In der Heimat von „Buffalo Bill“ in Wyoming

  1. Heute am frühen Morgen gab es einen kleinen Zwischenfall zwischen Mensch und Tier, den ich hier nicht unerwähnt lassen will. Es war zu komisch, ich musste so lachen, dass ich leider kein Bild machen konnte. Kurz nach dem Aufstehen sah Dieter aus dem Womofenster, dass sich unsere Tischdecke draußen auf dem Picknicktisch selbstständig zu machen schien. Bei näherem Hinsehen sah er einen kleinen Sqirrel heftig daran ziehen. Das kleine Tier hatten wir schon die ganzen Tage beobachtet, wie es fleißig alles einsammelte was es kriegen konnte, um sein Winternest fertig zu machen. Aber unsere schöne Tischdecke, das war zuviel des Guten. Dieter stürmte bei 3 Grad Außentemperatur in seinen Boxershorts aus dem Wohnmobil und zog am anderen Ende der Tischdecke, die mittlerweile durch das kleine Tier fast schon auf den Waldboden gezogen und zu seinem Nest unterwegs war. Der kleine Kerl gab sich nicht so schnell geschlagen, er kreischte was das Zeug hielt, ließ aber dann doch von der großen Decke ab und schnappte sich den Rest unserer Papierrolle, die Dieter ihm dann auch überließ. Herrlich, was es alles so gibt….

Der Yellowstone Nationalpark hat sich dann aber „standesgemäß“ von uns verabschiedet. Es zischte und brodelte überall als wir in Richtung Ostausgang des Parkes fuhren.

Auch die Bisonherde graste wieder munter vor sich hin.

Die Sonne schien und wir beschlossen am Ufer des Yellowstone Sees doch nochmal anzuhalten.

Er waren erlebnisreiche Tage in diesem Park und wir werden wiederkommen zu den so wunderbar nach faulen Eiern stinkenden Pools

und den Geysiren Old Faithful, Grant, Daisy und natürlich zu Vixer, der seinem Namen alle Ehre machte. 😉

Wir folgten dem Shoeshone River und den bizarren Felsformationen der Absaroka Berge nach Cody, der Heimat von Buffalo Bill!

Wer kennt ihn nicht diesen Westernhelden, der schon zu Lebzeiten eine Legende war und eigentlich William Cody hieß.
Schon in jungen Jahren verdingt er sich als Fallensteller, reitender Bote und Goldwäscher und trägt so zum Familienunterhalt bei. Mit vierzehn heuert er beim legendären Pony Express Service an, der 1860/61 Briefe in 10 Tagen von St. Joseph in Missouri nach Sacramento in Kalifornien beförderte ( 3200 km) und macht sich einen Namen, als er nach einem Ausfall von zwei Anschlussreitern drei 100-mi Etappen in 22 Stunden durchgaloppiert.

Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg verdingt er sich als Pfadfinder bei der Armee und versorgt zeitweise über 1000 Gleisarbeiter mit einer täglichen Fleischration von 12 Büffeln, was ihm seinen Beinamen „Buffalo Bill“ einbringt. Bis in die 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts galt Buffalo Bill weltweit als Personifizierung des amerikanischen Westernhelden.

Wer ihn nicht in seiner Wildwestshow erlebte, kannte die zahllosen Novellen und Comic Strips, in denen er die Rolle des Gerechten im wilden Land der Cowbowys und Indianer spielte. Die von ihm selbst mitbegründete Stadt Cody und die Buffalo Bill Memorial Association sorgen bis heute dafür, dass ihr Held nicht in Vergessenheit gerät. Davon konnten wir uns in Cody heute selbst ein Bild machen.

Ab Cody wird die Landschaft flach. Wie in Montana und Idaho gibt es auch hier in Wyoming, dem „Equality State“, Rinder, Pferde und Schafe auf den riesigen Weiden. Es ist mal wieder wunderbar durch diese Gegend zu fahren und meilenweit schauen zu können.

Mittlerweile fahren wir auf dem Big Horn Scenic Byway. Jetzt wird die Landschaft rauher und die Berge höher.

Wir fahren auf den Granite Pass in 3000 Meter Höhe zu und machen unsere Mittagspause in dieser grandiosen Gebirgslandschaft.

Dabei unterhalten wir uns über die Indianderkriege hier in den Big Horn Bergen. Die Entscheidungsschlacht am „Little Big Horn River“ zwischen den Sioux und General Custer ist ein weiteres trauriges Kapitel in der amerikanischen Geschichte.

Wir fahren über den Pass des „Big Horn Nationalforest“ und sind bald auf der Interstate 90, die uns später nach Chicago bringt. Heute schlafen wir gut auf einem schönen Walmartparkplatz.

Vorher freuen wir uns aber noch auf weitere Highlights in der Gegend um die Westernstadt Rapid City. Hier warten u.a. der Mount Rushmore, Crazy Horse und der Devil’s Hill auf uns. Was das alles im Einzelnen ist kommt im nächsten Bericht.

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