Naturgemäß sind die hier beschriebenen Eindrücke während der ersten Wochen unsere Reise rein subjektiv und dem Auge des persönlichen Betrachters geschuldet:
Die doch fast 1 1/2 jährige Vorbereitung hat sich jedenfalls ausgezahlt und die akribische Routenplanung von Werner hat insbesondere bei den gebuchten Campgrounds super geklappt und war auch oftmals wegen der Vollbelegung in den bevorzugten Stateparks sehr wichtig.
Besonders war das in Florida der Fall, obwohl die Saison für die „Snowbirds“ ( Dezember – April ), zu Ende ging. Es handelt sich hier meist um Nordamerikaner u. Kanadier, die den Winter im wärmeren Süden verbringen. Zigtausende dieser Menschen sind in allen Reiseformen unterwegs, bevorzugt auch mit Wohnmobilen.
Wir haben ein Reihe von sehr netten Zeitgenossen dieser „Spezies“ getroffen und waren als „Die Germans“ mit den ungewöhnlichen Wohnmobilen sehr schnell Gesprächsthema.
Nachdem Reiserouten u. Fahrzeugdaten besprochen waren, wurde meist sofort der ungewöhnliche US-Präsident und die Flüchtlingspolitik Thema. Es gab spannende Aussagen in alle Richtungen.
Grundsätzlich kann ich sagen, freundliche Amerikaner, hilfsbereit u. sehr aufgeschlossen sind die Regel. Oft gibt es einen Bezug zu Germany über das Militär oder verwandtschaftliche Beziehungen.
Doch nochmal zur Planung:
Unsere Kreditkarten haben sich bewährt. Wir hatten im Vorfeld eine Bank gefunden, welche auch in den USA keine Gebühren berechnet, was sich bei den vielen Buchungen pro Woche auszahlt. Hier läuft fast alles über das „Plastikgeld“. Bargeld ist ab und an nötig. Für die Automaten wird eine Gebühr fällig. Wir benutzen meist den Geldautomaten im „Walmart“, da dort die Gebühr mit 2 Dollar am günstigsten ist.
Apropos „Walmart“, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase finden wir die Lebensmittel, die wir bevorzugen, immer besser. Die Größe der Packungen und der Verpackungsmüll gibt uns allerdings schon zu denken und sorgt in der kleinen Reisgruppe für Gesprächsstoff.
Das gilt auch für die ab und an notwendigen Besuche in den einschlägigen Schnellrestaurants!
Allerdings werden wir uns an das hiesige Brot wohl nie gewöhnen. Weich (sorry) wie in Holland.
Wir haben uns kurzentschlossen einen amerikanischen Toaster gekauft.
Bei anderen Supermarktketten lohnt es, sich registrieren zu lassen um dann mit der Kundenkarte 10-20% günstiger einzukaufen. Für die fehlende US-Adresse hilft meist gerne das Personal aus. Ebenso haben wir uns bei einigen Campingclubs registriert z.B. KOA, Good Sam u. Passport-Amerika. Hier gibt es grundsätzlich u. besonders außerhalb der Saison (wo wir jetzt sind) erhebliche Rabatte.
Ansonsten sind wir gut im Rhythmus, d.h. Fahren, Sightseeing, ggf. Einkaufen, Übernachtung planen, Ankommen, „Ankomm-Bier“, Grillen oder Kochen usw.
Wir haben jetzt seit Wochen fast zu schönes Wetter mit teilweise Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Kräftige Regenschauer gab es, bis auf die Einreise nach Texas, nur Nachts. Naja, wenn wir so das Wetter in Deutschland so verfolgen, wohl eher ein Luxusproblem.
Unsere Reisekasse haben wir auch ganz gut im Griff, bis auf die Besuche in diesen riesigen Outlets. D.h. mit den von mir im Tagesdurchschnitt geplanten 100-150 Dollar kommen wir einigermaßen hin. Die Preise liegen hier ziemlich hoch, gefühlt ziemlich über unseren zu Hause.
Der Dieselpreis pro Gallone (etwa 3,7 l) mit durchschnittlich ca. 2,2 – 2,5 Dollar ist natürlich bei unserem Durchschnittsverbrauch von ca. 14,5 l pro 100 km mit 60-70 Cent sehr günstig. Das war ja auch u.a. ein Grund die eigenen Wohnmobile für diese ca. 30.000 km – Tour mitzunehmen. Benötigen doch US-Mobile häufig 30-40 l und mehr pro 100 km.
Die Straßen sind hier und da gewöhnungsbedürftig und es rappelt ganz schön im Womo, ansonsten fehlen hier die Kurven, meilenweit geht es geradeaus. Der Tempomat ist bei mir oft im Einsatz und sorgt für entspannte Fußhaltung.
Die amerikanischen Verkehrsregeln lernt man relativ schnell. Alles was nicht erlaubt ist steht auf Schildern (man hat übrigens den Eindruck, es gibt hier nichts was nicht reguliert wird, die Strafen stehen öfter direkt dabei).
Da rechts überholen erlaubt ist, werden auf den mehrspurigen Highways u. Interstates die Fahrspuren auffällig gehalten und diszipliniert gefahren. Interessant sind die 3-Wege u. 4-Wege Stop-Kreuzung. Wer zuerst kommt darf fahren oder man verständigt sich. Wir dürfen häufig zuerst, vor lauter Staunen der anderen Verkehrsteilnehmer, über die ungewohnten Fahrzeuge. Rechts Abbiegen bei rot ist, wenn nicht anders geregelt, auch erlaubt. Ansonsten gilt es die Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen i.d.R. 45-70 mph außerhalb der Innenstädte einzuhalten.
Die „Obrigkeit“ hat uns bisher nicht behelligt, sonder eher freundlich gegrüßt bzw. bei „Richtungsproblemen“ geholfen.
Wir fahren vorne als Durchreisende ohne Nummernschilder ( ist in einigen US-Staaten erlaubt..) und hinten mit „Dubletten“, falls Souvenir-Jäger zuschlagen, haben wir immer noch die Originalschilder im Auto!
Glück hatten wir, dass uns eine Rangerin in ersten Statepark den „American the Beautiful“ Pass für amerikanische Nationalparks für 10,00 Dollar verkauft hat. Wir gingen als Senioren (stimmt ja bei mir :-))) und amerikanische Staatsbürger durch! Immerhin 110,00 Dollar gespart. Werner hat in weiser Voraussicht den gleichen Pass für Kanada für uns vorbestellt und bereits im Gepäck, da dort wegen eines Jubiläums der Nationalparks, diese in 2017 umsonst sind!
Auch die Mitnahme der Motorroller hat sich bereits mehrfach bewährt, da die Campgrounds häufig am Rande der Städte liegen und in der Innenstadt für unsere Wohnmobile kaum Parkraum bezahlbar zu finden ist.
Als erstes Fazit kann ich sagen:
Ein riesiges Land mit toller Natur u. Sehenswürdigkeiten (leider muss man vieles auslassen :((() und freundlichen hilfsbereiten Menschen.
Man steht oft “ in the Line „, Dienstleistung läuft meist schleppend, man braucht Geduld….auch an Bahnübergängen, falls gerade ein Zug kommt. Die sind hier oft mehrere Kilometer lang und fahren wegen der schlechten Gleise oft Schritttempo. In den Ballungsräumen gibt es vielfach eine sehr marode Infrastruktur, gravierende Unterschiede zwischen Arm u. Reich, Umweltschutz ???? eine große Plastikwelt…
Der Statepark- und Nationalpark-Gedanke und die Umsetzung ist allerdings sensationell, da hier weite Landstriche u. Naturschönheiten der kommerziellen Nutzung entzogen werden und der Bevölkerung zugänglich gemacht werden!
Was gab es sonst noch:
Auffällig ist, das Kinder und behinderte Menschen besonders geschützt werden!
Überall sind für „Handicap-Leute“ Parkräume, Rampen und z.B. Sicherungssysteme für Rollstühle in Bussen vorhanden!
Das landesweit gesetzlich geregelte Schulbussystem ist auch erwähnenswert. Häufig sehen wir, besonders in großen Städten hunderte Schulbusse in Wartestellung geparkt. Man tut gut daran die Regeln für Schulbusse zu beachten. Beim Be- und Entladen stehen bleiben und warten bis er sein rotes Stoppschild einklappt.
Übrigens machen uns die „Rampen“ an Bahnübergängen und Einfahrten ganz schön zu schaffen. D.h. öfter Luftfederung hochpumpen, um nicht aufzusetzen!
Unsere Flairs halten sich bisher „wacker“, bis auf „kleinere Reparaturen“ können wir nicht klagen und freuen uns über die ständige Resonanz bei den Amerikaner über „Made in Germany by N & B“!
Allerdings werden wir uns an das hiesige Brot wohl nie gewöhnen. Weich (sorry) wie in Holland.
Das ist fur mich ganz gut. (Ich bin ein Hollander) ich muss sagen das ihre berichte ganz interessant sind.
Wir haben auch der wunsch mit unseren womo durch den USA zu reisen. Leider dauert es nog eine weil bis wir das machen konnen aber trotzdem ist es sehr schon ihre berichte zu lesen.
Grusse aus Holland Erik