Der Yosemite Nationalpark

… ist dort wo die „Steine“ höher sind als die Bäume.

Der 1890 gegründete Yosemite National Park schützt die schönsten Regionen der Sierra Nevada. Tosende Flüsse schießen hier durch schroffe Bergtäler, gewaltige Wasserfälle stürzen Felswände hinab. Hohe Felswände, wie der „El Capitan“ prägen die Landschaft. Mit einer Fläche von 3000 Quadratkilometern zählt der Park zu den größten in Kalifornien. Mehr als 90 Prozent sind als Wilderness ausgewiesen. Keine Straßen und nur sehr wenige Wanderwege führen in diese Regionen. Von Osten gelangt man über den Tioga Pass in den Park, den wir auch sehr gerne gefahren wären, wegen seiner spektakulären Aussicht auf  3031 Metern. Leider war der Pass wegen Schnee noch geschlossen.

Die meisten der jährlich mehr als 4 Mio Besucher des Nationalparks steuern das nur 11 km lange, vom Mercad River durchflossene Yosemite Valley an. Während der Saison wird es dort regelmäßig eng. Manchmal werden sogar die Zufahrten ins Tal wegen Überfüllung geschlossen. Der Yosemite NP ist der beliebteste Park bei den Amerikanern.

Bei der Planung der Reise im vergangenen Jahr, hatten Werner und Dieter versucht auf dem Campground im Yosemite Park Plätze zu bekommen. Obwohl das Online Buchungsfenster gerade erst geöffnet war, haben wir keine Plätze mehr bekommen.
Also sind wir auf einen relativ teuren privaten Campground (Yosemite Lakes in Groveland) etwas 25 Meilen außerhalb des Parks ausgewichen. Wir wollten dann entweder mit einem Wohnmobil oder unseren Motorrollern in den Park fahren. Spätestens die Anfahrt über Fresno nach Yosemite hat uns davon abgehalten. Es ging in Schlangenlinien und einer heftigen Berg- und Talfahrt über 50 Meilen hinauf nach Groveland.

Sogar die Männer waren froh, als sie die Wohnmobile parken konnten. Dieses Mal hat das „Ankommbier“ richtig gezischt. Wir haben dann im Camp erfahren, dass es Shuttlebusse gibt, die einen gegen Entgelt (10 Dollar pro Person) zum Visitor-Center und wieder zurück fahren und das jeweils zu 3 unterschiedlichen Uhrzeiten. Im Park wiederum gibt es kostenlose Shuttlebusse, die einen zu den Sehenswürdigkeiten bringen und an den jeweiligen Haltestellen im 10 Minutentakt wieder aufsammeln. Für uns war sofort klar, das machen wir. Dann muss niemand selber fahren und wir können gemeinsam die Natur genießen. Wir haben also am nächsten Tag den Bus genommen, sind über eine Stunde wieder in kurvenreicher Fahrt ins Visitor-Center gefahren worden, haben uns dort eine Übersichtskarte geben lassen und unseren Tag geplant. Besprochen hatten wir mit dem vorletzten Bus dann wieder in unser Camp zu fahren. Und ab da hast du nur noch die Uhr im Blick gehabt. Es gab so viel zu sehen, diese grandiosen Felsen, diese Wasserfälle, tolle Rundwege in die Natur, alles worüber wir vorher gelesen hatten war vorhanden.

Auch die vielen vielen Autos und Menschen, die genau wie wir, alles sehen wollten.

An manchen Haltestellen im Park haben die Busse nicht mehr gehalten weil sie schon voll waren. Wir hatten Sorge, dass wir unseren Bus aus dem Park nicht rechtzeitig erreichen. Das hat meine Freude über diese gewaltige Natur getrübt. Ich kam mir vor wie wenn ich früher in Köln an der Straßenbahnhaltestelle stand und die Bahn fuhr weiter weil sie voll war. Es hat am Ende alles geklappt. Die Quintessenz ist: Man nehme sich ausreichend Zeitpuffer für einen Tag im Yosemite Nationalpark.

Im Campground haben wir den Tag bei leckerem Grillgut ausklingen lassen.

Heute sind wir auf der Weiterreise Richtung San Francisco noch einen Teil des legendären Highway 49 gefahren. Der Name des Highway erinnert an die 49ers. So nannte man die Männer, die sich im Jahr 1849 während des großen Goldrauschs nach Kalifornien aufmachten, um reich zu werden.

Der Highway passiert immer wieder urige Westernstädchen, die sich einigen Charme aus der Goldrauschzeit erhalten haben. Wir sind von Süden nach Norden gefahren und haben uns einige der Orte angesehen. Von der alten Zeit ist nicht mehr viel übrig, es regiert hier der Kommerz und das Gold von früher ist der goldenen Wein von heute der überall angeboten wird.

In Angel‘ s Camp z.B. ist das Wappentier ein Frosch. Hier spielte Mark Twains Kurzgeschichte, der berühmte Springfrosch von Calaveras County. Was in Hollywood der Walk of Fame ist, ist in Angel’s Camp die Main Street.

Die alte Minenstadt Murphys gilt als das schönste Städtchen der Sierra Nevada. Es gibt dementsprechend viele nette kleine Geschäfte und das alte Murphys Historic Hotel.

Gold haben wir im nahe gelegenen Fluss keins gefunden. Deshalb sind wir zum Abkühlen noch zum New Hogan Lake gefahren.

Morgen erreichen wir dann San Francisco. Wir wollen 3 Tage in dieser wunderbaren Stadt bleiben.

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