Oh Wonder, Wonder….Niagara-Falls

14 Millionen Besucher jährlich! Die Niagara Falls gelten weltweit als das TOP Reiseziel. Wir hatten uns zwar sehr gefreut endlich auch mal die Niagara Fälle zu sehen, doch diese Informationen verursachten leichtes Bauchgrummen hinsichtlich der Frage, wo stellen wir unser Wohnmobil ab, wie lange stehen wir „in the line“ um an die Fälle zu kommen und wie läuft das Ganze bei diesen Menschenmassen vor Ort überhaupt ab.
Nach einer schönen Fahrt am Ontario-See entlang kamen wir am Vormittag im Ort Niagara Falls an.

Ich war völlig platt. Die Fälle waren sofort linker Hand zu sehen, ( ich dachte wir müssten Kilometer weit dorthin laufen)  ein leerer Parkplatz gleich nebenan und beim Fotografieren gab es neben unseren japanischen und indischen „Freunden“ sogar noch Platz in der ersten Reihe. 🙂

Wir verbrachten einen wunderbar entspannten Tag in dem Ort und an den Fällen und haben alles gemacht was ein typischer Tourist an den Niagara Falls so macht. Wir sind mit dem Ausflugsboot bis dicht an die Gischt sprühenden Fälle gefahren, haben den Anblick des Regenbogens bejubelt,

einen „White Water Walk“ gemacht, bei dem man den Stromschnellen des Niagaraflusses sehr nahe kommt

und wir haben an der „Tour behind the Falls“  teilgenommen.

Dabei fährt man mit einem Aufzug 70 m in die Tiefe und ist den Fällen ganz nah….

Schlussendlich stand noch ein animierter Film auf dem Programm, der sehr anschaulich das Entstehen der Fälle erläutert hat. Einiges von dem Vortrag habe ich sogar behalten:

Nach der letzten Eiszeit entstanden vor 12.500 Jahren die Great Lakes, die großen Seen, deren Überlaufwasser sich u.a durch den Niagara River Richtung Meer ergießt. Er ist ganze 58 km lang und fließt vom Lake Erie nach Norden in den Lake Ontario. Auf seinem kurzen Weg mit insgesamt 99 Metern Gefälle, durchschneidet der Fluss das Niagara Escarpment, ein besonders weiches Kalksandsteingemisch. Die Kraft seiner Strömung wusch den weichen Sandstein so lange aus, bis der Stein einbrach und diese Abbruchkante entstehen ließ.

Für die Indianer waren die Niagarafälle ein mystischer Ort und auch der erste weiße Mensch der 1648 die Fälle sah, sank überwältigt in die Knie. Wir waren allerdings auch überwältigt von der Kraft des Wassers und haben fotografiert was das Zeug hält.

Über 50 m hoch und fast 1000 Meter breit sind die berühmten Niagarafälle, bis zu 5700 Kubikmeter pro Sekunde stürzen hier in die Tiefe. Dort verläuft auch die Grenze zwischen Kanada und den USA, verbunden sind die beiden Staaten über die “ Rainbow Bridge“. Wir haben den Tag auf der kanadischen Seite verbracht. Auf dieser Seite sind die Fälle heute 57 Meter hoch und etwa 670 m breit. Die amerikanischen Falls sind kleiner nur 260 m breit aber ebenfalls 57 m hoch. Auf dem breiten blumengeschmückten Boulevard der an den Fällen vorbeigeführt wird, kann man beide Naturschauspiele wunderbar sehen.

Abends sind wir nochmal hingegangen und waren fasziniert von dem Farbenspiel an den Fällen und in der Stadt.

Das ist der Blick auf die Fälle auf der amerikanischen Seite.

Unser Aufenthalt in dieser Gegend wurde gekrönt mit einem Besuch in Niagara on the Lake.

In diesem pittoresken Städtchen am Ontario See, welches mit Recht den Titel „Prettiest Town of Canada“ trägt, konnten wir an einer der modernsten Micro Brewery’s aus dem Jahr 2015 nicht vorbei gehen.

Der Ort liegt auch in der besten Weingegend am Ontariosee. Wir haben deshalb das Weingut Pellers und andere besucht.

Unser ureigenstes Hobby, Wein und alles was damit zusammenhängt, werden wir auf einer nächsten Reise in den Mittelpunkt stellen. Der Riesling ist auch hier beliebt, schmeckt für mich aber halt kanadisch. 🙂

Mittlerweile sind wir wieder in der USA im Staat New York und fahren entlang des Ontario Sees Richtung Osten.

Später streifen wir noch die „Finger Lakes“. Das sind elf langgestreckte schmale Seen, die aus der Vogelperspektive an Finger erinnern. Das Spannende für mich an der Gegend war, dass hier in Seneca in der tiefsten Provinz die politische „Frauenbewegung“ ihren Anfang nahm. 1848 organisierte Elisabeth Cady Stanton und Amelia Bloomer den ersten „Women`s Rights Congress“. In der Hall of Fame werden die  Frauen vorgestellt, die in Geschichte, Wirtschaft und Kultur der USA eine besondere Rolle spielten. Und das es hier auch wieder exzellenten Wein gibt, der rund um die Seen angebaut wird.

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