Als wir von unserem letzten Übernachtungsparkplatz los fuhren, habe ich mich total gefreut. Endlich ging es nach Miami! Ich liebe diese Stadt mit ihrer tollen Skyline in Downtown und dem wunderbaren Strand Miami-Beach. Außerdem hatte ich von dem hippen Stadtteil Wynwood gehört. Darüber im Reiseführer nachgelesen, erfuhr ich dass es dort auch zwei angesagte Brauereien gibt. Ich sah mich schon am Tresen sitzen…..
Auch freute ich mich schon auf die ersten Fotos der Skyline auf der Anfahrt zu unserem Campingplatz. Zunächst aber geschah von alledem nichts! Unser Navi hatte uns in einem großen Bogen um die Stadt nach Süden zu unserem Ziel geführt.
Wir bezogen unser Quartier auf einem wunderbaren grünen und weitläufigen Campground, mit alten Bäumen und ohne Mücken.
Dabei stellte sich aber leider heraus das der „Larry & Penny Memorial Park und Campground“ ca 40 km von meinen Traumzielen entfernt lag und ich deshalb nicht einfach los und die Stadt erobern konnte. Ich war ganz schön frustriert. Wir haben dann zuerst mal ein „Ankommbier“ getrunken und beratschlagt wie wir trotz der weiten Entfernung, doch ein „Miami-Feeling“ erreichen. Nach Abwägung aller Möglichkeiten auch mit Bus und Bahn oder Taxi zu fahren haben wir uns vorgenommen, diese Strecke morgen mit unseren Mopeds zu bewältigen….
Gesagt, getan! Für den Ausflug hatten wir uns 3 Ziele in Miami vorgenommen , die ich jetzt nacheinander vorstelle und durch die Bilder ergänze.
Zunächst haben wir uns „Down- Town“ angesehen und zwar mit dem Metro-Mover. Eine Hochbahn, die durch die Häuserschluchten fährt, schön klimatisiert ist und einen guten Überblick über den Finanzdistrikt gibt und immer wieder einen Blick auch auf den Hafen und die Schiffe freigibt. Und was richtig schön ist für die Reisekasse. Er ist kostenlos und man kann sooft fahren wie man will und es gibt drei verschiedene Strecken im Angebot!
Weiter ging es zu unserem zweiten Ziel über die Brücke, die alle, die früher die Serie „Miami Vice“ gesehen haben, kennen.
…ob Sonny Crockett und Ricardo Tubbs wohl gerade mit uns rüber fuhren 🙂
Vorbei an dem wunderschönen Hafen, wo einige große Kreuzfahrtschiffe lagen, nach Miami Beach zu dem bekannten Ocean-Boulevard und ins Art-Deco Viertel.
Dort fand heute eine „Gay Pride Parade“ statt (ähnlich dem Christopher Street Day zuhause) Man konnte viele schräge Typen beobachten und sie ließen sich auch bereitwillig fotografieren.
was für ein hübscher Knackarsch….:-)
Unser letztes Ziel war mein persönliches Highlight. Wir fuhren in das urbane Viertel Wynwood. Direkt hinter den Wolkenkratzern gelegen, tat sich dort eine ganz andere Welt auf. Dieses Wynwood war vor nicht allzu langer Zeit noch ein ziemlich heruntergekommenes Viertel und drohte in der Versenkung zu verschwinden. Dann taten sich aber einige kluge Leute zusammen und beschlossen die alten Häuser zu bemalen. Ganze Straßenzüge sind mittlerweile bemalt. Es gleicht einer großen Freiluftgalerie. Das zog ein neues Publikum an, es entstanden tolle Kneipen, es wurden neue Häuser gebaut und hippe Geschäfte und Kunstgalerien eröffnet. Und wir entdeckten noch etwas Tolles—zwei angesagte Brauereien! Doch dazu mehr in einem anderen Bericht. Hier eine kleine Auswahl von hunderten Gebäudebildern.
Übrigens: Miami ist selbst für amerikanische Verhältnisse noch eine relativ junge Stadt. Ihre Anfänge reichen gerade 100 Jahre zurück. Wo heute rund 2.5 Mio Menschen leben, befand sich um die Wende 19/20 Jh. noch ein kleines Dorf. Die Indianer gaben ihr den Namen Mayaimi was „Großes Wasser“ bedeutet.
Die exzentrische Julia Tuttle kam mit ihrem kranken Mann in das milde Klima nach Miami und überredetet den Eisenbahnmagnaten Henry Flagler die Strecke Florida East Coast Railroad bis Miami auszubauen. Dieser Entscheidung verdankt die Stadt ihren Aufstieg. Unbedingt hinfahren ist meine Empfehlung.
Noch kurz etwas in eigener Sache: wenn ich gutes WLAN habe, ergänze ich manche Berichte um weitere Bilder. So z.B. aus Daytona Beach und dem Kennedy Space Center. Es lohnt sich also nochmal nachzuschauen. Außerdem hat man die beste Übersicht wenn man über unsere Homepage den Beitrag liest. Über die jeweils aktuelle Einfärbung der Bundesstaaten kann man unseren Weg gut nachvollziehen.