„Ankommen, innehalten, zu sich selbst finden und eigene Ressourcen wieder entdecken. Und das alles in traumhafter Lage. Auf der Bodensee-Halbinsel Mettnau bei Radolfzell gelegen, inmitten einer der schönsten Kulturlandschaften Europas, befindet sich eines der bedeutendsten und traditionsreichsten Zentren für Bewegungstherapie in Deutschland -die METTNAU. Der Leitsatz und das heutige Motto „Bewegung ist Leben“ trägt der zunehmenden Bedeutung körperlicher Aktivitäten für die Prävention Rechnung und ist die erfolgreiche Grundlage für ein ausgewogenes Konzept, das auf dem Zusammenspiel körperlicher Aktivität, Entspannung, seelischer Balance und gesunder Ernährung beruht.“
So beginnt der Willkommensgruß der Mettnau Broschüre. Da ich es nicht besser hätte ausdrücken können, habe ich mir erlaubt diese Anfangssätze zu nutzen um ein wenig beschreiben zu können, warum wir hier schon so lange hinfahren und jedes Mal wieder sagen können: „Alles richtig gemacht!“ Die Gesundheit ist das wichtigste Gut, denn wir haben nur die Eine. Für unsere vielen Reisepläne in die ganze Welt brauchen wir eine stabile Gesundheit und deshalb sind wir hier. In traumhafter Lage mitten im Naturschutzgebiet und in unmittelbarer Nähe zum Bodensee, liegt das Therapiegelände mit den Sportstätten und die Hermann-Albrecht-Klinik mit ihren verschiedenen Gebäuden.
Das ist einer der Gründe, warum wir so oft und so gerne hierher fahren. Kommen wir zur Kultur.
Wunderschöne Landschaften und kulturelle Highlights warten auf unseren Fahrradtouren darauf, dass wir vorbeikommen. Otto Dix, ein bedeutender deutscher Maler, freut sich auf einen Besuch in seinem Haus in Hemmenhofen auf der Höri. Ebenso wartet ein noch lebender Peter Lenk, ein deutscher Bildhauer darauf, dass wir seine neuesten Werke besichtigen. Er stellt auf satirische Art von ihm empfundene gesellschaftliche Missstände dar. Die Imperia in der Konstanzer Hafeneinfahrt ist mittlerweile das Wahrzeichen der Stadt und wohl sein bekanntestes Werk. Die Darstellungen sind zum Teil äußerst frivol und sehr gewagt. Wir freuen uns auf diese Fahrradtour besonders. In Konstanz besuchen wir u.a. das Jan Hus-Museum. Er war ein christlicher Reformator und Märtyrer. Nachdem er während des Konzils von Konstanz seine Lehre nicht widerrufen wollte, wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. (1415)
Da Kultur ja bekanntlich auch durstig macht, kommen wir jetzt zum Genuss. Wir haben einige spannende Weingüter und besondere Schnapsbrennereien auf unseren früheren Reisen kennen-und liebengelernt. Bevor am Montag für uns der „Ernst“ des Lebens bzw. die Kur beginnt, fahren wir zu unseren Lieblings-Obstbauern zu Silke und Herbert Senft nach Salem-Rickenbach. Mein lieber Kollege Eric aus München hatte mir vor vielen Jahren diesen Obstbauern empfohlen. Ich habe es nie bereut, diesem Tipp gefolgt zu sein.
Begonnen hat alles in der alten Scheune der Familie Senft. Vor 20 Jahren hatte die inzwischen verstorbene Oma das Sagen. Wir durften keinen Obstler, Williams, oder Mirabelle aus dem Regal holen und an die Kasse bringen ohne vorher die Brände probiert zu haben. Herrlich! Selbst der Postbote durfte nicht wieder vom Hof fahren, ohne den obligatorischen Obstler getrunken zu haben. In den letzten Jahren hat ein Generationswechsel auf dem Hof stattgefunden. An die alte Scheune wurde ein modernes und stylisches Geschäft angebaut.
Tochter Silke betreut die Besucher mit der gleichen Herzlichkeit wie die Oma und schenkt aus was das Zeug hält.
Zu den üblichen Obstbränden sind Whisky, Wodka und Gin hinzu gekommen. „Was die da draußen in der Welt können, das können wir auch mit unserem guten Wasser, unseren Kräutern, dem Wacholder und dem einheimischen Getreide, hier am Bodensee“, sagt Vater Herbert Senft selbstbewußt! Die Verkaufszahlen geben Ihnen recht. Vor drei Jahren packte sie erneut die Experimentierlust. „Wir haben gesagt, jetzt sollten wir uns wieder was Neues einfallen lassen“, meinte Herbert Senft verschmitzt. Und so stellte er auch uns den „Rum vom Bodensee“ vor. Dieser Rum sei der erste karibische Zuckerrrohrschnaps aus Süddeutschland, ist sich Senft sicher. Er ist dafür mit Tochter Silke nach Kuba gereist um sich vor Ort die Rumdestillation und den Zuckerrohranbau anzusehen. Zuckerrohr wächst bekanntlich in unseren Regionen nicht. Deshalb muss für dieses Getränk der Rohstoff im Mutterland des legendären Seefahrerbranntweins, in Jamaica eingekauft werden. Wir haben ausgiebig getastet und natürlich auch Rum mitgenommen. Es war ein vergnüglicher Tag bei diesen innovativen Menschen.
Sehr gefreut haben wir uns auch auf einen Besuch im Seegut Kress in Überlingen. Seit vielen Jahren sind wir diesem Weingut verbunden, insbesondere ist die Chefin des Hauses auch die gute Seele in der persönlichen Verbindung zu ihren Kunden. Da ich selber aus einem Weingut stamme, hat mich die Geschichte der Familie und deren Entwicklung immer besonders interessiert.
Frau Kress und ihr Mann sind in Hagnau, wo alle Winzer traditionell in einer Genossenschaft zusammengeschlossen sind, gegen alle Widerstände ihren eigenen Weg gegangen und haben das „Seegut-Kress“ aufgebaut. Ihr Markenzeichen war und ist ihr Rosè, der mit seiner lachsfarbenen Farbe seinesgleichen sucht. Inzwischen haben sie sich vergrößert auch weil beide Kinder in den Betrieb eingestiegen sind. Ihr Hauptsitz ist jetzt ihr neues Weingut in Überlingen. Wir haben in der stilvollen Probierlounge einen wunderbaren und genussvollen Nachmittag verbracht.
Kress bedeutet kurz und knapp: 100% Handwerk, Auslese und viel Intuition. „Unser Wein soll im Weinberg wachsen und nicht im Keller“ betont Frau Kreis immer. „Wir betreuen jede Sorte, jeden Rebstock und jede Traube individuell entsprechend ihrer Bedürfnisse.“ Sie erinnert mich mit ihrer Art schon sehr an meine Mutter, muss ich sagen.
Vielen Dank für Ihren gestrigen Besuch auf dem Engelhof und unser nettes Gespräch. Ich habe Ihren Blog entdeckt und mich an ihren kurzweiligen interessanten Geschichten erfreut. Wirklich toll geschrieben. Noch schönen Aufenthalt am See, den wir auch so lieben. Gruß Georg Netzhammer, Weingut Engelhof
Danke für Ihre netten Worte Herr Netzhammer. Wir kommen immer sehr gerne zu Ihnen und haben uns gefreut, dass Sie Zeit für uns hatten. in meinem nächsten Bericht werde ich auch eine kleine Geschichte von unserem Ausflug nach Hohentengen zum Besten geben.