The „Mother Road“, Route 66

Sie ist ein fast 4000 Kilometer langes Symbol für Freiheit, Abenteuer und den amerikanischen Traum: die Route 66. Schriftsteller haben die einst wichtigste Verbindung von Chicago zur US-Westküste in Romanen verewigt, Hollywood-Regisseure haben Filme über sie gedreht, die Rolling Stones haben sie besungen und die McDonalds-Brüder an ihrem kalifornischen Ende ihr erstes Fast-Food-Restaurant eröffnet.

 

Keine andere Strecke hat einen derartigen Mythos erreicht, wie die Route 66. Dabei fing alles ganz harmlos an. Durch die Ausdehnung der Besiedelung der USA weiter nach Westen wurde der Ruf nach einer Straße, die Ost- und West verband immer lauter. Es gab bis dahin nur Teilstücke, die auch noch häufig in einem sehr schlechten Zustand waren.

Ab dem Jahr 1926  wurden die vorhandenen Teilstücke als US Highway ausgebaut. Sie bekam die Zahl 66, weil in den 8 betroffenen Bundesstaaten die Zahl 6 noch nicht für Straßennummern vergeben war. Die Route 66 war zwischen 1930 und 1960 die wichtigste Ost-West Verbindung der Vereinigten Staaten.
Doch schon in den 1950er- Jahren war die Route dem stetig anschwellenden Verkehr nicht mehr gewachsen.
Mit dem Bau der Interstates ( Vorbild waren die deutschen Autobahnen) verlor die kurvenreiche Route 66 ihre Bedeutung für den Transamerika-Verkehr.
Eine Menge Leute haben sich später für den Erhalt der „Route 66“ als „State Historic Route“ eingesetzt.

Deshalb kann man heute immer noch einen Hauch vom Mythos „Route 66“ erleben wenn man die historischen Teilstücke z.B. von Toprock nach Kingman fährt. Das haben wir natürlich getan. Mit Gänsehaut-Feeling sind wir heute morgen aufgebrochen. Die Strecke windet sich 50 Meilen serpentinenartig durch die Berge. Man kommt sich vor wie bei einer Alpenüberquerung. Es gibt Ausblicke ins Tal die einem den Atem stocken lassen. Die Passhöhe ist beim Sitgreaves Pass (3550) erreicht.

Kurz vor der Passhöhe hatte Werner am Vortag ein Gräberfeld entdeckt, was wir nach seiner Beschreibung auch gefunden haben.

Dieter hatte hatte auch schon kurz hinter Oadman bei einem Pausenstopp einen weiteren kleinen Friedhof entdeckt.

Es scheint wohl eine alte Tradition zu sein, Menschen mit einem grandiosen Blick ins Tal zu beerdigen.

 


Vorher kommt man noch durch das einstige alte Goldgräberstädtchen Oatman. Hier ist wirklich alles beim Alten geblieben. Es laufen wilde Esel durch den Ort und es gibt gespielte Postkutschenüberfälle in Wildwestmanier. Der „General Store“ mit Originaleinrichtung sowie das alte Postoffice zeugen gut erhalten von der alten Zeit.

Ich hatte im „General Store“ Postkarten gekauft und wollte auch Briefmarken. Die gäbe es nur im Postoffice erklärt mir die freundliche Besitzerin. Das Postoffice war aber geschlossen. Das Problem wurde kurzerhand so gelöst, dass sie mich anwies die Postkarten sofort zu schreiben, eine braune Tüte zur Hand nahm und ich musste die Karten mit dem abgezählten Geld für Briefmarken nach Deutschland in der zugetackerte braune Tüte in den Briefkasten vor dem Postoffice werfen. Sie erklärte mir, dass die Postbeamtin morgen alles weitere regeln würde. Gesagt, getan, ich werde ja hören ob sie angekommen sind. Weiter ging der Weg auf der Route nach Kingman, einer mittelgroßen Stadt mit wenig nostalgischem Flair.

In Seligman wiederum gab es wieder das Wildwestflair mit einem urigen „Barber-Shop der Kultstatus besitzt. Ich wollte Dieter dort eine Rasur spendieren. Das geht aber nur mit Termin! Der Frisör Angel Delgadillo, hatte sich damals mit eingesetzt für den Erhalt der „Route 66“ und ist mitverantwortlich für die Wiederbelebung seiner Stadt Seligman.

Es gibt noch weitere Kuriositäten in Seligmann. Da kommt Trapper Joe mit seinen Pferden zu uns ans Wohnmobil und bietet uns an auf seinen Pferden zu reiten.

Und es gibt  ein deutsches Café dass eine Auswanderin aus Deutschland erfolgreich betreibt. In  „Westside Lilo´s  Café“ hängen jede Menge deutsche Nummernschilder. wir sind natürlich eingekehrt und haben „deutschen Käsekuchen“ gegessen.

Das Gänsehaut-Feeling hat bis zum Schluss der Strecke angehalten. Die Route 66 hat ihren Namen  „The Mother Road“-die Mutter aller Straßen- total verdient!

Unser nächstes Ziel ist der Grand Canyon, den wir am Sonntag, d. 14.5. an Dieter`s Geburtstag erreichen werden.

Bis dahin sind wir südlich von Flagstaff einige Tage in einem „National-Forest“ auf einem Campground ohne Verbindung zur Aussenwelt.

Gestern allerdings haben wir nochmal „standesgemäß“ an der Route 66 in Williams Arizona übernachtet. :-))

2 Kommentare bei „The „Mother Road“, Route 66“

  1. Hallo ihr Lieben,
    da wünschen wir euch ganz viel Spaß und Gänsehaut am Grand Canyon…ich glaube das war wirklich mal ein Anblick, der mir, die ja immer was zu sagen hat, die Spache verschlagen hat. Wir freuen uns schon auf die Bilder. Wir starten morgen früh und übernehmen am Sonntag das Wohnmobil in Vancouver. Mal schauen wie in den Rockys die Internetverbindung sein wird. Bis dahin..viel Spaß weiterhin …Bine und Thomi

    1. Hallo ihr Lieben, ja wir sind auch schon ganz gespannt was uns da erwartet. Sowieso fallen wir von einem Highlight in das nächste….Die Route 66 wirkt im Moment noch nach.aber schön, dass ihr uns näher kommt. Hoffentlich hören wir viel voneinander. wir haben uns für die Zeit einen Hotspot von AT&T gekauft und sind fast überall erreichbar. Viele liebe Grüße und gute Reise!!

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