„Wildfire“, „Fireworkers“ und Naturgewalten….

Auf unserem Weg nach Alaska hatten wir erstmals von Waldbränden gehört und nach der Fährpassage nach Prince Rupert sorgenvoll im Internet recherchiert, ob die Routen für unsere spätere Weiterreise nach Kanada offen sind!? Bei den wenigen Straßenverbindungen bedeutet das häufig hunderte Kilometer Umweg oder Rückfahrt mit einer Fähre, falls es dort zu Sperrungen kommt. Ungewiss wie lange die Wartezeiten sein werden.

Wir haben das Thema dann mehr oder weniger aus den Augen verloren, zumal wir ja auch ohne Probleme nach Britisch Columbia  und Alberta zurück fahren konnten.

Schon im Waterton Lakes National Park war uns vorgestern bei der Bergwanderung die dunstige Höhenluft aufgefallen, wir haben uns nichts weiter dabei gedacht.

Für die Weiterfahrt wollten wir durch den Glacier-National-Park über die „Going To The Sun Road“ fahren, da sie als eine der schönsten Bergstrecken gilt, leider konnten wir wegen der Felsüberhänge und engen Kehren vorgebenen Beschränkungen mit unserem Flair dort nicht fahren. Da eine Shuttle-Busverbindung angeboten wurde, haben wir es von der Sicht abhängig gemacht, ob wir die 50 km und etwa 5 Stunden-Tour machen. Am Osteingang war es uns morgens immer noch zu dunstig und wir sind zum Westeingang um den Park gefahren.

Dort kam zu dem Dunst erstmals Rauchgeruch und wir sind weitergefahren. Nicht ohne uns vorher mit Park-Rangern und im Visitor-Center über die Lage zu informieren. Die Strecke nach Süden war frei, obwohl Waldbrände auf den Höhenzügen bekämpft wurden. Erstmals hat uns dann auf der ca. 150 km folgenden Waldpassage ein mulmiges Gefühl beschlichen, da der Dunst immer dichter und der Rauchgeruch immer stärker wurde, sowie kaum noch Fahrzeuge unterwegs waren….Schilder mit Geschwindigkeitsbegrenzung, sowie Warnungen vor Feurwehreinsatzfahrzeugen folgten immer öfter.

Freundliche Polizisten erklärten uns jedoch, wir können unbesorgt an unser Ziel fahren, allerdings seien die von uns ausgewählten „Forestcamps“ (sogenannte „Drycamps“ ohne jegliche Versorgung) evakuiert!

Wir fuhren dann, da keine Alternative möglich war, durch ein für uns ziemlich aufregendes Szenario: Vor den an der Straße liegenden Häuser große aufblasbare Wasserbehälter mit Schlauchleitungen zu allen Gebäuden, Zufahrten zu allen Waldwegen mit Hinweisen für Feuerwehr u. Militär. Transparent mit guten Wünschen für die „Fireworkers“ und deren Sicherheit. Zu guter letzt am Seeley Lake ein mehrere Fußballfelder großes Zeltlager mit Versorgungsgütern und Fahrzeugen…

Die Militärs gaben uns gute Ratschläge für die Weiterfahrt, mit dem Hinweis alles ist „Safe on the road“.

Naja, wir haben jedenfalls wegen der Nervosität und der Rücksicht auf die Betroffenen von dem Ganzen keine Bilder gemacht und sind sicher an unserem Übernachtungsplatz angekommen.

Als ich dann abends gerade den Parmesan auf die Spaghetti streute, kracht es furchtbar über dem Wohnmobil und ein kurze Gewitter entlud sich. Wow, kann Regen doch schön sein, auch der Rauchgeruch war verschwunden!

Am nächsten Morgen sahen wir dann, dass unser Fahrzeug eine gelbliche Farbe angenommen hatte, scheinbar hatte der Regen die Luft gereinigt. Also mal wieder ein Vollbad für unseren Flair. War auch kein Problem, da die vor ca. 2 Jahren erfolgte Keramikversiegelung bei CSS die Reinigung total erleichtert.

Zwischenzeitlich wurden wir informiert, dass wir unsere geplante Route in Richtung Idaho, zu den Lolo Hotsprings und über den Lolo Pass nicht fortsetzen können, da es seit der Nacht auf der Strecke brennt.

Also auf weiter nach Süden, der Sonne entgegen…immerhin waren es ca. 32 Grad, nur dunstig soweit das Auge reicht!

Die „Offiziellen“ haben uns dann eine tolle Strecke Richtung Idaho und wieder zurück nach Montana empfohlen.

Der Weg führte auch über das „Big Hole National Battlefield“ wo es  1867 zu einer Tragödie in den Indianerkriegen gekommen ist (doch das ist eine andere Geschichte).

Jetzt stehen wir rauchfrei und zufrieden im Lewis und Clark Cavern State Park (deren Entdeckerroute wir teilweise folgen)  und verspeisen den gestern Abend von netten Nachbarn geschenkten frischen Alaska-Lachs…

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