Amerika, das Land der „tausend“ Biersorten, Teil 10

Wir sind in der Kleinstadt Dolores, im Bundesstaat Colorado. Sie hat ca. 1000 Einwohner und liegt idyllisch am Dolores-River, von dem die Stadt auch ihren Namen hat. Es gibt hier urige Geschäfte und einen alten Bahnhof, der jetzt ein Museum ist. Davor steht eine alte Lokomotive mit Namen „Galopping  Goose“, die in den Sommermonaten noch in Betrieb ist. Sie war 1893 Teil der „Rio Grande Southern Railroad“.

Des weiteren gibt es hier einen Laden, wie ich ihn aus meiner Kindheit in meinem Dorf kenne. „Terri`s Hair and Nails“ ist Friseursalon, Nagelstudio und Lebensmittelladen in einem. Wackelige Stühle, knarrende Dielen, Nippes in den Regalen, daneben Butter und Käse.

Die freundliche Besitzerin hatte leider keinen Termin mehr für mich frei. Hier hätte ich mich gerne mal verwöhnen lassen und mit den Frauen des Ortes geplaudert, wie in dem Film „Grüne Tomaten“. :-))

Soweit so gut, dafür sind wir aber nicht nach Dolores gekommen. Wir wollten in die Dolores-River-Brewery, von der wir gehört hatten, dass dort neben gutem Bier, auch sehr schmackhafte Steinofenpizza´s serviert werden.

Da wir bis zur Öffnung der Brauerei um 16.00 Uhr noch Zeit hatten, haben wir uns noch ein wenig im Ort und im angrenzenden Park umgesehen.

Das Warten hatte sich gelohnt. Wir wurden von dem sehr netten Besitzer, Greg, und seinem Barkeeper herzlich empfangen. Nachdem wir an der Theke eine kleine Auswahl seiner insgesamt 7 Biersorten probiert und unsere Favoriten bestellt hatten, sind wir wir uns in den Biergarten gegangen. Das Wetter war auch zu schön.

Ich habe mir im Brauraum von Greg und seinem Brauchef ihre Art des Bierbrauen erläutern lassen.

Sie nehmen das Wasser zum Brauen vom nahegelegenen Dolores-River und der Hopfen kommt aus der ganzen Welt. Sie gehen deshalb zu einer Art Auktion (Sampler-Meeting nennt Greg es) und „testen“ dort den Hopfen auf Geruch und Frische und kreieren danach ihre Biere im Team. Sie entwickeln auch nach German-Style und kennen das „Kolsch“ ebenso wie englische und irische Biersorten. Sie beschreiben dass so, dass sie „alte Kunst uminterpretieren“, also aus alten Rezepten neue gestalten.

Dazu passt auch ihr „Logo“. Das „Gesicht“ stammt aus Mexico aber diese Art von „Zeichen“ findet man überall auf der Welt, erklärt Greg, es könne auch bedeuten, dass das verschwundene Volk der Anasazi-Kultur auf ihren Wanderungen diese Zeichen hinterlassen haben.

Die Brauerei ist 2002 gegründet worden  und zwar unter der Prämisse, dass „jeder Mensch jemanden braucht und dass jede Gemeinschaft einen Ort braucht, um sich dort zu treffen“. Ich kenne keinen besseren Ort um Menschen zu treffen, als eine Brauerei :-))

Wir haben Biere mit interessanten Namen getrunken: „ESP“=Extra Special Bitter

Dark Gost= abgeleitet von einem Tiernamen (wenn man das Tier in den Wäldern trifft, bringt das Glück..)

Death Star= abgeleitet von dem „Todesstern“ aus der „Star-Wars“ Trilogie.

Die Bilder dazu hängen hinter der Theke. „Live Music“ oder „Cabaret“ gibt es auch immer wieder, besonders am Wochenende.

Und die „Moral von der Geschicht“……wir kommen wieder in die „Dolores River Brewery“ in der 100 4th St. in Dolores.

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