Eine „Tingel-Tour“ im Norden (Teil 2)

Weiter geht es zunächst mit dem lange verabredeten Familientreffen in Wasbek. Also hat unser „Dreamliner“ erstmal für einige Tage einen privaten Stellplatz. Es gibt viel zu erzählen. Nina und Alexander zeigen uns voller Stolz ihren neuen Lebensmittelpunkt und wir sind wirklich beeindruckt, was die Beiden da in den letzten Monaten gestaltet haben.

 

 

Die langen Abende am Holzfeuer auf der Terrasse sind genial!

 

 

 

Da der Kite-Sport eine zentrale Rolle in ihrem Freizeitleben spielt, ist es naheliegend, dass wir eine „Vorführung“ bekommen und ein wenig in die Kite-Szene schnuppern dürfen.

Wir fahren mit Alexanders, für diesen Sport, perfekt selbst ausgebauten „Crafter“ nach SPO (Sankt Peter-Ording).  Staunen nicht schlecht und dürfen, fast unfallfrei, beim ungewohnten Starten und Landen der Schirme helfen. Wir meinen, es sei genug Wind, aber für unsere Cracks ist es nur ein laues Lüftchen.

Das Beherrschen des umfangreichen Equipments, die Wahl der richtigen Boards und der Schirmgrößen, sowie die geschickte Umfahrung der vielen anderen Kiter, echt staunenswert! (..sorry für die bestimmt unfachmännischen Ausdrücke zum Thema Kiten… Landratte halt!)

 

 

 

 

 

Die schöne gemeinsame Zeit geht zu Ende und wir fahren weiter zum Nord-Ostsee Kanal. Angekommen, schauen wir uns einige Stellplätze an und entscheiden uns für den naturbelassenen Platz in Schachtholm (www.stellplatz-nok.de)

 

 

 

 

 

Wir werden nicht enttäuscht…selbst, als in unserer Nähe zwei Luxemburger Mädels ihr Gehege mit fünf !!! Hunden, Vorzelt, Anhänger, Harley u. E-Bikes aufbauen. Ich bin echt überrascht, wie die beiden in 1 1/2 Stunden den Aufbau über zwei Stellplätze hinweg bewerkstelligen :-)))

In der Strandbar 54, mitten im Wasser in SPO, hatten uns Tischnachbarn den Tipp gegeben, unbedingt in die „Holländer-Stadt“ Friedrichstadt zu fahren.

Wir reservieren beim dortigen Stellplatz (www.wohnmobilstellplatz-friedrichstadt.de) und finden einen herrlichen Platz der vollelektronisch gesteuert wird und mit überdachter Ver-und Entsorgung, sowie Kräutergarten u.v.m. aufwartet.

 

 

 

Der Ortskern ist fußläufig in ca. 300 m zu erreichen. Der alte Hafen am Zusammenfluss von Treene u. Eider, die kleinen Häuschen mit vollblühenden Rosenstöcken, die Kanäle u. Straßen-Cafes laden wirklich zum Bummeln und Verweilen ein.

 

 

 

 

Richtung Husum führt der Weg bei Sturm u. Regen. Trotzdem möchte Renate die Stadt ansehen, also steuere ich den ausgewiesenen Wohnmobilhafen an. Mag es am Wetter liegen, jedenfalls ist der mit Schotter und Schlagloch-Pfützen übersäte, enge Platz am Fischhaus Loof (www.fischhausloof.de) nicht gerade einladend und auch noch fast voll!

Wir parken trotzdem ein, es klopft und wir staunen nicht schlecht…Peter unser Düsseldorfer Freund (wollten wir auf dem Weg nach Sylt erst in Rømø treffen) steht mit Gaby seit kurzer Zeit auf dem Platz. Nach einer Kaffeepause beschließen wir, des schlechten Wetters wegen, die Stadtbesichtigung zu vertagen und weiter zu fahren.

Wir landen in Niebüll (www.niebuell.de) beim Wohnmobilstellplatz der Stadt auf dem Marktplatz, direkt an der Schwimmhalle. Hier im Ort starten u.a. die Autozüge nach Sylt. Der Stellplatz mitten in der Stadt auf einem Wiesengelände am Rande eines Großparkplatzes überrascht uns. 5 Euro Stellplatzkosten, freies gutes WLAN und 50 Cent für 4 kWh… da haben sich die Stadtväter mal was einfallen lassen. Für eine Übernachtung allemal gut!

 

Am nächsten Morgen überqueren wir die Grenze nach Dänemark und übernachten, wie geplant, in Rømø auf dem dortigen super Stellplatz (www.oasen-roemoe.dk) Es gibt jede Menge freie Plätze, kleiner See vor uns, Pferde im Rücken und die „Plopp-Flasche“ auf dem Tisch. Beine hoch und dem Sonnenuntergang zuschauen…was will man mehr!

 

 

 

 

Wir fahren mit unserem „Dreamliner“ auf den Strand und bewundern die Strandsegler in dieser unendlich scheinenden Fläche, sogar die Sylt-Fähre in der Ferne sieht aus als führe sie über Sand.

 

 

 

 

Die Fähre nach Sylt ist beschaulich, hat aber ein für uns überraschendes zollfreies Zeitfenster im Shop…Whisky-Vorräte usw. werden natürlich ergänzt. Mich beschleicht ein merkwürdiges Gefühl und alle Klischees zu Sylt kommen hoch… ich fahre ja nur mit! Renate und die beiden Düsseldorfer wollten ja da hin :-))) Schon das Riesenrad im Fährhafen von List bestätigt meine ersten Befürchtungen…

 

 

 

 

 

 

Aber als wir dann allerdings quer über die Insel durch herrliche Dünenlandschaften zum Campingplatz nach Wenningstedt-Braderup (www.campingplatz.wenningstedt.de) fahren, erkenne ich sofort, die Insel hat viele Gesichter. Was sich in der folgenden Woche auch total bestätigt!

 

 

 

 

Gaby u. Peter haben eine gute Platzwahl getroffen, direkt hinter den Dünen, mit einer gemütlichen Strandkneipe, und zentral auf der Insel gelegen. Idealer Ausgangspunkt für Radtouren in jede Richtung. Bei der Abreise sind fast 200 km auf der Uhr, die sich echt gelohnt haben.

Im Folgenden beschreibe ich mal die „Abarbeitung“ von Renates berüchtigter „Häkchen-Liste“ (…alles was gesehen werden muss).

Zunächst wandern wir zum „Roten Kliff“. Das bekannte Strandlokal „Wonnemeyer“ am Anfang des Weges, musste leider den Sturmfluten Tribut zollen und ist abgerissen :-(( wurde aber an anderer Stelle in den Dünen von List neu errichtet. Wir stapfen die 107 Stufen, zur höchsten Erhebung, der Uwe Düne hoch. Die nach dem Freiheitskämpfer Uwe Jens Lornsen benannte höchste Erhebung der Insel bietet einen herrlichen Rundblick. Ich erkenne die weiten, teilweise menschenleeren Sandstrände an der Nordsee-Seite und das glitzernde Wattenmeer in Richtung Festland. Das hätte ich so nicht erwartet. Daher wohl u.a. der Begriff der „Deutschen liebste Insel“!?

 

 

 

 

 

 

 

Eine 50 km Radtour führt uns an die Südspitze der Insel, der „Hörnum-Odde“, vorbei am Rantumer-Becken. Hier verliert die Insel durch Sturmfluten am meisten Land. Je nach Jahreszeit tummeln sich hier Robben und Schweinswale. Wir konnten allerdings nur „Willi“ eine Kegelrobbe , die sich regelmäßig im Hafenbecken von Hörnum aufhält, bestaunen. Die Fischbude verkaufte extra Heringe für „Willi“. Naja, aber die Robbe findet es wohl gut!

 

 

Nur mit Natur sind die Mädels selbstverständlich nicht zufrieden. Also wird auf dem Rückweg erstmal die „Sansibar“ angesteuert. Mir fällt direkt der Busshuttle von Mercedes Benz für die ca. 300 m vom Parkplatz auf und die Werbung für „Thermomix“ auf der Speisekarte.

 

 

 

Ansonsten fand ich die ca. 4,5 cm dicke Weinkarte beeindruckend. Immerhin ist wohl unter dieser Dünenblockhütte, der größte Weinkeller Deutschlands. Allerdings gab es auch Preise bis in den 4-stelligen Bereich. Wir sind mit Currywurst und Bier zufrieden und wurden perfekt bedient. Das hat mir gefallen. Überhaupt findest du auf der ganzen Insel eine gute bis beste Qualität in der Gastronomie und freundliche Behandlung (…egal ob ein Porsche oder Fahrrad vor der Tür steht und für jeden Geldbeutel ist was dabei).

Natürlich gibt es einen gewissen Inselzuschlag, allerdings war der z.B. in Rantum am Hafen im Wiskyhaus und dem Outlet der Sansibar nicht zu spüren!

 

Eine geniale Fahrradstrecke führt über List zum „Sylter Ellenbogen“ durch die Dünenlandschaft und unberührte Natur. Wir werden Fan von „Gosch“ der überall in den Hotspots seine Restaurants und Fischbuden hat. Seine Geschichte ist wirklich interessant und auf Sylt eine Legende. Als Maurer, über Fischverkauf im Bauchladen bis 1972,  dann einen Verkaufswagen mit Imbiss im Hafen zum Gastronomie-Imperium!

 

 

 

 

 

 

 

Den neuesten „Gosch“ gibt es in Wenningstedt. Das Gebäude, eine architektonische Meisterleistung, schmiegt sich wie eine Welle in die Dünenlandschaft. Renate hatte dort ein überraschendes Erlebnis; sie trifft ihre älteste Kollegin-Freundin Birgitt mit Partner. Das gab ein Hallo und viel zu erzählen.

 

 

Nicht unerwähnt seien die „Ostdörfer“ am Wattenmeer: Munkmarsch, Morsum, Archsum, Tinnum und Keitum. Hier habe ich dann tatsächlich für mich beschlossen: Sylt ist wirklich eine Reise wert und jenseits aller Klischees einfach nur schön. Alleine, die sich oft tief in die Dünen duckenden reetgedeckten Häuser auf der Westseite waren schon schön anzusehen.

 

Hier auf der Ostseite, besonders aber in Keitum, sind die Häuser und Gärten wie gemalt und die Umfassungsmauern mit den runden Steinen und voll blühenden Rosen darauf…toll!

 

Klar, dass wir den einzigen, sagen wir mal „Weinberg“ der Insel mit den Rebsorten Rivaner und Solaris und die benachbarte Hopfenanpflanzung für die Inselbrauerei angeschaut haben und beim „Stullenkönig“ von Sylt in seinem Lokal „Brot & Bier“ die wohl aufwendigsten Butterbrote der Welt mit frisch gezapftem Inselbier genossen haben!

 

Die Fernsehabende beim Publik-Viewing auf dem Stellplatz im Lokal „Strandgut 31 Aldente“ lasse ich hier mal weg, obwohl das kulinarisch und getränketechnisch überzeugt hatte. Wie gesagt überall Qualität auf der Insel!

 

Schon war die Woche vorbei. Die vielseitigen Gesichter der Insel haben mich überrascht und überzeugt, Renate ist jetzt Fan, die beiden Freunde waren es vorher schon. Überhaupt, wenn man im Gespräch zugibt das erste Mal da zu sein, erntet man nur ungläubiges Staunen. Der jetzt vorliegende Bericht gibt naturgemäß nur Ausschnitte wieder und soll einen Eindruck von der Insel vermitteln. Also sorry, wenn z.B. für Insider die ewig langen Strandwanderungen oder anderes lohnenswertes noch fehlt. Da hilft wahrscheinlich nur eins, am Besten selber hinfahren. :-))

 

Den letzten Abend auf Sylt verbringen wir im ältesten Lokal von Westerland, in der „Friesenstube“, mit einem Essen von herausragender Qualität. Der Sonnenuntergang war dann das i-Tüpfelchen auf einen rundherum stimmigen Aufenthalt.

 

 

 

Gaby u. Peter wollen noch auf die Insel Föhr. Ihr Lieben, es war eine schöne Zeit mit Euch! Wir ändern kurzerhand unsere Reiseplanung, da Astrid u. Klaus (Womo-Freunde von vielen Treffen, NBEC-Club und Schottland-Reise 2013) überraschend auf Rømø sind. Astrid gelingt eine Reservierung, da zu unserem Staunen der Platz voll ist. Wohl wegen der Ferien in einigen Bundesländern und Dänemark.

 

 

 

 

Wir grillen und machen unser eigenes „Public-Viewing“, schauen zwei Achtelfinalspiele. Klaus hat einen großen Fernseher in die Garage eingebaut, einfach geil so im Freien zu sitzen! Erika u. Bernd (sind ebenfalls bei dieser legendären Schottlandreise dabei gewesen u. Clubmitglieder) mit ihrem Arto-Unikat sind auch da und wir haben einen tollen Abend zusammen.

Langsam in Richtung Heimat fahren wir nach Büsum. Entgegen aller vorheriger „Unkenrufe“ finden wir dort Platz (www.wohnmobiluebernachtungsplatz.de) und erkunden den Hafen, die neu gebaute Strandpromenade mit der Badelagune und die quirlige Innenstadt.

 

 

 

 

Weitere Stopps werden wir bei NBEC-Freunden (Andrea u. Rainer in der Nähe von  Bremen und Maria u. Jochen in der Nähe von Osnabrück), einlegen.

Danach steht noch Winterswijk in Holland auf dem Programm, um dort bei der Fa. Obelink unsere Campingausstattung zu ergänzen. Da man dort, wegen der holländischen Gesetzgebung, nicht übernachten kann, werden wir wohl kurz hinter der Grenze einen Stellplatz ggf. am Niederrhein aufsuchen.

Damit geht dann unsere 6-wöchige „Tingel-Tour“ zu Ende. Sie war hauptsächlich von den Menschen bestimmt, die wir treffen wollten. Wir wurden nicht enttäuscht und bringen so nebenbei herrliche Erfahrungen von der Schönheit Deutschlands und teilweise Dänemarks mit.

 

 

 

 

Nach der Reise ist vor der Reise…die nächsten Wochen gelten dann der Vorbereitung unserer Herbst-/Wintertour nach Portugal, Spanien u. Marokko.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3 Kommentare bei „Eine „Tingel-Tour“ im Norden (Teil 2)“

  1. Sehr schön geschrieben, da hast Du deine Frau gut vertreten…….
    bis Bald

  2. Hoffentlich seit Ihr in Büsum in Kolles alten Muschelsaal gewesen.
    Wenn nicht zum Essen wenigsten mal reingeschaut. Wobei, wenn Ihr dort keinen Holländerschmaus gegessen habt, habt Ihr vielleicht doch was verpasst.
    Grüße vom schwarzen Balken

    1. Da haben wir wohl doch was verpasst
      :-(( Also Grund zum Wiederkommen…
      LG Dreamteam Renate+Dieter

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