Die Nacht vor der Fahrt mit der Fähre nach Vancouver Island haben wir auf dem ersten kanadischen Walmart-Parkplatz in der Nähe des Hafens von Tsawwassen verbracht. Wir haben natürlich genauso gut geschlafen wie auf den amerikanischen Walmart-Parkplätzen. Ich erwähne das nur um zu sagen, dass das Übernachtungsprinzip auch in Kanada gilt. Es gibt Walmärkte, da ist das Übernachten erlaubt und es gibt Märkte da ist es nicht erlauben.
Unsere Fähre nach Vancouver Island ging um 12.00. Unsere Wohnmobile haben diese Aufgabe ohne Probleme gemeistert. Es war eine wunderbare und ruhige Überfahrt. Wir haben ja die Sonne im Herzen, aber sie fuhr auch mit uns auf die Insel.
Victoria, die attraktive Hauptstadt von British Columbia, liegt am südlichen Zipfel von Vancouver Island. Weit weg von Großbritannien vermittelt die nach der damaligen Königin benannte Stadt mit Gärten, Pubs und Architektur einen Hauch von Old England. In Victoria begrüßen 80.000 Einwohner und rote Doppeldeckerbusse jährlich mehr als 3.5 Mio Besucher. Damit hätte 1843 keiner gerechnet, als die Hudson Bay Company hier eine Pelzhandelsstation errichtete. Wir sind mit unseren Motorrollern durch diese schöne Stadt gefahren. Zuerst nach Fisherman`s Wharf, mit seinen bewohnten bunten Hausbooten.
Dort haben wir fangfrischen Fisch in Form von Fish & Chips gegessen, später zum imposanten Parlamentsgebäude mit seiner 150 m breiten Fassade, welches 1908 eröffnet wurde.
Totem-Pfähle schmücken das Royal British Columbia Museum um die Ecke des Parlamentsgebäudes. Das Museum umfasst hervorragende Galerien zur Kultur der Indianer und zur Naturgeschichte der Provinz.
Wir haben das Wahrzeichen der Stadt, das Empress Hotel, bewundert. Es wurde 1908 vom Architekten Francis Rattenbury, der auch das Parlamentsgebäude geschaffen hat, für die Passagiere der Canadian Pacific Railway entworfen. Noch heute wird dort stilvoll der Afternoon High Tea serviert. Dieses Erlebnis haben wir uns aber verkniffen. 🙂
Die Stadt hat außerdem schöne Einkaufsstraßen und einige sehenswerte Kirchen. Auch die Pubs und Restaurants der Stadt fielen uns auf. Stilvoll und schön eingerichtet laden sie zum Verweilen ein. Man könnte Tage hier verbringen in dieser freundlichen und einladenden Stadt. Aber zunächst mussten wir uns um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern.
Wir hatten uns schon bei der Reiseplanung im Internet Portal „Womo-Abenteuer“ informiert, wo man denn in Victoria mit den Wohnmobilen so stehen und auch übernachten kann. In der relativ stadtnahen „Dallas-St.“ kann man tagsüber bis zu 3 Stunden das Womo stehen lassen. Aber in den Hafengebieten und auch sonst an vielen Stellen stehen die bekannten Schilder „No Overnight Parking“ oder auch „Parking only for Residentials“ Aber mit Hilfe der Polizei (!) haben wir eine Übernachtungsmöglichkeit im Grünen umgeben von Rehen und Pfauen gefunden.
Hier ist der oft zitierte Spruch „Die Polizei dein Freund und Helfer“ Wirklichkeit geworden. Diese wohltuende Gastfreundschaft in Kanada ist sprichwörtlich! Das haben wir in den paar Tagen unserer Hierseins sofort gespürt.
Übrigens so fährt man Taxi in Victoria.
Heute fahren wir weiter in Richtung Norden nach Port Alberni. Am Freitag wollen wir ja in Tofino sein und auch einigen Tagen in Port Hardy die Inside Passage nach Alaska antreten. Jetzt noch kurz etwas in eigener Sache. Entgegen der Aussagen des Verkäufers bei der Telefongesellschaft AT&T funktioniert unser eigener WLAN Hotspot in Kanada nicht. Ich bin deshalb beim Schreiben meiner Reiseberichte auf öffentliches WLAN angewiesen. Von daher wird es ab jetzt etwas unregelmäßiger. Wie es später in der Weite Alaskas wird, werden wir sehen.