Slowinski Park Narodowy).
Zunächst führt uns der Weg durch Kiefern- und Mischwald. Dann bietet sich allmählich ein seltsames Schauspiel: Näher und näher tritt der Sand an den Wald heran. Hier werden lebendige Bäume unter den Sandmassen begraben, dort treten trostlose Baumstümpfe wieder ans Tageslicht, und schließlich zeigt sich fast alles vom Sand verschüttet.
1967 gegründet und 1977 zum Weltbiospärenreservat erklärt, umfasst der Park auf über 18.000 ha eines der größten europäischen Sanddünengebiete. Jährlich wandern die durchschnittlich 35 m hohen Sandberge zwischen 5 und 10 m, unter ihnen die mit 42 m höchste und imposanteste Kuppe Lacka Gora (Lonske Düne). Wir stapfen die gewaltige Düne hinauf und müssen erstmal verschnaufen.
Oben angekommen, werden wir mit einem herrlichen Panorama belohnt. Uns bietet sich ein atemberaubenden Rundblick. Die „polnische Sahara“ liegt in ihrer ganzen Pracht vor uns.
Wir genießen diese >Wellen flüssigen Sandes> wie ein unbekannter Schriftsteller sie mal nannte und gehen bis an den kilometerlangen weißen Sandstrand hinunter. Ein mutiger Mann schmeißt sich gerade in die Fluten der Ostsee.
Was wir alles so geboten bekommen! Wunderbar. Wir lassen den schönen Sonnentag bei einem wiedermal wunderbaren Fischessen ausklingen und erfreuen uns den Hafen auch mal im Sonnenschein zu sehen.
Für uns geht es morgen weiter nach Stettin. So sehr wir die gemeinsame Reise mit einer besonderen Gruppe und wunderbaren Reiseleitern genossen haben, so freuen wir uns aber auch, noch einige Zeit alleine unterwegs zu sein. Ich werde weiter berichten.