Utah, The „Beehive State“

Utah ist fest in der Hand der Mormonen. Diese Glaubensrichtung verlangt von ihren Anhängern ein tugendhaftes und strebsames Leben- und den zehnten Teil vom Lohn!
Begonnen hat alles damit, dass dem Bauernsohn Joseph Smith im Staate New York (1820-/27) zweimal der Engel Moroni den Weg zu den in den USA vergrabenen israelitschen Schrifttafeln gewiesen haben. Smith machte die Tafeln als „Buch Mormon“ publik und gründete die “ Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“. Später zogen die “ Mormonen“ unter der Leitung ihres neuen Führers Brigham Young nach Westen wo sie 1847 am Great Salt Lake ihr Gelobtes Land fanden. Die Gäubigen lehnen den Konsum von Alkohol und Tabak, ja sogar Kaffee und Tee ab.
Frauen können nicht Priester werden, Empfängnisverhütung findet nicht statt. Deshalb ist die Kinderzahl in der Regel höher als bei einer durchschnittlichen US- Familie.
Salt Lake City ist die Hauptstadt von Utah und auch dort bestimmt die Religion das öffentliche Leben. Im Einzugsgebiet der Stadt leben mehr als drei Viertel der Bevölkerung. in Salt Lake City gibt es die weltweit größte Bibliothek für Ahnenforschung. In Büchern und digitalisierten die Namen von mehr als 3 Mrd verstorbenen Menschen gespeichert. Außerdem gibt es das “ Beehive House“ hier. Es ist das älteste Gebäude in Salt Lake City. Hier lebte der Kirchenvater Young mit seiner Familie. Fast alle seiner 27 Frauen und 56 Kinder wohnten nebenan im Lion House. Der Name des Hauses verweist auf das Wort Deserat aus dem Buch  Mormon – es bedeutet Biene und sollte ursprünglich nach dem Willen Youngs der Name des Mormonenstaates sein. Daraus wurde nichts, doch immerhin ziert heute eine Bienenwabe die Flagge Utahs. Heute gehören weltweit etwa 13 Mio. Menschen dieser Kirche an. Davon sind 60 000 ständig auf Missionsreise und sorgen so für Mitgliederzuwachs.

Die finanziellen Mittel sind enorm und der Einfluss reicht bis in die höchsten politischen Kreise. So war z.B. Ronald Reagan, auch während seiner Zeit als US-Präsident, ein hoher Repräsentant der Mormonen.

Auf dieser Reise kommen wir nicht in diese spannende Stadt, wir haben uns vorgenommen zu einem späteren Zeitpunkt dorthin zu fahren. Unsere Reisroute führt uns durch den Süden von Utah und hat wunderbare landschaftliche Highlights für uns. Zunächst haben wir uns aber noch gebührend und mit schönen Fotos vom Monument Valley verabschiedet, nicht ohne vorher die Womos vom roten Staub des Valleys zu befreien. In dieser Landschaft macht sogar Autowaschen Spaß :-))

Der Highway 163, der aus dem Monument Valley wegführt, wird dabei zum Fotostudio. Menschen springen auf die Straße um die schönsten Fotos zu schießen. Japaner legen sich auf den Aspalt! Ein Vater ruft seine Kinder auf den Mittelstreifen….. dabei läuft der Verkehr unbeeindruckt weiter. Auch wir konnten uns der Jagd nach dem besten Foto nicht ganz entziehen :-)) Besonders die Wohnmobile wurden in den Mittelpunkt des Handelns gerückt

Der nächste Fotostopp folgt einige Meilen weiter am Mexican-Hat. Es ist immer wieder phantastisch was die Natur alles zu Stande bringt. Seinen Namen verdankt  Mexican Hat einem auffälligen Sandsteingebilde, das an einen mexikanischen Sombrero erinnert. Der Ort selber besteht aus zwei Tankstellen und einigen Motels.

Zum ersten Mal begegnet uns kurz hinter dem Ort der San Juan River.

Wir „folgen“ ihm in den Gooseneck State Park. Dort schaut man vom Viewpoint auf die tief in den Fels eingeschnittenen Mäander ( Flussbiegungen) des Rivers.

Mittlerweile nehmen die Navajos dort 5 Dollar Eintritt. Man kann dort auf der schönen Hochebene auch übernachten für 10 Dollar. Dabei wird das Eintrittsgeld gegen gerechnet! Wie großzügig von ihnen!
Wir haben uns dennoch entschieden weiter zu fahren und zwar zu den “ Natural Bridges“ . 3 steinerne Brücken bilden das “ Natural Bridges Monument“. Da wir ja am Anfang der Reise einen Pass für alle Nationalparks gekauft hatten, war für uns dort der Eintritt frei.
Bevor wir jedoch dieses landschaftliche Naturwunder genießen konnten, mussten wir erstmal dorthin kommen. Auf der Landkarte sieht die Straße 261 die später zum Eingang des Nationalparks führt, ganz harmlos aus. In meinem Reiseführer hatte ich gelesen, dass es dort einen relativ steilen Serpentinenabschnitt gibt, der auch teilweise nur Schotterbelag hatte. „Campmobilfahrer werden vor dieser Ab-Auffahrt gewarnt„, stand in fetten Lettern geschrieben!  Unsere „Helden“ jedoch wollten genau diese Strecke fahren. Es gab natürlich atemberaubende Ausblicke, ich habe auch versucht einige Fotos zu machen…. aber die Angst hatte mich fest im Griff! Wirklich genießen konnte ich das “ Erklimmen schwindelnder Höhen“ nicht.

Dennoch konnte ich später die Natural Bridges genießen. Im Nationalpark stehen drei eindrucksvolle natürliche Felsbrücken über den „White & Armstrong River Canyon“ .

Sie entstanden durch Unterspülung von Felsbarrieren und stetige überwiegend vom Wasser verursachte Erosionen. Es gibt jeweils Aussichtspunkte auf die Brücken, allerdings ist der Blick und ein Foto von unten auf die jeweilige Brücke eindrucksvoller. Ein Wanderweg von 14 km verbindet die drei Brücken Sipapu, Kachina und Owachoma miteinander. Die Zeit reichte nicht für diesen Trail. Wir sind aber zur Owachoma Brücke hinabgestiegen.

Da der Campground im Nationalpark voll war, durften  wir mit Genehmigung der Rangerin mitten in der Landschaft zwischen roten Felsen übernachten.

Nach so vielen Erlebnissen und Eindrücken an nur einem Tag waren wir auch gut müde. Herrlich, so viel schöne Natur um einen herum.

Heute Morgen hat „Trapper“ Dieter mit Hilfe von Werner noch etwas Holz gehackt.

Das können wir auf unseren nächsten Übernachtungsplätzen z.B. im Mesa-Verde Nationalpark und auf dem Campground in Durango in Colorado gut gebrauchen.

 

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