„The Alamo“ in San Antonio

Was die Stadt Mekka im religiösen Kontext für die islamische Welt bedeutet, dass bedeutet im geschichtlichen Sinn die Stadt San Antonio für die Amerikaner. In dieser Stadt in Texas stehen die Überreste einer ehemals bedeutenden Missionsstation die zu einem Fort ausgebaut wurde mit Namen „The Alamo“. Im Mexikanischen Unabhängigkeitskrieg (1815-1821) eroberten die gegen Spanien aufständischen Mexikaner das Fort. Alle männlichen Verteidiger wurden getötet.  Die tapferen Verteidiger wurden bald zu Volkshelden in Texas.   -Mit dem Schlachtruf „Remember the Alamo“ gewannen dann die Texaner drei Wochen später unter General Houston (Namensgeber der gleichnamigen Stadt) die kriegsentscheidende Schlacht. Das war gleichzeitig die „Geburtsstunde“ von Texas. Texas blieb in der Folge einige Jahre unabhängig  trat aber 1845 den USA bei.

 

Bis heute ist der Kampf um das Fort einer der wichtigsten und häufig stark verklärten Mythen der US-amerikanischen Geschichte, der als Symbol von „Mut und Opferbereitschaft im Namen der Freiheit“ gesehen wird. Jedes Kind in der Schule lernt dieses Kapitel der amerikanischen Geschichte besonders intensiv und kennt diesen berühmten Satz: „Remember the Alamo“! Das Museum „The Alamo“ zieht nach eigenen Angaben jährlich 2,5 Millionen Besucher an und ist damit eine der meistbesuchten Attraktionen des Landes.

Dieter hat vor Ort eine neue „Freundschaft“ geschlossen und einiges zusätzlich über diesen bedeutsamen Ort erfahren. :-))

Aber auch die San Fernando-Kathedrale verdient eine besondere Erwähnung. Sie ist Sitz des Erzbischofs und gleichzeitig die älteste Kathedrale der USA. Wir konnten das berühmte Taufbecken und die bemalten Fenster leider nicht ansehen. Die Kathedrale ist im Moment geschlossen. Überall in der Stadt gibt es anlässlich einer großen Fiesta weitere Feste.

 

Die Stadt hat noch einige weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten, z.B. den „Riverwalk“.  Der River Walk ist eine durch das Stadtzentrum führende Flusspromenade entlang des San Antonio River, Im Kern gute fünf Kilometer lang, gesäumt von subtropischer Vegetation, Cafés und Boutiquen. Der Bau der Promenade geht auf die 1920er und 30er Jahre zurück, zuerst aus Gründen der Flussregulierung, dann zur Zeit der Weltwirtschaftskrise zum Zweck der Verschönerung sowie gleichzeitig als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Endlos dehnt sich dieser wunderschöne Weg am Wasser aus. Unterwegs gibt es immer wieder Kneipen und Restaurants aber auch ruhige Abschnitte. Es tut sich eine andere Welt auf wenn man von der höhergelegenen Straße hinunter kommt. Wir haben den Walk genossen und werden auch heute, dann aber  bei Dunkelheit nochmal hingehen.

Zur Zeit findet in San Antonio die oben bereits erwähnte 10 tägige Fiesta statt. Es gibt viele Umzüge in der Stadt und eine große Partymeile mit vielen bunten Ständen. Für Essen und Trinken ist auch überall gesorgt. Wir haben einen Teil der Parade gesehen. Es waren viele Schulklassen darunter, die bunt gekleidet im Zug mitgingen. Das erinnerte uns ein wenig an die „Schull-un Veedelszöch“ beim Karneval in Köln.

Nach soviel Kultur hatten wir Lust  etwas von den hiesigen Spezialitäten  zu genießen. Am Speisen-und Getränkeangebot merkt man natürlich die Nähe zu Mexiko. Wir haben uns für Guacamole( Avocadodip) und eine Margarita ( Cocktail auf Tequila-Basis) entschieden. Herrlich lecker!

 

San Antonio ist übrigens die älteste Stadt in Texas. Das Gebiet wurde 1691 erstmals von einer spanischen Vorhut erkundet. Der Name geht zurück auf den Heiligen Antonius von Padua, an dessen Gedenktag die Missionare in der Gegend haltgemacht hatten. 1718 bauten die Franziskaner die bereits erwähnte Missionsstation San António de Valero, jenes Gebäude, das heute gemeinhin als das Alamo bekannt ist. Bei einem Militärstützpunkt zum Schutz der Missionare wurde 1735 die Siedlung San Antonio de Béxar gegründet, von der die heutige Stadt abstammt.

Neben „The Alamo“ gibt es vier weitere Missionsstationen, die mittlerweile zum Unesco Welterbe gehören. Die Missionen waren während der Zeit der spanischen Kolonialisierung des amerikanischen Südwestens entstanden und dienten der Verbreitung des christlichen Glaubens unter den Indianern.

Aus Zeitgründen haben wir uns vorgenommen drei Missionsstationen zu besuchen, sie liegen an der sog. „Mission-Road“ im Randgebiet von San Antonio:

Mission San Jose:

Die Missionsstation ist 1720 geschaffen worden. Mehr als 300 Coahuiltecan-Indiander fanden hier in der größten der spanischen Missionsstationen Unterkunft. Später dienten die Gebäude u.a. als Unterkünfte für Soldaten und es wurde dort Handel getrieben. in der heutigen Zeit werden dort noch Messen gehalten und es gibt Padres, die die Mission „betreiben“.

in diesen kleinen Behausungen in der weitläufigen Begrenzungsmauer wohnten die Indianer.

Heute fand dort eine Fiesta statt. Eine Abordnung der Indianer aus der früheren Zeit hat dort alte Tänze aufgeführt und eine Schamanin hat mit Adlerfedern und einem geheimnisvollen Rauch meine Energien „geweckt“. Das war schon etwas besonderes.

Und als ich von einer Fiesta-Offiziellen noch deren Kopfschmuck geschenkt bekam, war mein Glück perfekt.

 

Mission San Juan:

Diese Mission kam im Jahr 1731 in die Region von San Antonio. Wegen mangelnder Eigenversorgung (zu kleine Felder) und häufiger indianischer Angriffe war die Mission nie besonders erfolgreich.

 

Mission Concepcion:

Das im Jahr 1731 von Franziskanern errichtete Kirchengebäude gilt als  besterhaltenes Beispiel der spanischen Missionsstationen in Texas. Im Jahr 1835 wurde das Kirchengelände zum Kriegsschauplatz während der texanischen Revolution. Heute finden in dem restaurierten Kirchenschiff noch regelmäßig Messen statt. Wir haben dort heute eine Hochzeit mitbekommen, es war sehr ergreifend.

 

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