……..die mit den Schwänen tanzen…..

Jeden Morgen stehen wir am Ufer des Bodensee’s, hier im „Markelfinger Winkel“ an „unserem“ Strand und bewegen den Körper von Kopf bis Fuß durch, so wie wir es von den Therapeuten gelernt haben. Diese „Morgenübungen“ machen uns bereit für die Herausforderungen des Trainingsprogramms auf der Mettnau. „Bewegung ist Leben“ wird dort in den Übungen wörtlich genommen. Kritisch beäugt werden wir meistens von zwei Schwänen, die nicht so recht wissen, wie sie die Verrenkungen der zwei „komischen Vögel“ am Ufer deuten sollen. :-))

 

 

 

 

Gut zwei Wochen Sportprogramm liegen nun hinter uns. Wir merken ganz schnell was es heißt, regelmäßig seinen Körper zu trainieren mit Dehnübungen, einem Gymnastikprogramm und mit intensiver Wassergymnastik.

 

 

Es haben sich tagelang abends Muskeln gemeldet, von denen wir gar nicht wußten, dass es sie überhaupt gibt. Aber, wir werden jeden Tag fitter und gelenkiger. Nachmittags und am Wochenende geht es dann aufs Fahrrad. Es gibt unendlich viele Fahrradwege und Touren, über die es wert wäre zu berichten. Exemplarisch möchte ich einige der für uns schönsten Strecken hier vorstellen:

Unsere erste Fahrradtour führt immer auf die Insel Reichenau, so auch in diesem Jahr. Liebgewonnene Gewohnheiten soll man nicht aufgeben, habe ich mal irgendwo gelesen. Die Vorfreude ist groß, das Wetter gut, endlich geht’s auf die Klosterinsel, die mittlerweile zum UNESCO Welterbe gehört. Wir starten von unserem Campingplatz in Markelfingen und fahren über Allensbach in Richtung Konstanz. An einer Ampelanlage zweigt der Radweg Richtung Reichenau ab und führt durch ausgedehnte Naturschutzgebiete über einen Damm auf die Insel.

 

 

 

Hier besichtigen wir die bekannten Kulturstätten, die Kirchen in Ober- und Niederzell sowie das Münster und die Klosteranlagen. Unbedingt probieren sollten man den im Kloster produzierten Reichenauer Wein, sie haben einen guten Müller-Thurgau.

 

 

 

 

 

 

 

Wir lassen den Klosterkeller diesmal allerdings links liegen und fahren stattdessen zum Reichnauer Fischhändler und kaufen für unser Abendessen ein.

 

 

Die Insel wird auch die Gemüseinsel genannt. Ganz unkompliziert kann man überall frische Sachen einkaufen, das Geld wirft man in einen Kasten.

 

 

 

Die vielen Gewächshäuser sind nicht wirklich schön anzusehen, sie sorgen aber dafür dass in Deutschland das Gemüse und der Salat nicht ausgehen.

 

 

Wir umrunden die Insel immer mit Blick auf den Bodensee und rasten an idyllischen Stellen. Hier ist überall noch die Welt in Ordnung, es tut gut hier sein zu dürfen.

 

 

 

 

 

 

Am Abend haben wir 40 km auf der Uhr und  ca. 1500 Kalorien verbrannt. Auch schön für die Gesamtkalorienbilanz.

Aus Erfahrung wissen wir, dass man Sonntags nicht unbedingt die Fahradwege am See nutzen sollte, es sind dann zu viele Ausflügler unterwegs. Also fahren wir ins „Hinterland“, wie wir es nennen. In Radolfzell fließt die „ Radolfzeller Aach“ in den Bodensee.

 

 

Wir folgen diesem idyllischen Fluss bis zu seiner Quelle dem Aachtopf, um dann später in einem Bogen über Stockach wieder zurück an den Bodensee zu kommen. Die Landschaft um die Kreisstadt Singen ist abwechslungsreich, die Hegau Berge präsentieren sich stolz, insbesondere die Festungsruine Hohentwiel ist sehr präsent.

 

 

 

 

Der Aachtopf ist übrigens die größte Quelle Deutschlands und wird aus dem Donauwasser gespeist; die obere Donau versickert ja zeitweise bei Tuttlingen.

 

 

Mit Claudia und Adrian, lieber Besuch von Wohnmobil-Freunden aus der Schweiz, haben wir diese anspruchsvolle Tour mit Spaß und Einkehrschwung im Wirtshaus an der Aachquelle mit Bravour gemeistert. Die Beiden haben es sich nicht nehmen lassen, auf dem Weg nach Griechenland, eine „Wochenend-Schlenker“ zu uns an den See zu machen!

 

 

Es war ein wunderschöner Tag, alles blüht um uns herum. Den Sonnenuntergang am Camp haben wir sehr genossen.

 

 

Abends im Bett habe ich die 60 km bergauf und bergab aber gemerkt. Für die Kalorienbilanz war die Tour natürlich auch wieder hervorragend. ;-))

“Rund um den Untersee“ ging es am Donnerstag. Wir hatten nur den Nachmittag wollten diese aber Tour unbedingt fahren. 50 km die es in sich haben. Die Karte zeigt die Route nicht in der Gesamtlänge, ist aber für die Orientierung gut.

 

 

Es war herrliches Wetter und wenig los auf der Strecke. Wir fuhren zunächst vom See weg über Moos und Bohlingen nach Ramsen in der Schweiz. Ist schon witzig mitten in Kappesfeldern die Schweizer Grenze zu überqueren. Wir kommen in  „Stein am Rhein“ in eine pittoreske alte Stadt und freuen uns am jungen Rhein zu sitzen.

 

 

 

 

 

 

 

Danach geht es bald wieder über die Grenze zurück nach Deutschland und hier zu einem besonders idyllischen Fleckchen Erde, wir kommen auf die Höri. Einer Sage nach soll die Höri so entstanden sein: Als Gott die Welt erschuf, formte er zuerst die Kontinente, die hohen Berge, die großen Flüsse und Seen. Am Ende seiner Schöpfung schuf er die Kleinode dieser Erde, den Bodensee und zuletzt das hügelige, buchten- und tälerreiche Wiesenland zwischen Zellersee und Rheinsee. So gut schien sein letztes Werk gelungen, dass er voller Stolz und Begeisterung ausrief:  „Etz hör i auf“.

 

 

 

 

Trotz E-Bike und herrlichen Blicken von der Höhe auf den See, komme ich heute bei der etwas hügeligen Heimfahrt an meine Grenzen. Mein Mann sagt, das sind doch nur die Hügel der Höri, ich aber habe einen Durchhänger, der sich nicht mit guten Worten oder dieser wunderschönen Landschaft, sondern nur mit einem leckeren Stück Kuchen im versteckt liegenden kleinen Café Rosen in Horn, nahe der Kirche, vertreiben lässt. Dieter ist wie immer vorneweg und regelt die Bestellung. Kuchen und Kaffee schmecken hervorragend, ich bin einigermaßen wieder motiviert, wir haben es eilig, weil Freunde auf uns warten und düsen los. Am Wohnmobil angekommen, stellen wir fest, dass wir unseren Womoschlüssel mitsamt Geld und Kreditkarten im Schlüsselmäppchen im Café liegengelassen haben. Nass geschwitzt und  kaum noch Akku auf dem Handy stehen wir verdutzt und erschreckt vor dem Womo. Das Café hatte inzwischen geschlossen, der AB gab Gott sei Dank eine Telefonnummer bekannt, an die man sich bei Kuchenbestellungen wenden könnte. Wir haben trotzdem dort angerufen, es ging sogar jemand ans Telefon, der sich kümmerte. Der Schlüssel war gefunden und beim Nachbarn abgegeben worden. Was tat mein Mann, er stieg aufs Fahrrad und fuhr die 14 km (eine Strecke) den Berg hoch nach Horn und holte den Schlüssel. Für seine Nerven und den Adrenalin-Abbau hat er das wohl gebraucht, obwohl unsere Freunde aus Radolfzell ihn natürlich dorthin gefahren hätten. Wozu hat man schließlich Freunde…..

Bei allem Sport kommt aber der Genuss nicht zu kurz. So besuchten wir noch ein weiteres Lieblingsweingut.

 

 

Der „Engelhof“ in Hohentengen ist das südlichste Weingut Deutschlands und liegt idyllisch und eingebettet in den eigenen Weinbergen am Hochrhein. Mit dem Bodensee würde man das Weingut nicht sofort in Verbindung bringen, es liegt aber nur gut 20 km vom Rheinfall in Schaffhausen entfernt. „ Die einzigartige Lage unseres Weingutes direkt am Hochrhein ist mit die Grundlage für den Erfolg unserer Engelhof Weine“ sagt der Chef des Hauses, Georg Netzhammer.

 

 

 

 

Die Reblagen  am Hohentengener Oelberg und am Erzinger Kapelenberg sind prädestiniert für Burgundersorten, das können wir voll und ganz bestätigen. Wir haben vor Jahren durch Zufall in einem Lokal in Radolfzell den Gutedel-Sekt vom Engelhof kennengelernt und waren sofort begeistert. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit besuchten wir das Weingut und lernten die Familie Netzhammer kennen, denen man abnehmen konnte, dass die Arbeit im Weinberg für sie Freude und Erfüllung ist. Mit ihrer gewinnenden Art nehmen sie die Menschen für sich ein. Wir besuchen sie jedes Jahr im Kölner Gürzenich bei den im Frühling stattfindenden „Kölner Weintagen“. In diesem Jahr hatten wir das besondere Vergnügen, bei der Verkostung ihrer neuen Weine im Weingut selber anwesend zu sein. Eine Einladung zum „Frühlingserwachen“ konnten wir uns nicht entgehen lassen. Also nix wie hin an den Hochrhein. Wir freuten uns, dass Herr Netzhammer und sein Kellermeister Zeit hatten, mit uns über die neuen und alten Weine zu plaudern und ihre Weiterentwicklungen zu präsentieren.

 

 

 

 

Auf dem „Probenzettel“ standen 34 Wein-Sekt und Spirituosensorten. Da gab es einiges zu tun. Zum 30 jährigen Bestehen des Weingutes Engelhof, wurde eine neue Rebsorte namens Muscaris erstmals in Flaschen abgefüllt. Ein wunderbarer spritziger Secco namens M.30 wartete auf unsere Verkostung. Leichte Muskateller Noten geben dem Secco einen besonderen Geschmack.

 

 

Wir hatten auch hier einen genussvollen Nachmittag, unser Krümel ächzte unter dem Gewicht der Wein- und Sektkisten. „Herr und Frau Netzhammer, wir freuen uns auf die nächsten Besuche bei Ihnen, entweder in Köln oder in Hohentengen“.

 

 

Zwischendurch haben wir auch etwas für unsere Bildung getan. Wir waren in Bad Dürrheim und besuchten ein Informationstreffen der Fa Seabridge, die im letzten Jahr unser Wohnmobil in die USA verschifft hatte. Es gab spannende Vorträge zu interessanten Reisezielen und neue Infos über die Verschiffungen. Für uns steht fest, dass wir wieder verschiffen werden, wann, wohin und in welcher Reihenfolge legen wir in der nächsten Zeit fest.

 

Jetzt genießen wir aber noch die Blütenpracht am Bodensee und bringen unseren Body weiter „in Shape“. Einige spannende Radtouren stehen noch an. z.B. die „auf den Spuren von Peter Lenk„, einem einheimischen Künstler, der mit seinen Skulpturen und Wandreliefs polarisiert und die Geschmäcker der Menschen in der Region strapaziert wie kein anderer.

 

 

 

 

 

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